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'''Gustav Ignaz Graf Chorinsky''', ''Freiherr von Ledske'' (* [[27. Jänner]] [[1806]] in [[Wien]]; † [[15. Oktober]] [[1873]] ebendort), war k. k. Regierungsrat, Staatsbeamter, [[Landeshauptmann|Kreishauptmann]] von [[Bundesland Salzburg|Salzburg]] sowie Statthalter von Niederösterreich und Krain.
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[[File:Gustav von Chorinsky Litho.jpg|thumb|Gustav von Chorinsky, Litho]]
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'''Gustav Ignaz Graf Chorinsky''', Freiherr von Ledske (* [[27. Jänner]] [[1806]] in [[Wien]]; † [[15. Oktober]] [[1873]] ebendort), war k. k. Regierungsrat, Staatsbeamter, [[Landeshauptmann|Kreishauptmann]] von [[Bundesland Salzburg|Salzburg]] sowie Statthalter von Niederösterreich und Krain.
    
==Abstammung und Familie==
 
==Abstammung und Familie==
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Sein Vater, Ignaz Karl Graf Chorinsky (* 24. März 1770 in Brünn; † 14. April 1823 in Wien) leitete [[1805]], während der französischen Besatzung, die Niederösterreichische Landesregierung und wurde später Vizepräsident der allgemeinen Hofkammer und Vizekanzler der Vereinigten Hofkanzlei.  
 
Sein Vater, Ignaz Karl Graf Chorinsky (* 24. März 1770 in Brünn; † 14. April 1823 in Wien) leitete [[1805]], während der französischen Besatzung, die Niederösterreichische Landesregierung und wurde später Vizepräsident der allgemeinen Hofkammer und Vizekanzler der Vereinigten Hofkanzlei.  
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Gustav Ignaz Graf Chorinsky heiratete [[1831]] Anna Böck von Greiffau. Die Anzahl seiner Kinder ist nicht bekannt. Jedenfalls schenkte ihm seine Frau die Söhne Gustav (* [[1832]]) und Karl (* [[1838]]). Sein Sohn [[Carl Graf Chorinsky]] bekleidete von [[1880]] bis [[1890]] das Amt des [[Landeshauptmann|Salzburger Landeshauptmannes]] und wurde danach Präsident des Oberlandesgerichtes Wien.  
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Gustav Ignaz Graf Chorinsky heiratete [[1831]] Anna Böck von Greiffau. Die Anzahl seiner Kinder ist nicht bekannt. Jedenfalls schenkte ihm seine Frau die Söhne Gustav (* [[1832]]) und Carl (* [[1838]]). Sein Sohn [[Carl Graf Chorinsky]] bekleidete von [[1880]] bis [[1890]] das Amt des [[Landeshauptmann|Salzburger Landeshauptmannes]] und wurde danach Präsident des Oberlandesgerichtes Wien.  
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Der erstgeborene Sohn Gustav Graf Chorinsky jun. hingegen sorgte für einen handfesten Skandal, als er [[1868]] in München wegen „Meuchelmordes“ zu 20 Jahren Freiheitsstrafe und anschließendem lebenslangem Landesverweis verurteilt wurde. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er gemeinsam mit seiner Geliebten, der ungarischen Stiftstochter Julie Malvine Gabriele Ebergenyi von Telekes ([[1842]]-[[1872]]) den Mord an seiner geschiedenen Gattin Matthilde Gräfin Chorinsky, geb. Ruef, mit der er auch kurze Zeit in [[Glasenbach]] gewohnt hatte, geplant hatte. Die Tat wurde von Ebergenyi im Oktober [[1867]] tatsächlich ausgeführt, Ebergenyi dafür bei ihrem Prozess in Wien ebenfalls zu einer 20-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt, der sie sich nach vier Jahren „im Zustande geistiger Umnachtung“ durch Freitod entzog.
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Der erstgeborene Sohn Gustav Graf Chorinsky jun. hingegen sorgte für einen handfesten Skandal, als er [[1868]] in München wegen "Meuchelmordes" zu 20 Jahren Freiheitsstrafe und anschließendem lebenslangem Landesverweis verurteilt wurde. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er gemeinsam mit seiner Geliebten, der ungarischen Stiftstochter Julie Malvine Gabriele Ebergenyi von Telekes ([[1842]]-[[1872]]) den Mord an seiner geschiedenen Gattin Matthilde Gräfin Chorinsky, geborene Ruef, mit der er auch kurze Zeit in [[Glasenbach]] gewohnt hatte, geplant hatte. Die Tat wurde von Ebergenyi im Oktober [[1867]] tatsächlich ausgeführt, Ebergenyi dafür bei ihrem Prozess in Wien ebenfalls zu einer 20-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt, der sie sich nach vier Jahren "im Zustande geistiger Umnachtung" durch Freitod entzog.
    
==Laufbahn ==
 
==Laufbahn ==
 
Chorinsky war [[1829]] Konzeptskandidat beim ''Kreisamt unter dem Wiener Wald'' und wurde [[1833]] Kreiskommissär in St. Pölten, [[1836]] Kreiskommissär in Linz.  
 
Chorinsky war [[1829]] Konzeptskandidat beim ''Kreisamt unter dem Wiener Wald'' und wurde [[1833]] Kreiskommissär in St. Pölten, [[1836]] Kreiskommissär in Linz.  
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[[1840]] folgte die Berufung zum [[Landeshauptmann|k. k. Kreishauptmann]] des [[Herzogtum Salzburg|Herzogtums Salzburg]], das damals als [[Salzachkreis]]noch unter der Verwaltung der [[Oberösterreich|obderennsischen]] Landesregierung in Linz stand.  
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[[1840]] folgte die Berufung zum [[Landeshauptmann|k. k. Kreishauptmann]] des [[Herzogtum Salzburg|Herzogtums Salzburg]], das damals als "[[Salzachkreis]]" noch unter der Verwaltung der [[Oberösterreich|obderennsischen]] Landesregierung in Linz stand.  
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[[1842]] stand er anlässlich der von [[4. September|4.]] bis [[6. September]] dauernden Enthüllungsfeierlichkeiten des [[Mozart-Denkmal am Mozartplatz|Mozart-Denkmals am Mozartplatz]] dem vorbereitenden Festkomitee als Präsident vor und überreichte in dieser Funktion der Stadt die Schenkungsurkunde für das Denkmal. Im Revolutionsjahr [[1848]] wurde er nach der Einnahme Wiens aus [[Salzburg]] abberufen und zum Statthalter Niederösterreichs ernannt. Die [[Stadt Salzburg]], deren Wohlwollen er sich durch seine Humanität und Umsicht erworben hatte, richtete daraufhin ein Gesuch um seine weitere Belassung in Salzburg an [[Kaiser Franz Joseph I.]] und erwirkte damit seinen Verbleib bis zum Jänner 1849. Anlässlich seines bevorstehenden Abschieds ernannte ihn die Stadt Salzburg unter [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Mathias Gschnitzer]] am [[3. Jänner]] [[1849]] zu ihrem [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg|Ehrenbürger]].  
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[[1842]] stand er anlässlich der von [[4. September|4.]] bis [[6. September]] dauernden Enthüllungsfeierlichkeiten des [[Mozart-Denkmal am Mozartplatz|Mozart-Denkmals am Mozartplatz]] dem vorbereitenden Festkomitee als Präsident vor und überreichte in dieser Funktion der Stadt die Schenkungsurkunde für das Denkmal. Im Revolutionsjahr [[1848]] wurde er nach der Einnahme Wiens aus Salzburg abberufen und zum Statthalter Niederösterreichs ernannt. Die [[Stadt Salzburg]], deren Wohlwollen er sich durch seine Humanität und Umsicht erworben hatte, richtete daraufhin ein Gesuch um seine weitere Belassung in Salzburg an [[Kaiser Franz Joseph I.]] und erwirkte damit seinen Verbleib bis zum Jänner 1849. Anlässlich seines bevorstehenden Abschieds ernannte ihn die Stadt Salzburg unter [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Mathias Gschnitzer]] am [[3. Jänner]] [[1849]] zu ihrem [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg|Ehrenbürger]].  
    
Als Chef der niederösterreichischen Landesregierung wurde ihm nach zeitgenössischen Quellen seine in Regierungskreisen nicht gern gesehene Freundschaft zu seinem Schwager, dem Ministerpräsidenten Franz Freiherr von Pillersdorf zum Verhängnis, weshalb bereits gegen Jahresende 1849 seine Versetzung als Statthalter in das Herzogtum Krain erfolgte. Nach zehn Jahren in Laibach (heute Ljubljana in Slowenien) wurde er [[1860]] zum Statthalter von Mähren und Österreichisch-Schlesien ernannt. Am [[21. Mai]] [[1862]] folgte erneut die Berufung zum Statthalter von Niederösterreich. Diese Funktion übte er schließlich bis zum [[1. August]] [[1868]] aus. Während dieser Amtszeit veranlasste er u. a. die Herausgabe des Niederösterreichischen Amtskalenders, des Vorläufers des Österreichischen Amtskalenders.  
 
Als Chef der niederösterreichischen Landesregierung wurde ihm nach zeitgenössischen Quellen seine in Regierungskreisen nicht gern gesehene Freundschaft zu seinem Schwager, dem Ministerpräsidenten Franz Freiherr von Pillersdorf zum Verhängnis, weshalb bereits gegen Jahresende 1849 seine Versetzung als Statthalter in das Herzogtum Krain erfolgte. Nach zehn Jahren in Laibach (heute Ljubljana in Slowenien) wurde er [[1860]] zum Statthalter von Mähren und Österreichisch-Schlesien ernannt. Am [[21. Mai]] [[1862]] folgte erneut die Berufung zum Statthalter von Niederösterreich. Diese Funktion übte er schließlich bis zum [[1. August]] [[1868]] aus. Während dieser Amtszeit veranlasste er u. a. die Herausgabe des Niederösterreichischen Amtskalenders, des Vorläufers des Österreichischen Amtskalenders.  
    
Vom [[22. Februar]] [[1864]] bis zum [[2. Jänner]] [[1867]] und vom [[18. Jänner]] [[1867]] bis zum [[22. Mai]] [[1870]] gehörte er als Abgeordneter der Landgemeinden (Bruck/Leitha) dem Niederösterreichischen Landtag an. [[1864]] unterlag er bei der Nachwahl für den Reichsrat im Landtag gegen Dr. Rudolf Brestel (1816-1881). Seit [[1887]] gehörte er auch dem Herrenhaus an.
 
Vom [[22. Februar]] [[1864]] bis zum [[2. Jänner]] [[1867]] und vom [[18. Jänner]] [[1867]] bis zum [[22. Mai]] [[1870]] gehörte er als Abgeordneter der Landgemeinden (Bruck/Leitha) dem Niederösterreichischen Landtag an. [[1864]] unterlag er bei der Nachwahl für den Reichsrat im Landtag gegen Dr. Rudolf Brestel (1816-1881). Seit [[1887]] gehörte er auch dem Herrenhaus an.
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==Weblinks==
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* {{austriaforum|AEIOU/Chorinsky,_Gustav_Ignaz_Graf}}
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* [http://www.bmi.gv.at/kriminalmuseum/kriminalfall.asp Kriminalmuseum (zum Fall seines Sohnes)]
    
==Quellen==
 
==Quellen==
 
* Dr. Josef Gassner: ''Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg.'' Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des [[Salzburger Museum Carolino Augusteum|Salzburger Museums Carolino Augusteum]] Salzburg 1954
 
* Dr. Josef Gassner: ''Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg.'' Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des [[Salzburger Museum Carolino Augusteum|Salzburger Museums Carolino Augusteum]] Salzburg 1954
 
* Pierer's Universal-Lexikon. Altenburg 1857-1865, Band 4, S. 89.
 
* Pierer's Universal-Lexikon. Altenburg 1857-1865, Band 4, S. 89.
* [[Neue Salzburger Zeitung]] 1849/14
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* "[[Neue Salzburger Zeitung]]" 1849/14
* [[Salzburger Zeitung]] 1873/236
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* "[[Salzburger Zeitung]]" 1873/236
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==Weblinks==
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* {{austriaforum|AEIOU/Chorinsky,_Gustav_Ignaz_Graf}}
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* [http://www.bmi.gv.at/kriminalmuseum/kriminalfall.asp Kriminalmuseum (zum Fall seines Sohnes)]
   
{{Kreishauptleute}}
 
{{Kreishauptleute}}
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[[Kategorie:Ehrenbürger]]
 
[[Kategorie:Ehrenbürger]]
 
[[Kategorie:Ehrenbürger der Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Ehrenbürger der Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Wien]]
 
[[Kategorie:Geboren 1806]]
 
[[Kategorie:Geboren 1806]]
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[[Kategorie:Gestorben 1873]]