Elisabeth-Vorstadt: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Elisabeth-Vorstadt''' ist ein Stadtteil zwischen der Neustadt und dem historischen Kerngebiet von [[Itzling]] im Norden der [[Salzburg|Stadt Salzburg]].
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'''Elisabeth-Vorstadt''', oft weiterhin ''Froschheim'' genannt, ist ein Stadtteil zwischen der Neustadt und dem historischen Kerngebiet von [[Itzling]] im Norden der [[Salzburg|Stadt Salzburg]].
  
 
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Version vom 22. November 2011, 16:27 Uhr

Die hinter dem Salzburger Hauptbahnhof gelegene Elisabeth-Vorstadt aus Richtung Lastenstraße gesehen

Elisabeth-Vorstadt, oft weiterhin Froschheim genannt, ist ein Stadtteil zwischen der Neustadt und dem historischen Kerngebiet von Itzling im Norden der Stadt Salzburg.

Lage

Der Salzburger Stadtteil Elisabeth Vorstadt

Die Elisabeth-Vorstadt wird im Westen von der Salzach, im Norden von der Erzherzog-Eugen- und der August-Gruber-Straße, im Osten von den Gleisanlagen des Hauptbahnhofs begrenzt. Die südliche Begrenzung bildet die Eisenbahnbrücke über die Salzach. In der Elisabeth-Vorstadt leben etwa 7500 Einwohner. Der Stadtteil wurde als Ganzes vielfach auch als Plainviertel bzw. als Stadtteil Froschheim bezeichnet.

Geschichte

Der heutige Stadtteil bzw. die Gegend um den heutigen Hauptbahnhof hieß noch im Mittelalter "Fieberbrunn".

Erst ab dem 18. Jahrhundert setzte sich allmählich der Name "Froschheim" für das zwischen der jeweiligen Salzburger Stadtmauer, Schallmoos, Itzling und der Salzach gelegene Gebiet durch. Der Name dürfte sich auf die Frösche beziehen, die vor der Salzachregulierung die Auen bevölkerten. Das „älteste" Froschheim begann beim Sauterbogen, wurde aber mit der herausrückenden Stadtmauer immer kleiner.

Das Bayrische Platzl war eine Stelle in der heutigen Elisabeth-Vorstadt, die zur Zeit der Fürsterzbischöfe eine Freistätte der Bayernherzöge (und deren Gesandter) war.

Froschheim war kein eigentliches Bauerndorf, sondern ein Vorort. Um 1830 umfasste es 20 Höfe. Die landwirtschaftlichen Gründe grenzten bis auf wenige Ausnahmen an die an der Froschheimer Hauptstraße – heute Elisabethstraße – gelegenen Anwesen. Die Siedlung bildete somit einen geschlossenen Komplex entlang der wichtigen Verkehrsverbindung zwischen der Stadt und und den nördlich gelegenen Orten Bergheim und Oberndorf.

Anlässlich der Kaiserfesttage wurde Froschheim zu Ehren von Kaiserin Elisabeth am 12. Juli 1901 in Elisabeth-Vorstadt umbenannt.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verwandelte sich das bislang ländliche Gebiet in ein städtisches Siedlungs- und Industriegebiet. Von entscheidender Bedeutung waren hiefür der Bau der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn (1860) samt dem in Froschheim gelegenen Salzburger Hauptbahnhof, die Schleifung der Stadtmauern (ab 1866), die Salzachregulierung sowie die Errichtung (1902) der Lehener Brücke. Diese bedeutenden Veränderungen stießen die planmäßige Aufschließung und Bebauung der landwirtschaftlichen Gründe Froschheims an. Die Urbanisierung fand in der Umbenennung des Stadteils in „Elisabeth-Vorstadt ihren sinnfälligen Ausdruck.

Sylvester Oberberger, der als "Schöpfer" des Stadtteils gilt, gründete 1898 ein Komitee für die Umbenennung des Vorortes. Zunächst wollte er erreichen, dass Froschheim anlässlich des fünfzigjährigen Regierungsjubiläums in Kaiser-Franz-Josef-Vorstadt umbenannt würde, dann wechselte er auf Kaiserin-Elisabeth-Vorstadt. Nach tatkräftiger Unterstützung durch Bürgermeister Franz Berger beschloss der Salzburger Gemeinderat am 12. Juli 1901 die Umbenennung Froschheims in „Elisabeth-Vorstadt“.

Der Stadtteil soll nach Angaben von Dr. Reinhard Medicus kurz nach dem Zweiten Weltkrieg (offensichtlich als Zeichen der demonstrativen Loslösung von monarchischen Vorbildern) wieder in Froschheim umbenannt worden sein (Quellenangaben dazu lassen sich nicht belegen; der Österreichische Amtskalender nennt einzig den Stadtteil Elisabeth-Vorstadt, womit eine offizielle Rückbenennung ausgeschlossen werden kann).

Pfarrkirche St. Elisabeth

Hauptartikel: Pfarrkirche St. Elisabeth

Zuerst war St. Elisabeth eine Filialkirche von St. Andrä und wurde von Kalasantiner-Patres, ab 1934 von Jesuiten-Patres betreut. 1938 wurde dann St. Elisabeth eine eigene Pfarre. 1931 bis 1932 stand hier eine Marienkapelle samt großem Keller, die als Krypta der geplanten Kirche gedacht war. Hermann Rehrl hatte sie entworfen. Der große kellerartige Raum, als Unterkirche geplant und 1935 erbaut, sollte später für einige Jahrzehnte der Elisabethbühne (seit dem Umzug in das Nonntal 1996 ist dort die Probebühne untergebracht) als viel besuchter Veranstaltungsort dienen. Der nur ansatzweise errichtete Kirchenneubau wurde 1944 durch Bomben schwer beschädigt und die Unterkirche nach dem Krieg wiederaufgebaut.

Die Kirche St. Elisabeth wurde in wesentlichen Teilen dann erst 19531955 in Form einer mächtigen dreischiffigen Basilika errichtet, die an frühchristliche Bauelemente und damit auch an frühchristliches Gedankengut anknüpfen will. Bekannt ist die Kirche für ihre gute Akustik, die sie für geistliche Musikdarbietungen besonders geeignet macht. Der ebenfalls geplante mächtige Kirchturm wurde aus Kostengründen aber nicht verwirklicht. Die Pläne der Kirche stammen von Bruno Apolloni-Ghetti. Diese Kirche wurde anfangs Europäische Friedenskirche St. Elisabeth genannt, sie war durch Spenden aus Österreich, Deutschland und der Schweiz finanziert worden und die erste Pax-Christi-Kirche Österreichs.

Oft ist der Pfarrhof jünger als die Kirche, hier ist es umgekehrt. Als Pfarrhof für die Elisabethkirche dient heute das von Giovanni Gaspare Zuccalli (dem Erbauer der Erhardkirche und Kajetanerkirche) für die freieigenen Herren von Caspis im Jahr 1685 errichtete Caspisschlössl, das später auch Schloss Schöneck und danach Villa Haimerle genannt wurde. Es lag vor der Salzachregulierung fast unmittelbar am Salzachufer. Nach dem kleinen, aber gediegen ausgestatteten und gut erhaltenen Schlösschen waren lange die umgebenden Felder Caspisfelder und die dortige Au Caspisau benannt.

Nächstgelegen sind hier die Volks- und Hauptschule untergebracht. Diese Schulgebäude wurden 19301931 erbaut und waren 1944 durch Bomben ebenfalls schwer beschädigt worden.

Der salzachnahe Raum Froschheim

Der ursprüngliche Stadtteil Froschheim, auch Froschham genannt, entstand als solcher bald nach der Salzachregulierung und dem Beginn der Schleifung der Lodronschen Befestigung im Jahr 1861. Der Name des städtischen Siedlungsraumes, der durch die häufigen Überschwemmungen und die einst sehr zahlreichen Frösche verständlich wird, leitet sich vom Froschham ab, wie früher der dortige kleine Bauernweiler mit Dreyergut, Patzengut, Dagghofergut und Helmreichgut im frühen 19. Jahrhundert genannt wurden.

Der Name Froschham taucht dabei urkundlich wohl erstmals 1792 auf. Der dortige schmale Gehölzsaum an der Salzach hieß Caspisau. Die Straße außerhalb der Westbahn nach Maria Plain, die heutige Elisabethstraße, hieß von etwa 1800 bis 1897 Froschheimer Hauptstraße. Ganz an der Salzach an der Westbahn, etwa dort, wo sich heute der Gebirgsjägerplatz mit seinen umgebenden Bauten befindet, entstand zuerst der Salzburger Schlachthof. Als erste Straße zur Salzach hin wurde dann zwischen 1880 und 1900 zuerst die Staufenstraße, die Straße mit Blick gegen den Hohenstaufen, mit Villen bebaut. Weiter nördlich direkt an der Salzach war der erste Standort der Trabrennbahn, die später noch mehrfach übersiedeln sollte. Als 1902 die Ludwig-Victor-Brücke als Vorgängerin der Lehener Brücke erbaut wurde, erlebte dieser Siedlungskern rasch einen Aufschwung.

Bauten

Weblinks

Quellen

  • „Im Namen ihrer Majestät“, in Salzburger StadtAnzeiger 24.2.1999 S. 12.
  • verwandte Salzburgwiki-Artikel

Vorlage:Bezirke Stadt Salzburg