Wasserkraftwerk

Im Land Salzburg sind rund 500 Wasserkraftanlage, die etwa 4.300 GWh produzieren, was rund 88 Prozent der gesamten Stromproduktion in Salzburg entspricht (Stand 2017).[1].
Allgemeines
Wasserkraft ist die wirtschaftlichste Art der Stromerzeugung. Sie versorgt Österreich verlässlich mit natürlicher und umweltfreundlicher Energie und bildet – zusammen mit thermischer Energie – das Rückgrat der heimischen Stromproduktion.
Vergleicht man das Verhältnis der für den Bau und den Betrieb einer Anlage notwendigen Energie mit der gewonnenen Energie, spricht man vom "energetischen Erntefaktor". Dieses Verhältnis von Input und Output liegt bei Wasserkraftanlagen besonders hoch – nämlich bei 100:1, im Idealfall sogar bei 200:1. Das heißt, pro eine Megawattstunden eingesetzter Energie können Wasserkraftwerke bis zu 200 MWh Strom erzeugen. Im Vergleich dazu liegt der Erntefaktor bei kleinen Windenergie-Anlagen bei 30:1 und bei Fotovoltaik-Anlagen bei 3 bis 6:1.
Wasserkraft im Bundesland Salzburg
Die wasserrechtlichen Konzessionen wurden bereits sehr früh für z. B. Mühlen vergeben. So gab es bereits vor dem Jahr 1910 über 100 bewilligte Wasserkraftanlagen im Bundesland Salzburg. Pro Jahrzehnt kamen zwischen elf und 100 Anlagen dazu. Einen Höhepunkt an Kraftwerksbewilligungen gab es in den 1980er-Jahren, am wenigsten Bewilligungen wurden während und nach dem Zweiten Weltkrieg erteilt. Zwischen 2000 und 2015 wurden für 81 Wasserkraftanlagen die wasserrechtlichen Bewilligungen erwirkt.[2].
Im Bundesland Salzburg betreibt die Salzburg AG eine Reihe von Kraftwerken. Im Stubachtal liegen die ÖBB-Wasserkraftwerke Uttendorf, Schneiderau und Kraftwerk Enzingerboden, die zur Kraftwerksgruppe Stubachtal gehören. Der Tauernkraftwerke Kaprun gehören der österreichischen Verbund AG. Im Salzachtal befinden sich Flusskraftwerke der Austrian Hydro Power. Von allen Anlagen werden derzeit 18 als Speicherkraftwerke betrieben, 27 Kraftwerke dienen als Laufkraftwerk und 426 Kraftwerksanlagen gelten als Ausleitungskraftwerke. Zusätzlich gibt es 30 Trinkwasserkraftwerke und fünf Pumpspeicherkraftwerke. In dieser Auflistung sind auch Kraftwerke gezählt, welche bereits bewilligt, aber unter Umständen noch nicht errichtet sind (Datenstand Februar 2017).
In Salzburg existieren 506 Wasserkraftanlagen. 33 davon gelten als Großwasserkraftwerke mit einer Leistung von über 10 MW, 47 Anlagen besitzen eine Leistung zwischen einem und zehn Megawatt, 129 Anlagen haben eine Leistung zwischen 100 KW und einem Megawatt, 291 Anlagen haben eine Leistung von weniger als 100 kW. Insgesamt wird durch die Wasserkraft eine Engpassleistung von rund 2 507 MW bzw. ein Jahresarbeitsvermögen von rund 3.839 103 MWh/a zur Verfügung gestellt. Von allen Anlagen werden derzeit 17 als Speicherkraftwerke betrieben, 27 Kraftwerke dienen als Laufkraftwerk und 417 Kraftwerksanlagen gelten als Ausleitungskraftwerke. Zusätzlich gibt es 32 Trinkwasserkraftwerke und sieben Pumpspeicherkraftwerke (Stand Februar 2022).[3] In diesen Angaben sind auch Kraftwerke vorhanden, welche bereits bewilligt, aber u. U. noch nicht gebaut sind. Insgesamt wird durch die Wasserkraft eine Engpassleistung von rund 1 149 MW bzw. ein Jahresarbeitsvermögen von rund 3.514 000 MWh/a zur Verfügung gestellt (ohne Pumpspeicherkraftwerke).
Kleinwasserkraftwerke
- Hauptartikel Kleinwasserkraftwerk
Es gibt auch eine Reihe von Kleinwasserkraftwerken, teilweise in öffentlichem Besitz, viele aber in privater Hand. 2022, im Jahr, in dem es durch den Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine zu Energieproblemen, überlegte man in der Landesregierung, ob nicht 120 alte, stillgelegte Kleinwasserkraftwerke revitalisiert werden sollten und könnten. Aber die aktuelle Bürokratie sprach eine andere Sprache. Mehr dazu im Hauptartikel über Kleinwasserkraftwerke.
Die Kraftwerksgruppen
Kraftwerke der Salzburg AG
- Kraftwerksgruppe Oberpinzgau
- Kraftwerk St. Johann
- Kraftwerk Urreiting
- Kraftwerk Bischofshofen
- Flusskraftwerk Kreuzbergmaut
- Kraftwerk Werfen-Pfarrwerfen
- Kraftwerksgruppe Flachgau/Tennengau
- Kraftwerk Gamp
- Kraftwerk Sohlstufe Hallein
- Kraftwerk Hammer
- Speicherkraftwerk Strubklamm
- Kraftwerk Urstein
- Kraftwerk Wiestal
- Kraftwerk Wiestal Ausgleichsbecken
- Kraftwerk Rott
- Kraftwerk Eichetmühle
- Kraftwerk Stadt Salzburg
- Speicherkraftwerk Rotgüldensee
- Pumpspeicherkraftwerk Hintermuhr
- Kraftwerk Murfall
- Speicherkraftwerk Zederhaus
Kraftwerke der Austrian Hydro Power (AHP)
Kraftwerke der Energie AG
- Kraftwerk Arthurwerk
- Kraftwerk Großarl
- Kraftwerk Mühlbach
- Kraftwerk Plankenau
- Kraftwerk Spannberg
- Kraftwerk Wagrain - St. Johann
Kraftwerke der Österreichischen Bundesbahnen
- Kraftwerk Schneiderau
- Kraftwerk Enzingerboden-Grünsee
- Kraftwerk Enzingerboden-Weißsee
- Kraftwerk Uttendorf I
- Kraftwerk Uttendorf II
Kraftwerke der Achen Kraftwerke AG der Salzburger Aluminium AG, Lend
- Kraftwerk Gasteinerache I, Lend
- Kraftwerk Kitzloch, Taxenbach
- Kraftwerk Klammsteinwerk, Lend
- Kraftwerk Rauris-Kitzloch, Taxenbach
Kraftwerke der Lichtgenossenschaft Neukirchen
Kleinwasserkraftwerke
Quellen
- www.salzburg-ag.at
- Energie AG
Einzelnachweise
- ↑ Quelle www.salzburg.gv.at, abgefragt am 18. Juli 2017
- ↑ Quelle www.salzburg.gv.at, abgefragt am 18. Juli 2017
- ↑ www.salzburg.gv.at, abgefragt am 27. Oktober 2022