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Mathoi arbeitete weiterhin für die Bundesbahnen, wurde jedoch im August oder September 1933 endgültig aus seinem Dienstverhältnis entlassen, da er sich weigerte, gegenüber der damaligen österreichischen Bundesregierung eine Treueerklärung abzugeben. Am [[10. August]] 1933 wurde Mathoi trotz seines Aufenthaltsverbotes in [[Kitzbühel]] gesichtet. Mathoi leugnete gegenüber dem die Angelegenheit untersuchenden Rayonsinspektor Josef Kleinlercher zuerst seine Identität. Nach der Aufforderung, sich auszuweisen, zogen Mathoi und der ihn begleitende Georg Fuchslechner anstelle ihrer Papiere Pistolen und bedrohten den [[Gendarmerie|Gendarmen]]. Dieser ging in Deckung und die beiden Männer konnten fliehen. Nach beiden wurde nachfolgend gefahndet.
 
Mathoi arbeitete weiterhin für die Bundesbahnen, wurde jedoch im August oder September 1933 endgültig aus seinem Dienstverhältnis entlassen, da er sich weigerte, gegenüber der damaligen österreichischen Bundesregierung eine Treueerklärung abzugeben. Am [[10. August]] 1933 wurde Mathoi trotz seines Aufenthaltsverbotes in [[Kitzbühel]] gesichtet. Mathoi leugnete gegenüber dem die Angelegenheit untersuchenden Rayonsinspektor Josef Kleinlercher zuerst seine Identität. Nach der Aufforderung, sich auszuweisen, zogen Mathoi und der ihn begleitende Georg Fuchslechner anstelle ihrer Papiere Pistolen und bedrohten den [[Gendarmerie|Gendarmen]]. Dieser ging in Deckung und die beiden Männer konnten fliehen. Nach beiden wurde nachfolgend gefahndet.
 
   
 
   
Später sollte sich Mathoi im Rahmen der gerichtlichen Hauptverhandlung (1948) für seine illegale Rückkehr in den Bezirk Kitzbühel damit rechtfertigen, dass er auf Grund der kurzen Zeit, die ihm nach der Ausweisung bis zum Verlassen des Bezirkes blieb, keine Möglichkeit hatte, seine Besitztümer mitzunehmen. Dies sei der Grund für seine Rückkehr gewesen. Auch gab er damals an, dass nur Fuchslechner seine Pistole gezogen und er selbst zu keiner Zeit den Gendarmen bedroht habe. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Fuchslechner zu dieser Zeit das [[Ingolstädter Haus]] im Auftrag des Eigentümers [[Alpenverein]] bewirtschaftet hat. Das Ingolstädter Haus liegt in den [[Berchtesgadener Alpen]] im [[Steinernes Meer|Steinernen Meer]] nahe der deutsch-österreichischen Grenze.
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Später sollte sich Mathoi im Rahmen der gerichtlichen Hauptverhandlung (1948) für seine illegale Rückkehr in den Bezirk Kitzbühel damit rechtfertigen, dass er auf Grund der kurzen Zeit, die ihm nach der Ausweisung bis zum Verlassen des Bezirkes blieb, keine Möglichkeit hatte, seine Besitztümer mitzunehmen. Dies sei der Grund für seine Rückkehr gewesen. Auch gab er damals an, dass nur Fuchslechner seine Pistole gezogen und er selbst zu keiner Zeit den Gendarmen bedroht habe. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Fuchslechner zu dieser Zeit das [[Ingolstädter Haus]] im Auftrag des Eigentümers [[Alpenverein]] bewirtschaftet hat. Das Ingolstädter Haus liegt in den [[Berchtesgadener Alpen]] im [[Steinernen Meer]] nahe der deutsch-österreichischen Grenze.
    
Es wurde im Jahr 1928/29 auf 2 119 [[M ü. A.|m Höhe]] erbaut,  etwa 800 Meter westliche der deutsch-österreichischen Grenze auf Salzburger Gebiet und ermöglichte damit Mathoi (und vielen anderen, Anmerkung) den häufigen illegalen Übertritt der Grenze nach Deutschland. Fuchslechner gab Mathoi aber auch Unterkunft in seiner Wohnung in Saalfelden.
 
Es wurde im Jahr 1928/29 auf 2 119 [[M ü. A.|m Höhe]] erbaut,  etwa 800 Meter westliche der deutsch-österreichischen Grenze auf Salzburger Gebiet und ermöglichte damit Mathoi (und vielen anderen, Anmerkung) den häufigen illegalen Übertritt der Grenze nach Deutschland. Fuchslechner gab Mathoi aber auch Unterkunft in seiner Wohnung in Saalfelden.
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==Militärische Ausbildung==
 
==Militärische Ausbildung==
Johann Mathoi erhielt nachfolgend seine militärische Ausbildung in verschiedenen Lagern wie Lechfeld und Wöllersdorf. [[1938]] nahm er auch an einem Schulungslehrgang im Lager Aurach, [[Tirol]], teil. Obwohl er in der Legion seine Karriere in der SA neu beginnen musste, stieg er bis zum [[Anschluss]]Österreichs in den Rang eines Obersturmbannführers auf. Als Mitglied der Legion, die zusammen mit den deutschen Truppen Österreich besetzte, marschierte auch Mathoi in Österreich ein. Als die Legion in Wien aufgelöst wurde, zog Mathoi nach Innsbruck und arbeitete dort als Ausbildner für das Wehrsportabzeichen. Bereits Ende 1938 übernahm er das Kommando über die lokale SA-Standarte und verblieb in dieser Funktion bis zu seiner Einberufung in die Wehrmacht am [[27. August]] [[1939]].
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Johann Mathoi erhielt nachfolgend seine militärische Ausbildung in verschiedenen Lagern wie Lechfeld und Wöllersdorf. [[1938]] nahm er auch an einem Schulungslehrgang im Lager Aurach, [[Tirol]], teil. Obwohl er in der Legion seine Karriere in der SA neu beginnen musste, stieg er bis zum "[[Anschluss]]" Österreichs in den Rang eines Obersturmbannführers auf. Als Mitglied der Legion, die zusammen mit den deutschen Truppen Österreich besetzte, marschierte auch Mathoi in Österreich ein. Als die Legion in Wien aufgelöst wurde, zog Mathoi nach Innsbruck und arbeitete dort als Ausbildner für das Wehrsportabzeichen. Bereits Ende 1938 übernahm er das Kommando über die lokale SA-Standarte und verblieb in dieser Funktion bis zu seiner Einberufung in die Wehrmacht am [[27. August]] [[1939]].
    
==Mathois Rolle im Novemberpogrom==
 
==Mathois Rolle im Novemberpogrom==
 
Mathoi folgte zusammen mit seinem Vorgesetzten Vinzenz Waidacher am späten Abend des 9. Novembers seiner Einberufung in die Gauleitung Innsbruck. Gauleiter [[Franz Hofer (Gauleiter)|Franz Hofer]], eben von einer Parteikundgebung aus München heimgekehrt, teilte den anwesenden Funktionären der [[SS]], der SA und des [[NSKK]] mit, dass der deutsche Botschaftsrat Ernst vom Rath seinen Verletzungen, die er durch ein Attentat des jüdischen Studenten Herschel Grynszpan erlitten hatte, erlegen war und es daher zu einer Vergeltungsmaßnahme an den im Reich lebenden [[Juden]] kommen müsse.  
 
Mathoi folgte zusammen mit seinem Vorgesetzten Vinzenz Waidacher am späten Abend des 9. Novembers seiner Einberufung in die Gauleitung Innsbruck. Gauleiter [[Franz Hofer (Gauleiter)|Franz Hofer]], eben von einer Parteikundgebung aus München heimgekehrt, teilte den anwesenden Funktionären der [[SS]], der SA und des [[NSKK]] mit, dass der deutsche Botschaftsrat Ernst vom Rath seinen Verletzungen, die er durch ein Attentat des jüdischen Studenten Herschel Grynszpan erlitten hatte, erlegen war und es daher zu einer Vergeltungsmaßnahme an den im Reich lebenden [[Juden]] kommen müsse.  
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Mathoi und Weidacher begaben sich anschließend in das SA-Lokal in der Innsbrucker Bürgerstraße 10, wo bereits 20 bis 30 SA-Angehörige versammelt waren. Ihnen wurden die Anweisungen Hofers vermittelt. Es gibt zwei gegensätzliche Aussagen, wer diese Anweisungen weitergegeben hat. Es war jedenfalls entweder Waidacher oder Mathoi selbst. Letzteres wurde im späteren Gerichtsverfahren von mehreren SA-Angehörigen bestätigt. Auf die Frage, ob man die Juden auch „kalt machen“ könne, soll Mathoi geantwortet haben, es könne jeder tun, wie er wolle. Mathoi soll damals dezidiert die Gewaltausübung gegen Juden gefordert haben. Die SA-Trupps wurden mit den Adressen der damals in Innsbruck lebenden Juden versehen.  
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Mathoi und Weidacher begaben sich anschließend in das SA-Lokal in der Innsbrucker Bürgerstraße 10, wo bereits 20 bis 30 SA-Angehörige versammelt waren. Ihnen wurden die Anweisungen Hofers vermittelt. Es gibt zwei gegensätzliche Aussagen, wer diese Anweisungen weitergegeben hat. Es war jedenfalls entweder Waidacher oder Mathoi selbst. Letzteres wurde im späteren Gerichtsverfahren von mehreren SA-Angehörigen bestätigt. Auf die Frage, ob man die Juden auch "kalt machen" könne, soll Mathoi geantwortet haben, es könne jeder tun, wie er wolle. Mathoi soll damals dezidiert die Gewaltausübung gegen Juden gefordert haben. Die SA-Trupps wurden mit den Adressen der damals in Innsbruck lebenden Juden versehen.  
    
Mathoi ging zusammen mit Waidacher gezielt zu Alois Hermann in der Leopoldstraße 28. Sie verwechselten dort jedoch dessen Wohnung mit einer anderen und verletzten die dort anwesende Bewohnerin beim Aufstoßen der Türe. Daraufhin begaben sich Waidacher und Mathoi zum Laden des Spirituosenproduzenten Anton Egon Dubsky und zerstörten dort einige Schnapsflaschen. Später gab Mathoi an, dass er sich daran nicht beteiligt habe und Waidacher aus dem Lokal gezogen habe. Waidacher habe ihm sodann die Anweisung erteilt, Dubsky selbst zu arretieren und der Polizei zu übergeben. Zusammen mit dem SA-Mann Gfrerer, der ihm dazu beigegeben wurde, drang Mathoi in die Wohnung der Aloisia (Luise) Dubsky, Gattin des Anton Egon, ein, bedrängte sie und beschädigte das Inventar, was Mathoi später bestritt. Da Anton Egon Dubsky nicht anwesend war, konnten sie ihn nicht wie geplant in Gewahrsam nehmen. Mathoi begab sich wieder in das Standartenheim.  
 
Mathoi ging zusammen mit Waidacher gezielt zu Alois Hermann in der Leopoldstraße 28. Sie verwechselten dort jedoch dessen Wohnung mit einer anderen und verletzten die dort anwesende Bewohnerin beim Aufstoßen der Türe. Daraufhin begaben sich Waidacher und Mathoi zum Laden des Spirituosenproduzenten Anton Egon Dubsky und zerstörten dort einige Schnapsflaschen. Später gab Mathoi an, dass er sich daran nicht beteiligt habe und Waidacher aus dem Lokal gezogen habe. Waidacher habe ihm sodann die Anweisung erteilt, Dubsky selbst zu arretieren und der Polizei zu übergeben. Zusammen mit dem SA-Mann Gfrerer, der ihm dazu beigegeben wurde, drang Mathoi in die Wohnung der Aloisia (Luise) Dubsky, Gattin des Anton Egon, ein, bedrängte sie und beschädigte das Inventar, was Mathoi später bestritt. Da Anton Egon Dubsky nicht anwesend war, konnten sie ihn nicht wie geplant in Gewahrsam nehmen. Mathoi begab sich wieder in das Standartenheim.  
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[[Kategorie:Wien]]
 
[[Kategorie:Wien]]
 
[[Kategorie:Geboren 1899]]
 
[[Kategorie:Geboren 1899]]
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[[Kategorie:Gestorben 1974]]