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Version vom 8. Januar 2016, 14:04 Uhr
Der Kapitelplatz ist ein repräsentativer Platz in der Altstadt von Salzburg und ein Teil der ehemaligen Fürstenstadt.
Lage
Der Kapitelplatz befindet sich zwischen dem Salzburger Dom und dem Festungsberg. Man erreicht ihn über die Herrengasse, die Kapitelgasse, den Residenzplatz, den Domplatz, vom Petersfriedhof sowie vom Festungsberg herunterkommend.
Bauten um den Platz
Begrenzt wird der Platz:
- im Osten von der Dompropstei und dem Erzbischöflichen Palais
- im Süden von der Kapitelschwemme, dahinter eine Hauszeile, mit dem Kardinal-Schwarzenberg-Haus, dem Domkapitel und der Dombuchhandlung, dahinter erheben sich der Festungsberg und die Festung Hohensalzburg,
- im Westen vom Mühlenhof der Stiftsbäckerei St. Peter und dem Noviziattrakt,
- beides zugehörig zur Erzabtei St. Peter
- im Norden vom Dom,
Geschichte
Der Kapitelplatz entstand erst durch massive städtebaulichen Maßnahmen (Weiterentwicklungen) im Auftrag von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, indem die mittelalterliche Stadt nach Idealen der Renaissance zur barocken Residenzstadt umgestaltet wurde. Zuvor befanden sich hier unter anderem das Domkloster und der Domkreuzgang mit Kapellen. Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau ließ beides ab dem Jahr 1588 abtragen, um in der engen Stadt Salzburg nach dem in der Renaissance entwickelten Architekturmodell der "idealen Stadt" [1] einen Platz bzw. gleich mehrere Plätze als öffentlichen Raum für die fürstliche Repräsentation zu schaffen, aber auch um den in seinem Auftrag begonnenen Neubau des Dom eine bessere Wahrnehmbarkeit und Wirkung zu verschaffen.
Kardinal-Schwarzenberg-Haus
- Hauptartikel: Kardinal-Schwarzenberg-Haus
Das ehemalige Granarium, der fürsterzbischöfliche Kornspeicher wurde kürzlich zu einem Speicher des Wissens umgestaltet und nach dem späteren Kardinal Erzbischof Friedrich Fürst zu Schwarzenberg (* 1809,† 1880) benannt. Im Speicher des Wissens befindet sich neben dem Domarchiv und Räumen für das Dommuseum auch ein großer zeitgemäßer Übe-Raum für die Dommusik.
Dompropstei
- Hauptartikel: Dompropstei
Sie wurde unter Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau um 1600 erbaut ist ein stattlicher Bau mit einer siebenachsigen Front und dadurch ein beherrschender Teil des Platzes. Die Einfahrtshalle zur Kapitelgasse mit ihren toskanischen Säulen stammt vermutlich auch aus der Zeit Wolf Dietrichs. Das Ruskikaportal zum Kapitelplatz wurde erst 1977 wieder freigelegt und teilweise rekonstruiert.
Erzbischöfliches Palais
- Hauptartikel: Erzbischöfliches Palais
Dieser Bau ist aus dem Zusammenschluss von zwei ursprünglich getrennten Kanonikalhöfen um 1690 entstanden. Im 19. Jahrhundert war hier die Residenz der Erzbischöfe. Das Portal wird von einem Wappen von Erzbischof Maximilian Josef von Tarnóczy geziert. Das alte Portal zur Kapitelgasse trug ein Wappen von Erzbischof Markus Sittikus (1693).
Kapitelschwemme
- Hauptartikel: Kapitelschwemme
Diese Pferdeschwemme stammt in der Anlage aus dem 17. Jahrhundert (einst mit dem Flügelross Pegasus) und wurde 1732 unter Erzbischof Firmian neu errichtet. Sie ist von einer marmornen Balustrade eingefasst und besitzt eine dem Brunnenhaus vorgebaute Nischenarchitektur. Doppelpilaster tragen hier eine hohe Rundbogennische, in der als monumentale Skulptur der Meeresgott Neptun mit Dreizack und Krone auf einem wasserspeienden Meeresross dargestellt wird. Diese Skulptur stammt von Josef Anton Pfaffinger. Die zwei seitlichen ebenfalls Wasser speienden Tritone stammen von 1691. Über dem Schaugebälg findet sich ein Chronogramm mit dem Prunkwappen von Erzbischof Firmian.
Veranstaltungen auf dem Kapitelplatz
- Siemens Fest Spiel Nächte
- Autopräsentationen (Audi)
- Einkaufstage
Bilder
Quellen
- Beitrag Salzburgwiki Domplatz
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- ↑ Malerei des 15. Jahrhunderts, Mittelitalien, Gemälde (Öl auf Leinwand) jeweils von unbekannten Meistern, 1. "Die ideale Stadt", Palazzo Ducale, Urbino (Scala/Art Resource, N.Y.), 2. "Die ideale Stadt", Staatliches Museum, Ost-Berlin, 3. "Die ideale Stadt", The Walters Art Gallery, Baltimore, MD