Wegmacher
Bis in die 1970er-Jahre des letzten Jahrhunderts gab es in den Gemeinden den Beruf des Wegmachers.
Der Beruf
Da die Straßen Allgemeingut waren, mussten sie auch von der öffentlichen Hand erhalten werden. Ganz besonders galt dies für größere Städte. Da Entwässerungsrinnen Schmutzwasser führten wurden diese Abwässer ungehindert auf die Straßen geleitet. Die Wege, Gassen und Straßen litten darunter und ihr Zustand verschlechterte sich. Anfänglich waren ja noch oftmals die Anrainer für Reinigung und Instandhaltung zuständig. Dies führte zur Überforderung bei den Anrainern und diese Aufgaben wurden von den Magistraten der Städte und Gemeinden übernommen.
Diese stellten dafür Personen an, die Wegmacher. Als Beruf ist er seit etwa 1700 bekannt. Zu jener Zeit wurde der Wege- und der Brückenbau forciert. Die Fahrwege hatten meist mit Wasser gebundene Kies- oder Schotterbeläge. Gepflasterte Straßen waren teuer und daher selten, denn die Pflastertechnik der Römer war in Vergessenheit geraten.
Mit Zweiradkarren, Schaufel, Besen und Kotkrücke ausgestattet, mussten also die Wegemacher die Straßen(beläge) in Ordnung halten.
Wegmacher in der Stadt Salzburg
Etwa Mitte der 1990er-Jahre verschwanden die Wegmacher aus dem Stadtbild von Salzburg. Sie schoben stets einen Schubkarren vor sich her. Der Magistrat Salzburg stellte damals auf mobile Trupps mit dem Saugi um. 2015 kehrten die Wegmacher, exakt elf Männer, wieder ins Stadtbild von Salzburg zurück.
Möglich wurde dies, da der Magistrat neue, rechtsgelenkte kleine Müllwägen für die Hauptverkehrsstraßen angeschafft hatte. Mit diesen neuen Autos bewältigt ein Mitarbeiter die Leerung von Mistkübeln am Straßenrand alleine. Die bisherigen Beifahrer sind künftig wieder als Straßenkehrer zu Fuß in der Stadt unterwegs.
Salzburger Wegmacher
- Felix Hohenwarter, Wegmacher in Pension und Wetterwart in Weißbach bei Lofer
- Ignaz Lackner war Wegmacher bei der Großglockner Hochalpenstraßen AG
Ereignisse mit Salzburger Wegmacher
- 1831: Erstbesteigung des Birnhorns durch Prof. Peter Karl Thurwieser mit dem Wegmacher Stachelberger.
- Auf einer Inschrift in der Baderbach-Mühle lautet eine Eintragung: "Johann Friembichler 1887 (Wegmacher)";
- In einem Salzburger Landesgesetzblatt im Jahr 1873 gibt es "Instruktion für die landschaftlichen Wegmacher im Herzogthume Salzburg