Weitmoserschlössl: Unterschied zwischen den Versionen
TriQ (Diskussion | Beiträge) |
(Datei:Bad Hofgastein Weitmoserschlössl 1930 muss ich leider löschen, da die Deutsche Fotothek die Verwendung im SALZBURGWIKI nicht genehmigt hat) |
||
| (24 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
| − | Das '''Weitmoserschlössl''' in der | + | [[Datei:Bad Hofgastein Weitmoserschlössl01.jpg|thumb|Das Weitmoserschlössl.]] |
| + | [[Datei:Bad Hofgastein Weitmoserschlössl02.jpg|thumb|Das Weitmoserschlössl.]] | ||
| + | [[Datei:Weitmoser Schlössl 20211127 5.jpg|thumb|Das Weitmoserschlössl.]] | ||
| + | [[Datei:Weitmoser Schlössl 20211127 3.jpg|thumb|Das Weitmoserschlössl.]] | ||
| + | [[Datei:Weitmoserschlössl historische Ansichtskarte.jpg|thumb|Das Weitmoserschlössl auf einer historischen [[Ansichtskarten von Salzburg|Ansichtskarte]], undatiert.]] | ||
| + | Das '''Weitmoserschlössl''' in der Marktgemeinde [[Bad Hofgastein]] stammt aus dem [[16. Jahrhundert]] und zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in Bad Hofgastein|denkmalgeschützten Objekten]] der Marktgemeinde. | ||
| − | Der Name des | + | == Lage == |
| + | Es liegt unweit der [[Gasteiner Straße]] etwas außerhalb des Ortszentrums in Richtung [[Bad Gastein]] und beherbergt heute ein Café-Restaurant. | ||
| + | |||
| + | == Name == | ||
| + | Der Name des Schlössls, dessen früherer Name "Schloss Hundsdorf" ist, geht auf die einst im [[Gasteinertal]] ansässige reiche [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|Gewerke]]<u></u>nfamilie [[Weitmoser]], deren bekanntester Vertreter [[Christoff Weitmoser]] war, zurück. | ||
| + | |||
| + | ==Baugeschichte== | ||
| + | An der Stelle des Schlössls stand einst das Schloss Goldegger Hof, das wahrscheinlich im [[Mittelalter]] das Schloss der [[Herren von Goldegg]] war.<ref name= "Hinterseer"> Sebastian Hinterseer: ''Bad Hofgastein und die Geschichte Gasteins'' (1957 Salzburger Nachrichten Verlag, 1978 rev. und ergänzte Auflage), S. 142 f.</ref> | ||
| + | |||
| + | [[1530]] übernahm der reiche Gasteiner [[Christoff Weitmoser]] († [[1558]]) den alten Goldeggerhof. [[1553]] wurde der Bau durch einen [[Brände (Geschichte)|Brand]] zerstört. [[1554]] ließ Christoff Weitmoser einen Neubau errichten, der noch heute besteht und den nördlichen Trakt der Gesamtanlage bildet.<ref name= " Zaisberger/ Schlegel"> [[Friederike Zaisberger]], Walter Schlegel: ''Burgen und Schlösser in Salzburg. Pongau, Pinzgau und Lungau.'' Seiten 8 f (mit umfangreichen Quellenangaben). Birken-Verlag Wien 1978. ISBN 3-85030-037-4</ref> Die Jahreszahl "1400" oberhalb des Einganges zum älteren Teil entbehrt jeglicher Grundlage.<ref name= " Zaisberger/ Schlegel "/> | ||
| + | |||
| + | Nach dem Niedergang der Familie Weitmoser erwarb [[1604]] der Gewerke Georg Leykofer das Schloss und baute ein "''neugemauert Stöckhl oder Vordertheil des Gschlößl''" mit den beiden Runderkern an den östlichen Gebäudekanten an.<ref name= " Zaisberger/ Schlegel"/> | ||
| + | |||
| + | Aus dem ersten Viertel des [[17. Jahrhundert]]s datieren Fresken in der Kapelle mit biblischen Darstellungen, gemalt vom Maler [[Ludwig Lindner]]<ref name= "weitmoserschloss"> [http://www.weitmoserschloss.at//pages/geschichte.html Geschichte auf www.weitmoserschloss.at].</ref>, die 1937 wieder entdeckt und restauriert wurden<ref name= " Zaisberger/ Schlegel "/>. Aus der gleichen Zeit stammt auch im 2. Obergeschoß die (zu Unrecht) sogenannte Weitmoserstube mit schöner Täfelung und Kasettendecke.<ref name= " Zaisberger/ Schlegel "/> | ||
| + | |||
| + | 1835<ref name= "Hinterseer"/> oder 1850<ref name= " Zaisberger/ Schlegel"/> wurde das Schloss vor allem im Inneren, (wie es in einem Bericht heißt:) "ohne das Alte zu schonen", einer gründlichen Renovierung unterworfen. | ||
| + | |||
| + | 1952 folgte die Außenrenovierung mit Anbau einer für den Kaffeehausbetrieb notwendigen Terrasse an der Südseite.<ref name= " Zaisberger/ Schlegel "/> | ||
| + | |||
| + | ==Besitzgeschichte== | ||
| + | Besitzer des Schlosses waren im Laufe der Zeit<ref>Die folgenden Angaben stammen aus Sebastian Hinterseer (wie vorige Einzelnachweise), wobei die Besitzerfolge von 1503 bis 1625 auf der von diesem als wahrscheinlich angenommenen Besitzergleichheit mit dem zum Schloss gehörigen Maurachlehen beruht.</ref>): | ||
| + | * [[1405]] vielleicht Chunr. Paungawer; | ||
| + | * [[1350]] vielleicht Reinmarus möllk de Huntzdorff; | ||
| + | * [[1442]] Jacob Pfanner, Pfleger und Schlossverwalter ''ze Goldeker Hof''; | ||
| + | * [[1489]] Niclas Weber Besitzer von "Sloß Goldegkerhof"; | ||
| + | * [[1497]] wahrscheinlich Ulrich ze Huntzdorff; | ||
| + | |||
| + | * [[1503]] Michl Schlegmilher; | ||
| + | * [[1518]] Hanns Weitmoser vorher Michl Stegnwallner; | ||
| + | * [[1538]] [[Christoff Weitmoser]]; | ||
| + | * [[1544]] (?) Christoff Weitmosers Erben Hanns und Geschwister; | ||
| + | * [[1576]] (?) Hans und Christoff Weitmoser junior; | ||
| + | * [[30. Oktober]] [[1606]] Hanns Leykhofer; | ||
| + | * [[8. Juli]] [[1621]] Georg, Hans, Jacob, Kunigundt Leykhofer, | ||
| + | * [[6. November]] [[1624]] Hannß u. Kunigundt nach dem Tode des Georg; | ||
| + | : Leykofer wanderte, als [[Protestantenvertreibung|Protestant]], aus;<ref name= " Zaisberger/ Schlegel "/> | ||
| + | * [[4. August]] [[1625]] (Kauf) Leonhart Rainpacher; | ||
| + | |||
| + | * [[1626]] Alexander Hölzl von Sylion und seine Hausfrau;<ref name= " Zaisberger/ Schlegel "/> | ||
| + | * [[1634]] (Kauf) Johann Riept, Pfarrherr von Haus und Schladming, dessen Haupterbe Franz Khuminger 1691 stirbt;<ref name= "weitmoserschloss"/> | ||
| + | * [[1701]] (Kauf) Joh. Pichler, Gastgeb zu Hof, und Gattin Kath. Röckin; | ||
| + | * [[1712]] (Kauf) Georg Stuler (Stuchner<ref name= "weitmoserschloss"/>); | ||
| + | * [[1738]] (Kauf) Franz Benedict Hasler; | ||
| + | * [[1752]] (Kauf) Benedikt Nikolaus Scharfetter; | ||
| + | * [[1755]] Jos. Anton [[Trauner (Adelsgeschlecht)|Trauner]], Verwalter zu Hundsdorf (verehelicht mit Elisabeth [[Poschacher]]) und vier Kinder: Josef (ebenfalls Verwalter zu Hundsdorf), Jacob, Anna, Maria; | ||
| + | * [[27. Juni]] [[1796]] Andreas Scharfetter senior, seither die Familie [[Scharfetter]] (Gasteiner Linie). | ||
| + | |||
| + | == Bilder == | ||
| + | {{Bildkat}} | ||
| + | ==Weblink== | ||
| + | {{Homepage|https://www.weitmoser.at}} | ||
| + | ==Quellen== | ||
| + | <references/> | ||
[[Kategorie:Pongau]] | [[Kategorie:Pongau]] | ||
| + | [[Kategorie:Gasteinertal]] | ||
[[Kategorie:Bad Hofgastein]] | [[Kategorie:Bad Hofgastein]] | ||
| + | [[Kategorie:Architektur]] | ||
| + | [[Kategorie:Gebäude]] | ||
| + | [[Kategorie:historisches Gebäude]] | ||
[[Kategorie:Schloss]] | [[Kategorie:Schloss]] | ||
| + | [[Kategorie:Denkmalschutz]] | ||
| + | [[Kategorie:Denkmalschutz (Bad Hofgastein)]] | ||
| + | [[Kategorie:Tourismus]] | ||
| + | [[Kategorie:Unternehmen]] | ||
| + | [[Kategorie:Gastronomie]] | ||
| + | [[Kategorie:Gaststätten und Restaurants]] | ||
| + | [[Kategorie:Restaurant]] | ||
Aktuelle Version vom 27. August 2024, 09:19 Uhr
Das Weitmoserschlössl in der Marktgemeinde Bad Hofgastein stammt aus dem 16. Jahrhundert und zählt zu den denkmalgeschützten Objekten der Marktgemeinde.
Lage
Es liegt unweit der Gasteiner Straße etwas außerhalb des Ortszentrums in Richtung Bad Gastein und beherbergt heute ein Café-Restaurant.
Name
Der Name des Schlössls, dessen früherer Name "Schloss Hundsdorf" ist, geht auf die einst im Gasteinertal ansässige reiche Gewerkenfamilie Weitmoser, deren bekanntester Vertreter Christoff Weitmoser war, zurück.
Baugeschichte
An der Stelle des Schlössls stand einst das Schloss Goldegger Hof, das wahrscheinlich im Mittelalter das Schloss der Herren von Goldegg war.[1]
1530 übernahm der reiche Gasteiner Christoff Weitmoser († 1558) den alten Goldeggerhof. 1553 wurde der Bau durch einen Brand zerstört. 1554 ließ Christoff Weitmoser einen Neubau errichten, der noch heute besteht und den nördlichen Trakt der Gesamtanlage bildet.[2] Die Jahreszahl "1400" oberhalb des Einganges zum älteren Teil entbehrt jeglicher Grundlage.[2]
Nach dem Niedergang der Familie Weitmoser erwarb 1604 der Gewerke Georg Leykofer das Schloss und baute ein "neugemauert Stöckhl oder Vordertheil des Gschlößl" mit den beiden Runderkern an den östlichen Gebäudekanten an.[2]
Aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts datieren Fresken in der Kapelle mit biblischen Darstellungen, gemalt vom Maler Ludwig Lindner[3], die 1937 wieder entdeckt und restauriert wurden[2]. Aus der gleichen Zeit stammt auch im 2. Obergeschoß die (zu Unrecht) sogenannte Weitmoserstube mit schöner Täfelung und Kasettendecke.[2]
1835[1] oder 1850[2] wurde das Schloss vor allem im Inneren, (wie es in einem Bericht heißt:) "ohne das Alte zu schonen", einer gründlichen Renovierung unterworfen.
1952 folgte die Außenrenovierung mit Anbau einer für den Kaffeehausbetrieb notwendigen Terrasse an der Südseite.[2]
Besitzgeschichte
Besitzer des Schlosses waren im Laufe der Zeit[4]):
- 1405 vielleicht Chunr. Paungawer;
- 1350 vielleicht Reinmarus möllk de Huntzdorff;
- 1442 Jacob Pfanner, Pfleger und Schlossverwalter ze Goldeker Hof;
- 1489 Niclas Weber Besitzer von "Sloß Goldegkerhof";
- 1497 wahrscheinlich Ulrich ze Huntzdorff;
- 1503 Michl Schlegmilher;
- 1518 Hanns Weitmoser vorher Michl Stegnwallner;
- 1538 Christoff Weitmoser;
- 1544 (?) Christoff Weitmosers Erben Hanns und Geschwister;
- 1576 (?) Hans und Christoff Weitmoser junior;
- 30. Oktober 1606 Hanns Leykhofer;
- 8. Juli 1621 Georg, Hans, Jacob, Kunigundt Leykhofer,
- 6. November 1624 Hannß u. Kunigundt nach dem Tode des Georg;
- Leykofer wanderte, als Protestant, aus;[2]
- 1626 Alexander Hölzl von Sylion und seine Hausfrau;[2]
- 1634 (Kauf) Johann Riept, Pfarrherr von Haus und Schladming, dessen Haupterbe Franz Khuminger 1691 stirbt;[3]
- 1701 (Kauf) Joh. Pichler, Gastgeb zu Hof, und Gattin Kath. Röckin;
- 1712 (Kauf) Georg Stuler (Stuchner[3]);
- 1738 (Kauf) Franz Benedict Hasler;
- 1752 (Kauf) Benedikt Nikolaus Scharfetter;
- 1755 Jos. Anton Trauner, Verwalter zu Hundsdorf (verehelicht mit Elisabeth Poschacher) und vier Kinder: Josef (ebenfalls Verwalter zu Hundsdorf), Jacob, Anna, Maria;
- 27. Juni 1796 Andreas Scharfetter senior, seither die Familie Scharfetter (Gasteiner Linie).
Bilder
Weitmoserschlössl – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblink
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Sebastian Hinterseer: Bad Hofgastein und die Geschichte Gasteins (1957 Salzburger Nachrichten Verlag, 1978 rev. und ergänzte Auflage), S. 142 f.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 Friederike Zaisberger, Walter Schlegel: Burgen und Schlösser in Salzburg. Pongau, Pinzgau und Lungau. Seiten 8 f (mit umfangreichen Quellenangaben). Birken-Verlag Wien 1978. ISBN 3-85030-037-4
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Geschichte auf www.weitmoserschloss.at.
- ↑ Die folgenden Angaben stammen aus Sebastian Hinterseer (wie vorige Einzelnachweise), wobei die Besitzerfolge von 1503 bis 1625 auf der von diesem als wahrscheinlich angenommenen Besitzergleichheit mit dem zum Schloss gehörigen Maurachlehen beruht.