Hotel Grüner Baum

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Hotel Grüner Baum mit Blick ins Kötschachtal, historische Ansichtskarte;
Das Hotel Grüner Baum 1929.
Das Hotel Grüner Baum Badgastein neben dem Kötschachbach, historische Ansichtskarte aus dem Jahr 1938.

Das Hotel Grüner Baum ist ein vier Sterne Hotel im Gasteinertal im Kötschachtal in Bad Gastein.

Geschichte

Erzherzog Johann von Österreich baute um 1831 ein Jagdhaus im Kötschachtal, das Wanderern als Unterkunft diente. 1913 kauften Anna und Johannes Lindinger, Braumeister aus Oberösterreich, das Haus und machten eine "Jausenstation" - den Ausflugsgasthof Grüner Baum im Kötschachtal - daraus. 1916 starb Hans Lindinger an einer Knieverletzung und 1919 heiratete die Witwe Anton Hopfer, einen Jäger aus dem Ausseerland. Hopfer wurde neben seiner Tätigkeit als auch Jagdleiter im Revier der Grafen Czernin, das sich über das gesamte Kötschach- und das Anlauftal erstreckte.

Nach einem Brand 1923, der den Gasthof vollständig vernichtete, wurde er ganz neu aufgebaut. 1929 entstand mit dem Landhaus der spätere Hauptbau des aus fünf Gebäuden bestehenden Hoteldorfs. Es entspricht noch heute in seiner unverwechselbaren Ausseer Architektur mit dem Ganghofer-Stüberl dem damaligen Aussehen.

Von 1929 bis 1931 entstand durch Baumeister Franzmair ein Stall- und Wohngebäude. 1932 folgte das Kösslerhaus.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs richteten die Amerikaner ein Lazarett ein. Doch schon bald danach konnte der Hotelbetrieb wieder aufgenommen werden. 1959 ließen Erwin Linsinger und Erna Undinger Thermalwasserleitung ins Kötschachtal verlegen, was 1969 zum Bau eines Thermal-Hallenbades führte.

1970 übernahm Hannes Blumschein durch die Heirat von Monica (* 1944; † 9. Jänner 2021)[1], Tochter von Erwin Linsinger, die Hotelanlage und baute diese weiter aus. Um das Jahr 2000 übernahm er auch das Anwesen Reiterbauer.

Im 21. Jahrhundert führten es Maximilian und Sigrid Blumschein in der vierten Generation. Das Hoteldorf Grüner Baum bestand dann neben dem Haupthaus mit dem Ganghofer-Stüberl und den daran angeschlossenen Bar- und Seminarräumen aus dem dahinter liegendem Landhaus und dem Michelhaus und dem jenseits des Kötschachbaches gelegenen Kösslerhaus mit einem daran angeschlossenen, neu errichteten Wellness-Bereich. An der Straße bergseitig gegenüber vom Haupthaus stehen das Florihaus und das Jägerhaus. Das Haus Lindy ist taleinwärts gelegen und der Reiterbauer am Talanfang, sowie die Kapelle an der Straße sind ebenfalls Teil des Hoteldorfes.

Zu den Gästen zählten unter anderem Niki Lauda, Luis Trenker (18 Urlaube seit 1972), Liza Minelli, der Schah von Persien, Richard von Weizäcker, Prinzessin Margriet von den Niederlanden.

Die Küche wurde immer wieder ausgezeichnet. So beispielsweise 2010 vom Gault-Millau mit einer Haube (12,5 Punkte).

Am 8. Juni 2015 musste das Vier-Sterne-Hotel mit 140 Betten und zwei Restaurants Insolvenz anmelden. Den Schulden in der Höhe von rund sieben Mio. Euro stehen Aktiva von 1,4 Mio. Euro gegenüber. Die Hausbank hat die über Jahre angehäuften Kredite fällig gestellt. Ziel der Eigentümer sei eine Sanierung und die Fortführung des Hotels, wie der KSV 1870 (Kreditorenschutzverband) gegenüber der Austria Pressagentur mitteilte.

Zur Insolvenz führten mehrere Gründe. Zum einen blieben die reichen und prominenten Gästen immer mehr aus, was zu Umsatzrückgängen führte. Zum anderen sind die Gästezimmer im Hoteldorf Grüner Baum auf fünf verschiedene Häuser aufgeteilt, was zu sehr hohen Kosten führt. Nur mehr das Haupthaus über eine gültige Betriebsstättengenehmigung, in den anderen Objekten sind Investitionen notwendig, um sie auf einen zeitgemäßen Standard zu bringen. Dazu kamen auch unternehmerische Fehlentscheidungen[2].

Ende April 2016 musste der Hotelbetrieb eingestellt und die gesamte Hotelanlage verkauft werden.

Am 22. Dezember 2017 sperrte das Hotel wieder unter neuen Betreibern auf. Es waren dies die Hoteliers Olaf Krohne und Jason Houzer vom Regina Hotel in Bad Gastein. Anstelle der ursprünglichen 144 Betten wurde das Hotel mit nur mehr 96 Betten geführt. Besitzer ist die "Hoteldorf GmbH", eine Tochterforma der Leipziger "Stadtbau AG" aus Sachsen, Deutschland, deren Vorstandsvorsitzender der Münchner Patrik Fahrenkamp ist.[3]

Am 7. April 2019 wurde das Hotel dann aber wieder ohne Angabe von Gründen geschlossen. Einst war es bei internationalen Gästen und Promis beliebt. Die Bemühungen eines deutschen Managers, der in Gastein auch ein anderes Hotel betreibt, dürften vorerst gescheitert sein.[4]

Doch eine aktuelle Abfrage im Jänner 2021 zeigte wieder eine homepage im Internet.[5]

Quellen

Einzelnachweise