Salzachfähre Aigen - Josefiau: Unterschied zwischen den Versionen

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==Quellen==
 
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Thomas Weidenholzer und Guido Müller: Salzburgs alte und neue Brücken über die Salzach; Schriftenreihe Stadtarchiv, Salzburg, 2001  
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* Thomas Weidenholzer und Guido Müller: Salzburgs alte und neue Brücken über die Salzach; Schriftenreihe Stadtarchiv, Salzburg, 2001  
 
* Salzburger Stadtchronik zwischen 1945 und 1955
 
* Salzburger Stadtchronik zwischen 1945 und 1955
 
* [[Befreit und besetzt, Stadt Salzburg 1945–1955]], Seite 379
 
* [[Befreit und besetzt, Stadt Salzburg 1945–1955]], Seite 379

Version vom 23. Juni 2022, 08:54 Uhr

Eine nachträglich kolorierte Schwarzweißaufnahme der Fähre.
Die Lage der ehemaligen Fähre.
Die Lage der ehemaligen Fähre.
Die genaue Lage der Fähre auf einem historischen Orthofoto von SAGIS.
Die Lage der Salzachfähre sowie die Entfernung der sich sogenannten "Gasthöfe Überfuhr".

Die Salzachfähre Aigen - Josefiau war eine Schiffsfähre über die Salzach im heutigen Stadtgebiet von der Stadt Salzburg.

Die Lage der Fähre

Gemäß Darstellung der Fähre auf dem Stadtplan von 1952 (Bundesamt f. Eich- u. Vermessungswesen) sowie der bekannten Österrichischen Wanderkarten 1:50.000 der Zeit um 1955 befand sich die Fähre in Verlängerung der Josefiaustraße zur Salzach bzw. Ignaz-Rieder-Kai 73. Zum gleichen Ergebnis betreffend der Lage kamen im Juli 2021 Mitglieder der Facebook-Gruppe "Das alte Salzburg in historischen Ansichten" .[1]

Zunächst war diese Seilfähre von Menschenkraft betrieben worden, später mit einem Hilfsmotor. Ein Seil hielt die Fähre auf Kurs zwischen beiden Ufern. Die an einem Seil hängende Fähre lag etwas salzachaufwärts bei dem einstigen Gasthof Überfuhr (Gasthof Überfuhr in der Josefiau und dem einstigen Gasthof Gasthof Überfuhr in Aigen), also "beim Seiringer" (Aigen) und beim "Teufl" (Josefiau).[2]

Geschichte und Dauer des Fährbetriebes

Eröffnet wurde die Fähre im im 19. Jahrhundert als ein sehr bald regelmäßiger Schiffsfährbetrieb. Eine solche Fährverbindung ist auch auf einem Plan des Jahres 1860 auf der damals dort noch unregulierten Salzach zwischen der "Glaserau" und der "Josephs Au" gut zu erkennen. Dagegen ist sie samt den notwendigen Zugangswegen auf dem franziszeischen Kataster von 1829/30 nicht erkennbar. Sie verband für die Kurgäste damals das wichtige romantische Erholunggebiet für Kurgäste im "Aigner Thal" und den nördlichen Teil des Renaissance-Landschaftsgartens Hellbrunn. Sie ermöglichte aber auch einen kürzeren Weg von Glas und Aigen ins Nonntal und weiter in die Altstadt. Die Länge der Fährstrecke zwischen beiden Ufern war ursprünglich in der nicht regulierten Salzach fast vierfach länger als nach Fertigstellung der Regulierung.

Die Kosten für eine Überfahrt betrugen 1889 drei Kreuzer, wenn eine Gruppe übersetzte, und vier Kreuzer als Einzelfahrt. Bald wurde der Fährtarif auf fünf und wenig später auf sechs Kreuzer angehoben. In den Kriegs- und Nachkriegsjahren des 1. und 2. Weltkriegs bestand kaum ein Fährbetrieb. Nach einer Neuerrichtung wurde sie am Sonntag, den 20. Juni 1948 um 14:30 Uhr zwischen Aigen und der Josefiausiedlung als Seilfähre durch die Salzburger Stadtwerken wieder in Betrieb genommen. Die Eröffnung erfolgte damals durch Bürgermeister Anton Neumayr senior.[3], die im Jahr 1949 über 100.000 Fahrgäste beförderte.

1949 kostete die einfache Fahrt 50 Groschen, Hin- und Retourfahrt einen Schilling.[4]

Am 23. Juni 1950 riss gegen 14 Uhr das Tragseil der Fähre, die sich selbständig machte und flussabwärts bis vor die Karolinenbrücke abtrieb. Dort strandete sie auf einer Sandbank. Die städtische Feuerwehr rückte mit Schlauchbooten an, machte die Fähre wieder flott und brachte die "Ausreißerin" (Zitat aus Quelle[5])

Im Jahr 1950 wurden 90 712 Fährgäste gezählt.[6] 1949 kamen über 100.000 Personen in die Fähre zur Überfahrt. Von Jänner bis August 1950 waren es 64 164 Personen, von Jänner bis August 1951 waren es 50 130 Personen.[7] Allein am 24. Juli 1950 wurden 250 Fahrgäste gezählt.[8]

Am 9. Jänner 1952 wurde die Fähre mit ihren stark rückläufigen Beförderungszahlen zunächst wegen Niedrigwasser eingestellt eingestellt[9], dann aus wirtschaftlichen Gründen vorübergehend nicht mehr in Betrieb genommen[10] und schließlich am 24. April an Franz und Therese Lindinger verpachtet,[11] wobei sie aber die Fähre um 30.000 Schilling kauften.

1956 starb Franz Lindinger und der Fährbetrieb wurde von Therese Lindinger und das dazugehörende Buffet am Franz-Hinterholzer-Kai zusammen mit ihrer Tochter weiter. Im August 1965 bot sie die Fähre um 15.000 Schilling zum Verkauf an, da sie sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen wollte.[12]

In der Ausgabe vom 1. April 1967 der Salzburger Nachrichten ist zu lesen, dass die Salzachfähre nun wieder täglich in Betrieb wäre. Es dürfte sich dabei aber wohl um einen Aprilscherz handeln, da andere Quellen von der Einstellung der Fähre 1965 berichten.[13]

Fährleute

Es waren im Laufe der Zeit mehrere Fährmänner und eine Fährfrau: Franz Augustin, Gottlieb Schoßmann, Rudolf Müllner, Josef Hebenstreit, Stefan Eder und Theresia Lindinger, die später dann die Fähre als Unternehmerin übernahm. Franz Augustin betrieb die Fähre von 1933 bis 1935, seinerzeit noch als Zille ohne Seil.[2]

Ereignisse

Am 22. Juni 1950 kam es zu einem Unfall der „Überfuhr“: nach dem Reißen des Zugseils der Salzachfähre trieb das Boot flussabwärts und blieb erst oberhalb der Karolinenbrücke auf einer Sandbank liegen; es waren keine Fahrgäste an Bord.

Am Nachmittag des 14. März 1962 machte die Fährfrau große Augen, als sich ihr einziger Fährgast, die Köchin Margarthe S. (50), mit den Worten "ich mag nicht mehr" in der Mitte des Flusses in die Fluten stürzte. Noch erstaunter war sie jedoch, als die Köchin plötzlich wieder auftauchte und ans Ufer schwamm; sie schien sich die Sache in letzter Minute überlegt zu haben. Sie wurde von Passanten ans Land gebracht und von einem Rettungswagen mit Erschöpfungszuständen in das Landeskrankenhaus gebracht.[14]

Weblink

Quellen

  • Thomas Weidenholzer und Guido Müller: Salzburgs alte und neue Brücken über die Salzach; Schriftenreihe Stadtarchiv, Salzburg, 2001
  • Salzburger Stadtchronik zwischen 1945 und 1955
  • Befreit und besetzt, Stadt Salzburg 1945–1955, Seite 379

Einzelnachweise

  1. www.facebook.com/photo, abgefragt am 31. Juli 2021
  2. 2,0 2,1 www.sn.at, Archiv SN, 20. Dezember 1980, Seite 9
  3. ANNO, Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 19. Juni 1948, Seite 8 sowie www.sn.at, Archiv SN, 25. August 1988, Seite 9
  4. ANNO, Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 8. Juli 1949, Seite 1
  5. www.sn.at, Archiv SN, 24. Juni 1950, Seite 6
  6. www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 30. Juni 1951, Seite 5
  7. www.sn.at, Archiv SN, 25. September 1951, Seite 3
  8. ANNO, Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 26. Juli 1950, Seite 4
  9. www.sn.at, Archiv SN, 8. Jänner 1952, Seite 7
  10. www.sn.at, Archiv SN, 11. März 1952, Seite 5
  11. www.sn.at, Archiv SN, 25. April 1952, Seite 4
  12. www.sn.at, Archiv SN; 1. September 1965, Seite 10
  13. www.sn.at, Archiv SN, 1. April 1967, Seite 40
  14. www.sn.at, Archiv SN, 15. März 1962, Seite 5