Simon Fries: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | '''Simeon Fries''', auch Frie''ß'' (* [[1655]], † [[1725]] | + | '''Simeon Fries''', − nicht: Sim''e''on<ref name="Rohrmoser">Rohrmoser in Saur, aaO.</ref> − auch Frie''ß'' (* um 1652 in Hechingen/Zollernalb <nowiki>[</nowiki>[[Deutschland#Baden-Württemberg|Baden-]][[Württemberg]]<nowiki>]</nowiki>; begraben [[24. Februar]] [[1722]] in Salzburg)<ref>Rohrmoser in Saur, aaO. Andere Angaben: * [[1655]], † [[1725]] laut Ruhland, Richard, ''Kurze Stadtchronik von Tittmoning'', S. 2 [http://www.burg-tittmoning.de/heimathaus/pdf/chronik_stadt_tittmoning.pdf (PDF)]. 1725 auch bei [[Johannes Ramharter]], ''„Weil der Altar alterhalben unförmblich und paufellig...“: Rechtsfragen zur Ausstattung von Sakralbauten im Salzburger Raum'' (Wien, Böhlau, 1996), [http://books.google.at/books?id=9GxXntJ0JBEC&pg=PA336&lpg=PA336&dq=%22Simeon+Fries%22#v=onepage&q=%22Simeon%20Fries%22&f=false S. 338.] Anderwärts findet man öfters das Jahr [[1711]] als Todesjahr angegeben.</ref>, war in der [[Barock]]zeit <!--(zur Zeit der [[Fürsterzbischof|Fürsterzbischöfe]] [[Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg|Max Gandolph von Kuenburg]] und [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein|Ernest Thun]])--> Salzburger Hofbildhauer. |
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| − | Fries arbeitete neben Wolf Weißenkirchner d. J. (1639 | + | [[Datei:St. Alban, Heiliger Alban v. Salzburger Hofbildhauer Simeon Fries, 1687.jpg|thumb|St. Alban, Heiliger Alban vom Salzburger Hofbildhauer Simeon Fries, 1687]] |
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| + | Simon Fries heiratete im Jahr [[1674]] Eva, Tochter des Salzburger Bildhauers [[Wolf Weißenkirchner der Ältere|Wolf Weißenkirchner des Älteren]]. Der Ehe entstammen fünf Kinder, darunter der Bildhauer Georg Joseph Fries (* [[1678]]) sowie zwei im Säuglingsalter verstorbene. Im Jahr [[1713]] schloss Fries seine zweite Ehe mit Katherina Khoch.<ref name="Rohrmoser"/> | ||
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| + | Eine unmittelbare Schulung bei Thomas Schwanthaler wird angenommen, als Vorbild wirkte außerdem der in Mondsee tätige Meinrad Guggenbichler. Die Qualität der von Simon Fries stammenden Werke ist sehr unterschiedlich, was einerseits auf dessen eklektische Arbeitsweise, andererseits auf eine große Werkstatt mit verschiedenen Gesellen zurückgeführt wird.<ref name="Rohrmoser"/> Die weniger anspruchsvollen wurden vermutlich von Mitarbeitern seiner Werkstatt geschaffen.<ref name="Kulturlexikon">Quellen: Kulturlexikon/Hirsch, siehe oben.</ref> | ||
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| + | Fries lieferte 1686-1719 eine Anzahl Altarstatuen für Kirchen Salzburgs und der Umgebung.<ref name="Thieme/Becker">Thieme/Becker, aaO.</ref> Er arbeitete neben [[Wolf Weißenkirchner der Jüngere|Wolf Weißenkirchner d. J.]] (* [[1639]], † [[1703]]) und war einige Jahrzehnte in Stadt und Land Salzburg führend.<ref name="Kulturlexikon"/> Thomas Schwanthaler (Ried/Innviertel) sah er als gestalterisches Vorbild an<ref name="Kulturlexikon"/>. Gegen die Konkurrenz des herausragenden „ausländischen“ Bildhauers Meinrad Guggenbichler (Mondsee) konnte er sich nur mit Hilfe des Erzbischofs erwehren (nach Protest gegen die Vergabe an den Ausländer Guggenbichler erhielt Fries 1689 den Auftrag für die Seitenaltäre der Pfarrkirche von Hof bei Salzburg, die er nach Guggenbichlers Vorlagen ausführte<ref name="Rohrmoser"/>).<ref name="Kulturlexikon"/> | ||
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| − | * Bergheim, [[Pfarrkirche | + | * Bergheim, [[Wallfahrtskirche Maria Plain]], figurale Teile für den Altar der Hl. Familie (1676/77) und (zugeschrieben) Immaculata (um 1680)<ref name="Rohrmoser"/> ≈ plastischer Schmuck an Ältären in den Seitenkapellen<ref name="Kulturlexikon"/> |
| − | * | + | * [[Krispl]], Pfarrkirche, figurale Teile für den Hochaltar (1684)<ref name="Rohrmoser"/> |
| − | * Abtenau, [[Pfarrkirche St. Blasius]], Skulpturen am Hochaltar 1684 und den Seitenaltären 1705 | + | * [[Benediktinerabtei Michaelbeuern|Michaelbeuern]], Statuen (1686)<ref name="Thieme/Becker"/> |
| − | * Tittmoning, ehem. Augustiner-Eremiten-Kirche, Statuen St. Augustinus und Monika 1707 (Zuschreibung) | + | * Weng bei [[Köstendorf]], Hochaltar der Leonhardkirche (zw. 1687 und 1689) insbesondere mit einer Skulptur des hl. Bartholomäus<ref name="Rohrmoser"/> |
| − | * | + | * Salzburg, [[Erhardskirche]], drei Kruzifixe (1691)<ref name="Thieme/Becker"/> |
| − | + | * [[Sankt Gilgen]], Pfarrkirche, zwei heilige Bischöfe (1695)<ref name="Rohrmoser"/> | |
| − | * Madonna vom Siege in der [[Stadtpfarrkirche zum hl. Petrus]] in [[Seekirchen]] (um 1700)[4] | + | * Abtenau, [[Pfarrkirche St. Blasius]], Skulpturen am Hochaltar 1684 und den Seitenaltären 1705<ref name="Kulturlexikon"/> |
| + | * [[Tittmoning]], ehem. Augustiner-Eremiten-Kirche, Statuen St. Augustinus und Monika 1707 (Zuschreibung)<ref name="Kulturlexikon"/> | ||
| + | * [[Lamprechtshausen]], Hochaltarbild des hl. Alban in der [[Filialkirche Sankt Alban]] (1687)[3]<ref name="Kulturlexikon"/><ref name="Rohrmoser"/> | ||
| + | * Madonna vom Siege in der [[Stadtpfarrkirche zum hl. Petrus]] in [[Seekirchen]] (um 1700)[4]<ref> Laut Rohrmoser in Saur, aaO: zugeschrieben.</ref> | ||
| + | * Kirchstein am Waginger See, Kuratiekirche: vier überlebensgroße Holzskulpturen (nach 1700, zugeschrieben)<ref name="Rohrmoser"/> | ||
| + | * Kirchenthal: [[Wallfahrtskirche Maria Kirchenthal]], Mitwirkung am Hochaltar 1700/1701 <ref>[[Friedrich Pirckmayer|Pirckmayer, Friedrich]]: ''Notizen zur Bau- und Kunstgeschichte Salzburgs'', in: [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19030003&zoom=2&seite=00000191 MGSLK 43, 1903, S. 191-340], hier: [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19030003&zoom=2&seite=00000218 218] und [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19030003&zoom=2&seite=00000255 255.]</ref>. | ||
| + | * Bergheim, [[Pfarrkirche St. Georg]], Kanzel (1697, zugeschrieben)<ref name="Rohrmoser"/>, Skulpturen am Hochaltar 1707<ref name="Kulturlexikon"/><ref name="Rohrmoser"/> sowie 1707/08 für die Filialkirche St. Pangraz am Haunsberg<ref name="Rohrmoser"/> | ||
| + | * [[Thalgau]], Seitenaltäre (1712)<ref name="Thieme/Becker"/> | ||
| + | * Salzburg, [[Franziskanerkirche]], hll. Florian und Georg über den Opfergangsportalen<ref name="Kulturlexikon"/> sowie der skulpturale Schmuck um das [[Michael Pacher|Pacher]]<nowiki></nowiki>sche Gnadenbild des Hochaltars (1710 nach Entwurf von [[Johann Bernhard Fischer von Erlach]])<ref name="Rohrmoser"/> | ||
| + | * [[Hallwang]], Pfarrkirche, figuraler Schmuck für die Seitenaltäre<ref name="Rohrmoser"/> | ||
| + | * [[Bad Vigaun]], Pfarrkirche, Dreifaltigkeits-Kruzifix (kurz vor seinem Tod entstanden<ref name="Rohrmoser"/> | ||
| + | * [[Linz]], Deutschordenskirche, vier Nischenfiguren (zugeschrieben, 1724 geliefert)<ref name="Rohrmoser"/> | ||
| + | Ein Großteil der urkundlich gesicherten Werke ist allerdings verschollen.<ref name="Rohrmoser"/> | ||
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| + | == Quellen und Anmerkungen == | ||
| + | * [[Peter Rohrmoser|Rohrmoser, Peter]]: Eintrag ''„(Friess; Frieß; Fryes), dt.-österr. Bildhauer-Fam.“'', in Saur (Hg.): ''Allgemeines Künstlerlexikon, Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker.'' BAND 45 (Freyer – Fryderyk). K. G. Saur München/Leipzig 2005. S. 189 f. | ||
| + | * Eintrag ''„Fries, Simon“'', in: Thieme, Ulrich; Becker, Felix: (Hg.): ''Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart'', Zwölfter Band (Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1916) S. 484. | ||
| + | {{Quelle Kulturlexikon}} | ||
| + | * Text: [[Andreas Hirsch]] | ||
| − | + | <references/> | |
==Literatur== | ==Literatur== | ||
* ''[[Dehio Salzburg]] 1986'', S. 2, 3, 38, 159, 191, 202, 227 f., 280, 348, 396, 399, 454, 468, 562. | * ''[[Dehio Salzburg]] 1986'', S. 2, 3, 38, 159, 191, 202, 227 f., 280, 348, 396, 399, 454, 468, 562. | ||
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Version vom 22. Dezember 2012, 13:50 Uhr
Simeon Fries, − nicht: Simeon[1] − auch Frieß (* um 1652 in Hechingen/Zollernalb [Baden-Württemberg]; begraben 24. Februar 1722 in Salzburg)[2], war in der Barockzeit Salzburger Hofbildhauer.
Leben
Simon Fries heiratete im Jahr 1674 Eva, Tochter des Salzburger Bildhauers Wolf Weißenkirchner des Älteren. Der Ehe entstammen fünf Kinder, darunter der Bildhauer Georg Joseph Fries (* 1678) sowie zwei im Säuglingsalter verstorbene. Im Jahr 1713 schloss Fries seine zweite Ehe mit Katherina Khoch.[1]
Eine unmittelbare Schulung bei Thomas Schwanthaler wird angenommen, als Vorbild wirkte außerdem der in Mondsee tätige Meinrad Guggenbichler. Die Qualität der von Simon Fries stammenden Werke ist sehr unterschiedlich, was einerseits auf dessen eklektische Arbeitsweise, andererseits auf eine große Werkstatt mit verschiedenen Gesellen zurückgeführt wird.[1] Die weniger anspruchsvollen wurden vermutlich von Mitarbeitern seiner Werkstatt geschaffen.[3]
Fries lieferte 1686-1719 eine Anzahl Altarstatuen für Kirchen Salzburgs und der Umgebung.[4] Er arbeitete neben Wolf Weißenkirchner d. J. (* 1639, † 1703) und war einige Jahrzehnte in Stadt und Land Salzburg führend.[3] Thomas Schwanthaler (Ried/Innviertel) sah er als gestalterisches Vorbild an[3]. Gegen die Konkurrenz des herausragenden „ausländischen“ Bildhauers Meinrad Guggenbichler (Mondsee) konnte er sich nur mit Hilfe des Erzbischofs erwehren (nach Protest gegen die Vergabe an den Ausländer Guggenbichler erhielt Fries 1689 den Auftrag für die Seitenaltäre der Pfarrkirche von Hof bei Salzburg, die er nach Guggenbichlers Vorlagen ausführte[1]).[3]
Werke
- Bergheim, Wallfahrtskirche Maria Plain, figurale Teile für den Altar der Hl. Familie (1676/77) und (zugeschrieben) Immaculata (um 1680)[1] ≈ plastischer Schmuck an Ältären in den Seitenkapellen[3]
- Krispl, Pfarrkirche, figurale Teile für den Hochaltar (1684)[1]
- Michaelbeuern, Statuen (1686)[4]
- Weng bei Köstendorf, Hochaltar der Leonhardkirche (zw. 1687 und 1689) insbesondere mit einer Skulptur des hl. Bartholomäus[1]
- Salzburg, Erhardskirche, drei Kruzifixe (1691)[4]
- Sankt Gilgen, Pfarrkirche, zwei heilige Bischöfe (1695)[1]
- Abtenau, Pfarrkirche St. Blasius, Skulpturen am Hochaltar 1684 und den Seitenaltären 1705[3]
- Tittmoning, ehem. Augustiner-Eremiten-Kirche, Statuen St. Augustinus und Monika 1707 (Zuschreibung)[3]
- Lamprechtshausen, Hochaltarbild des hl. Alban in der Filialkirche Sankt Alban (1687)[3][3][1]
- Madonna vom Siege in der Stadtpfarrkirche zum hl. Petrus in Seekirchen (um 1700)[4][5]
- Kirchstein am Waginger See, Kuratiekirche: vier überlebensgroße Holzskulpturen (nach 1700, zugeschrieben)[1]
- Kirchenthal: Wallfahrtskirche Maria Kirchenthal, Mitwirkung am Hochaltar 1700/1701 [6].
- Bergheim, Pfarrkirche St. Georg, Kanzel (1697, zugeschrieben)[1], Skulpturen am Hochaltar 1707[3][1] sowie 1707/08 für die Filialkirche St. Pangraz am Haunsberg[1]
- Thalgau, Seitenaltäre (1712)[4]
- Salzburg, Franziskanerkirche, hll. Florian und Georg über den Opfergangsportalen[3] sowie der skulpturale Schmuck um das Pachersche Gnadenbild des Hochaltars (1710 nach Entwurf von Johann Bernhard Fischer von Erlach)[1]
- Hallwang, Pfarrkirche, figuraler Schmuck für die Seitenaltäre[1]
- Bad Vigaun, Pfarrkirche, Dreifaltigkeits-Kruzifix (kurz vor seinem Tod entstanden[1]
- Linz, Deutschordenskirche, vier Nischenfiguren (zugeschrieben, 1724 geliefert)[1]
Ein Großteil der urkundlich gesicherten Werke ist allerdings verschollen.[1]
Quellen und Anmerkungen
- Rohrmoser, Peter: Eintrag „(Friess; Frieß; Fryes), dt.-österr. Bildhauer-Fam.“, in Saur (Hg.): Allgemeines Künstlerlexikon, Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. BAND 45 (Freyer – Fryderyk). K. G. Saur München/Leipzig 2005. S. 189 f.
- Eintrag „Fries, Simon“, in: Thieme, Ulrich; Becker, Felix: (Hg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Zwölfter Band (Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1916) S. 484.
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): "Salzburger Kulturlexikon", Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1
- Text: Andreas Hirsch
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 1,16 1,17 Rohrmoser in Saur, aaO.
- ↑ Rohrmoser in Saur, aaO. Andere Angaben: * 1655, † 1725 laut Ruhland, Richard, Kurze Stadtchronik von Tittmoning, S. 2 (PDF). 1725 auch bei Johannes Ramharter, „Weil der Altar alterhalben unförmblich und paufellig...“: Rechtsfragen zur Ausstattung von Sakralbauten im Salzburger Raum (Wien, Böhlau, 1996), S. 338. Anderwärts findet man öfters das Jahr 1711 als Todesjahr angegeben.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 3,9 Quellen: Kulturlexikon/Hirsch, siehe oben.
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 Thieme/Becker, aaO.
- ↑ Laut Rohrmoser in Saur, aaO: zugeschrieben.
- ↑ Pirckmayer, Friedrich: Notizen zur Bau- und Kunstgeschichte Salzburgs, in: MGSLK 43, 1903, S. 191-340, hier: 218 und 255.
Literatur
- Dehio Salzburg 1986, S. 2, 3, 38, 159, 191, 202, 227 f., 280, 348, 396, 399, 454, 468, 562.