Willibald Hauthaler: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 31. Juli 2016, 12:44 Uhr

Willibald Hauthaler OSB (Taufname: Kaspar; * 5. Jänner 1843 in Nußdorf, Flachgau; † 10. Dezember 1922 in Salzburg) war ein Abt von St. Peter und bedeutender Historiker der Salzburger Landesgeschichte.

Leben

Hauthaler kam 1862 nach dem Besuch des Borromäums ins Erzstift St. Peter. Er studierte in Salzburg von 1866 bis 1869 Theologie und später an der Universität Innsbruck Geographie und Geschichte. Ab 1875 war er als Lehrer wieder am Borromäum tätig, wo er bereits 1879 zum Schulleiter avancierte. Nach zehn Jahren legte er die Schulleitung 1889 nieder, verblieb aber als Lehrer am Gymnasium und übernahm so, nach dem frühen und plötzlichen Tod seines Nachfolgers Balthasar Vogl 1897, erneut den Posten des Direktors. Seine zweite "Amtszeit" dauerte bis zur Ernennung zum Abt von St. Peter 1901.

Ab 1899 war Hauthaler auch als Mitglied des k. k. Landesschulrates tätig.

Abt Willibald Hauthaler ließ 1903 unter Wiederverwendung alter Schmuckstücke durch Anton Koppenwallner eine mit seinem eigenen Wappen und den Wappen des Stiftes versehene Ciboriumskrone anfertigen, die bei der 3. Salzburger Landesausstellung 1982 – St. Peter in Salzburg – ausgestellt wurde.

In der Stiftskirche wurde während seiner Amtszeit eine Gasbeleuchtung installiert und die Wendeltreppe auf der Orgelempore errichtet.

Hauthaler war ein verdienstvoller Geschichtsforscher, der zahlreiche Publikationen zur Salzburger Landesgeschichte vorweisen konnte und zudem mit der Herausgabe des Salzburger Urkundenbuches begann.

Am 27. April 1916 gehörte Hauthaler zu einer Salzburger Delegation, die Kaiser Franz Joseph I. anlässlich der 100-jährigen Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich einen Ehrenbesuch abstattete.

Zehn Tage nach seinem Tod wird Petrus Klotz Abt von St. Peter.

Nach Hauthaler ist in der Stadt Salzburg die Willibald-Hauthaler-Straße in Maxglan benannt.

Werke

  • Hauthaler, Willibald: Fragment eines alten Salzburger Necrologiums: (saec. XII-XIV). Salzburg 1875
  • Hauthaler, Willibald: Abstammung und nächste Verwandtschaft des Erzbischofes Eberhard II. von Salzburg. Salzburg 1876
  • Hauthaler, Willibald: Die Salzburgischen Traditionscodices des X. und XI. Jahrhunderts. Salzburg 1882
  • Hauthaler, Willibald: Urbar des Benedictinnen-Stiftes Nonnberg. Salzburg 1883
  • Hauthaler, Willibald: Libellus decimationis de anno 1285. Salzburg 1887
  • Hauthaler, Willibald: Aus den vaticanischen Registern: eine Auswahl von Urkunden und Regesten, vornehmlich zur Geschichte der Erzbischöffe von Salzburg bis zum Jahre 1280. Salzburg 1887
  • Hauthaler, Willibald: Ein Salzburgisches Registerbuch des XIV. Jahrhunderts. Salzburg 1893
  • Hauthaler, Willibald: Bis zum Religionsmandat vom 22. Juli 1523. Salzburg 1895
  • Hauthaler, Willibald: Cardinal Matthäus Lang und die religiös-sociale Bewegung seiner Zeit (1517–1540). Salzburg 1896
  • Hauthaler, Willibald: Die Arnonischen Güterverzeichnisse ("Notitia Arnonis" und "Breves Notitiae") nebst einem Anhange. Salzburg 1898
  • Hauthaler, Willibald: Traditionscodices: ges. und bearb. von Willibald Hauthaler. Salzburg 1910
  • Hauthaler, Willibald u. Martin, Franz: Urkunden von Salzburg 790 - 1199. Salzburg 1916
  • Hauthaler, Willibald u. Martin, Franz: Salzburger Urkundenbuch: Urkunden von 1200-1246, Band 3. Salzburg 1918
  • Hauthaler, Willibald u. Martin, Franz: Urkunden von 1200 - 1246: ges. und bearb. von Willibald Hauthaler und Franz Martin. Salzburg 1918

Quellen

  • Borromäum [1]
  • Universität Klagenfurt [2]
  • Eintrag zu Willibald Hauthaler in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (auf AEIOU)
  • Adolf Haslinger, Peter Mittermayr (Hg.): Salzburger Kulturlexikon. Residenz Verlag. Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001. ISBN 3-7017-1129-1
Zeitfolge

Kategorie:Geschichte (Erzbistum)