Salzburg Hauptbahnhof: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (also die "Zentralhalle des Hauptbahnhofes" war das sicher nicht)
Zeile 11: Zeile 11:
 
„Mit dem ersten Dampfkolosse erschließt sich unserem Lande ein neues Leben“, schrieb damals die Salzburger Zeitung. Tatsächlich gab die Eröffnung des Bahnhofs den Impuls zur gründerzeitlichen Stadterweiterung.
 
„Mit dem ersten Dampfkolosse erschließt sich unserem Lande ein neues Leben“, schrieb damals die Salzburger Zeitung. Tatsächlich gab die Eröffnung des Bahnhofs den Impuls zur gründerzeitlichen Stadterweiterung.
  
[[1907]]/[[1908]] leitete den Um- und Ausbau Ladislaus Friedrich von Diószeghy, Architekt und Inspektor der k. k. Staatsbahnen. In der Mitte des Hauptgebäudes wurde die Eingangs- und Schalterhalle geschaffen. In die neuen Außenmauern wurden auf Straßen- und Bahnsteigseite je drei hohe Segmentbogenfenster eingebaut, die bis zu den großen Umbauarbeiten 2011 auf der Gleisseite teils zugemauert waren. Die Eingänge wurden mit verzierten, heute noch vorhandenen Vordächern markiert. Außergewöhnlich ist der nach dem Prinzip der Kuppel aus Stahl konstruierte Dachstuhl über der Eingangshalle. Um den Bahnhof zu erweitern, wurde 1907 der 52 Meter breite Mittelbahnsteig (damals: "Mittelperron") gebaut und von einem dreischiffigen Stahlfachwerk überspannt. Zudem wurde 1907 der Zugang zum Mittelbahnsteig über drei Tunnel erschlossen.  
+
[[1907]]/[[1908]] wurde ein seit [[1898]] geplanter Um- und Ausbau von Ladislaus Friedrich von Diószeghy, Architekt und Inspektor der k. k. Staatsbahnen, geleitet und der Bahnhof [[1909]] neu eröffnet. In der Mitte des Hauptgebäudes wurde die Eingangs- und Schalterhalle geschaffen. In die neuen Außenmauern wurden auf Straßen- und Bahnsteigseite je drei hohe Segmentbogenfenster eingebaut, die allerdings auf der Gleisseite lange teils zugemauert waren (wieder freigelegt bei den Umbauarbeiten [[2010]]/[[2011|11]]. Die Eingänge wurden mit verzierten, heute noch vorhandenen Vordächern markiert. Außergewöhnlich ist der nach dem Prinzip der Kuppel aus Stahl konstruierte Dachstuhl über der Eingangshalle. Um den Bahnhof zu erweitern, wurde 1907 der 52 Meter breite Mittelbahnsteig (damals: "Mittelperron") gebaut und von einem dreischiffigen Stahlfachwerk überspannt. Zudem wurde 1907 der Zugang zum Mittelbahnsteig über drei Tunnel erschlossen.  
  
 
[[1944]]/[[1945]] wurden Bahnhof und Bahnhofsviertel bei Bombenangriffen arg beschädigt. Vor allem der Nordtrakt sowie der Mittelbahnsteig, samt dem Original-Marmorsaal, wurden am [[17. November]] 1944 zerstört und danach neu gebaut  
 
[[1944]]/[[1945]] wurden Bahnhof und Bahnhofsviertel bei Bombenangriffen arg beschädigt. Vor allem der Nordtrakt sowie der Mittelbahnsteig, samt dem Original-Marmorsaal, wurden am [[17. November]] 1944 zerstört und danach neu gebaut  

Version vom 21. November 2011, 18:08 Uhr

Zentralgebäude
Mittelbahnsteig (Die Dachkonstruktion wurde im Herbst 2009 abgetragen)
Salzburger Hauptbahnhof samt Umgebung

Der Salzburger Hauptbahnhof am Südtiroler Platz in der Elisabeth-Vorstadt ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt des Bundeslandes Salzburg. Über 440 Reisezüge (railjet, EC und IC sowie REX und S-Bahnzüge) und mehr als 300 Güterzüge fahren innerhalb von 24 Stunden über den Hauptbahnhof.

Geschichte

Am 12. August 1860 wurde im Beisein Ihrer Majestäten, des Kaisers Franz Joseph I. von Österreich und des Königs Maximilian II. von Bayern, auf dem Salzburger Bahnhof feierlich die Kaiserin-Elisabeth-Westbahn mit dem Teilstück Salzburg–Wien eröffnet.

Aus dieser Zeit stammt der heute großteils erhaltene Bahnsteig 1. Dieser bayerisch-österreichische Grenzbahnhof war in fünf Teile gegliedert. Im Mittelrisalit waren Eingang und Schalter für Fahrten innerhalb Österreichs. Im Nordpavillon befanden sich die Räume des Österreichischen Hofs. Im Südpavillon waren die Einrichtungen für den Verkehr nach Bayern untergebracht. Wartesäle und Restaurants befanden sich im südlichen Zwischenbau, Bahnhofsverwaltung und Post im nördlichen Zwischentrakt.

„Mit dem ersten Dampfkolosse erschließt sich unserem Lande ein neues Leben“, schrieb damals die Salzburger Zeitung. Tatsächlich gab die Eröffnung des Bahnhofs den Impuls zur gründerzeitlichen Stadterweiterung.

1907/1908 wurde ein seit 1898 geplanter Um- und Ausbau von Ladislaus Friedrich von Diószeghy, Architekt und Inspektor der k. k. Staatsbahnen, geleitet und der Bahnhof 1909 neu eröffnet. In der Mitte des Hauptgebäudes wurde die Eingangs- und Schalterhalle geschaffen. In die neuen Außenmauern wurden auf Straßen- und Bahnsteigseite je drei hohe Segmentbogenfenster eingebaut, die allerdings auf der Gleisseite lange teils zugemauert waren (wieder freigelegt bei den Umbauarbeiten 2010/11. Die Eingänge wurden mit verzierten, heute noch vorhandenen Vordächern markiert. Außergewöhnlich ist der nach dem Prinzip der Kuppel aus Stahl konstruierte Dachstuhl über der Eingangshalle. Um den Bahnhof zu erweitern, wurde 1907 der 52 Meter breite Mittelbahnsteig (damals: "Mittelperron") gebaut und von einem dreischiffigen Stahlfachwerk überspannt. Zudem wurde 1907 der Zugang zum Mittelbahnsteig über drei Tunnel erschlossen.

1944/1945 wurden Bahnhof und Bahnhofsviertel bei Bombenangriffen arg beschädigt. Vor allem der Nordtrakt sowie der Mittelbahnsteig, samt dem Original-Marmorsaal, wurden am 17. November 1944 zerstört und danach neu gebaut

1960 wurde die Marmorhalle gebaut, sie gilt als umstritten, hat aber in Salzburg zahlreiche Fans und Liebhaber gefunden. In der Marmorhalle war das Bahnhofsrestaurant (zuletzt vor dem Abbruch: "Quo Vadis") untergebracht. Besonders beliebt war der Kaisersaal.

Bis in die 1970er Jahre war der Bahnhof auch einer der Hauptstandplätze der Salzburger Dienstmänner.

Bei Umbauarbeiten im Jahr 2008 wurden hinter einer Lattenkonstruktion alte Stuckleisten und Fliesenbilder entdeckt.

Umbau 2010 - 2014

Die Zugangssituation zwischen Juli und November 2011
Stand des Umbaus im Bereich zwischen Hauptgebäude und ehemaligem Mittelbahnsteig im Juni 2010
die zunächst zerlegte Stahlkonstruktion des Mittelbahnsteiges beim Wiederaufbau im Februar 2011 nach ihrer Restaurierung in einer Spezialwerkstätte in Polen

Der offizielle Spatenstich zum Umbau des Salzburger Hauptbahnhofs war bereits im November 2008. Seit 2009 hat der tatsächliche Umbau des Hauptbahnhofs begonnen. Die Arbeiten schreiten zügig voran und liegen laut Projektleiter des Umbaus zeitlich exakt im Plan.

Der Salzburger Hauptbahnhof verfügt, bedingt durch seine Funktion als einstiger Grenzbahnhof, über Kopf- und Durchgangsbahnsteige. Mit dem bis 2014 dauernden Umbau durch die Österreichischen Bundesbahnen wird der Hauptbahnhof als internationale Verkehrsdrehscheibe zum reinen Durchgangsbahnhof mit neun Bahnsteigen umgestaltet.

Der Teilbetrieb des neuen Bahnhofes erfolgt 2012, der neue Kundenbereich wird 2013 komplett in Betrieb genommen. In Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt entsteht in den nächsten Jahren einer der modernsten Bahnhöfe Österreichs, wobei die historische Dachkonstruktion über dem heutigen Mittelbahnsteig erhalten bleibt. Die Dachträger wurden bereits abgebaut und werden in den neuen Bahnhof wieder integriert.

Der Komplettumbau des Bahnhofs ist mit einem Budget von 270 Millionen Euro veranschlagt. Errichtet werden neben den neuen Gleisanlagen auch eine unterirdische Passage vom Südtiroler Platz zur Lastenstraße. Die beiden Salzburger Stadtteile Schallmoos und Elisabeth-Vorstadt werden so neu verbunden.

Der Salzburger Hauptbahnhof wird bei laufendem Betrieb umgebaut. Das erfordert von den Planern zusätzliche Maßnahmen:

Seit August 2009 ist das ÖBB-Servicecenter in Container auf dem Bahnhofsvorplatz übersiedelt. Dort befinden sich nun für die gesamte Zeit des Bahnhofumbaus die Schalterhalle, das Servicecenter, das Reisecenter der ÖBB, die Trafik, die Infobox inklusive einer Ausstellung zum Bahnhofsumbau, die Schließfächer, Buch&Presse, der Salzburger Tourismus und das Bahnhofsrestaurant.

Seit 27. Oktober 2009 gilt am Bahnhofsvorplatz eine neue Verkehrsregelung. Der Individualverkehr kann nur noch eingeschränkt zum Bahnhof zufahren. So soll die Sicherheit der Bauarbeiter während des Umbaus gewährleistet werden. Für den öffentlichen Verkehr ist die neue Verkehrsregelung eine Erleichterung.

In der ersten Bauphase wurden die Bahnsteige 1 und 2 sowie der ehemalige Mittelbahnsteig abgetragen. Zwischen Hauptgebäude und Bahnsteig 3 entstand eine große Baugrube, in der im Sommer 2010 der Rohbau der zukünftigen Shoppassage und der Beginn des Tunnels nach Schallmoos betoniert wurden. Im November 2010 wurde mit der Restaurierung des Hauptgebäudes begonnen. Seit dem 14. Juli 2011 erreichen die täglich 25.000 Fahrgäste die Abfahrtsbahnsteige der Züge wieder über die zentrale, neue Bahnhofshalle. Als optisches Highlight sind die restaurierten Jugendstilbilder aus dem Jahre 1906 bis 1909 in der Kassenhalle wieder sichtbar gemacht worden. Baustellenbedingt erhielten die bisherigen Bahnsteige 3, 4 und 5 die neue Bezeichnung 33, 34 und 35. Diese Abänderung ist notwendig, da ab Anfang November 2011 die neuen Bahnsteige in Betrieb gehen und es ansonsten zu Doppelnummerierungen kommen würde.

Von Juli bis Anfang November 2011 wurden die Bahnsteige 1 bis 3 neu errichtet. Darüber hinaus entstand ein neues Durchfahrgleis für Güterzüge. Insgesamt wurden rund 2.900 Meter Gleisanlagen nach modernsten Vorgaben gebaut. So sorgen Unterschottermatten auf einer Fläche von 3.000 m² für den wichtigen Erschütterungsschutz auf dem Passagetragwerk. Anrainer und Gebäude profitieren von geringerem Luftschall und weniger Erschütterungen. Die Passage als helles und freundliches Verbindungselement zwischen den Stadtteilen Elisabeth-Vorstadt und Schallmoos war im Sommer 2011 im Rohbau zu 70% fertig. Mitte des Jahres 2012 werden dort die ersten Shops und Kundeneinrichtungen eröffnet.

Am 7. Februar 2011 begann der Wiederaufbau der 300 Tonnen schweren Stahlhallenkonstruktion des ehemaligen Mittelbahnsteigs. Am 20. April wurde die Rohkonstruktion komplettiert. Die Halle wurde Ende August 2011 fertiggestellt und noch mit einem Membrandach überzogen. Die Größe der Halle ist beträchtlich, mit dem neuen Mittelteil knapp 80 Meter lang und mehr als 24 Meter breit. Das Stahlgerüst besteht aus 2.500 Einzelteilen. Seit der Öffnung der Bahnsteige 1 bis 3 Anfang November 2011 steht die Hallenkonstruktion wieder den Reisenden zur Verfügung.

Der Salzburger Hauptbahnhof in der Abenddämmerung von der Lastenstraße aus gesehen

Quellen

  • Salzburger Nachrichten
  • Presseseiten der ÖBB im Internet

Weblinks

Bildergalerie

Bilder vom Salzburger Hauptbahnhof vor seinem Umbau 2009

Bilder während des Umbaus 2009 bis 2014

Fertigstellung, I. Teilabschnitt November 2011