Salzburger See
Der Salzburger See war ein nacheiszeitlicher See, der sowohl das Salzburger Becken als auch das Salzachtal südlich bis zum Pass Lueg und ins untere Lammertal füllte.
Geografie
Der Salzburger See reichte vom Pass Lueg im Süden bis zu den Würm-hochglazialen Endmoränen bei Raitenhaslach im Norden aus. Damit füllte er die bereits eisfreien übertieften Becken des Waginger-, Tittmoninger-, Ibmer- und Oichten-Zweiggletschers des Salzachgletschers. Das oberste Seespiegelniveau lag auf 460 bis 465 m ü. A.. Entwässert wurde der See durch Abflüsse im Oichtental bei Oichten (463 m ü. A.), im Oberen Weilharter Forst (462–465 m ü. A.), im Tal des Huckinger Sees im (462 m ü. A.) und im Schwabenland (460–465 m ü. A.).
Als sich die Salzach bei Tittmoning - Raitenhaslach - Burghausen ein Bett durch den Felsen gefräst hatte, sank das Seeniveau auf unter 460 m ü. A. und die Abflüsse fielen trocken.
Der Salzburger See war kalt, trüb und von Gletscherwasser turbulent durchströmt und es gab kein Leben im Wasser. Er war aufgrund seiner Randlage am Salzachgletscher ein klassischer Eissee. Der Salzburger See reichte bis an die Mündung der Bäche aus dem Lammer- und Bluntautal. Zusammen mit weiteren Seitenbächen wie die Fischach, Oberalm, Taugl, dem Torrener Bach, der Königsseeache sowie der Saalach und der Sur schütteten sie das ca. 200 m mächtige, schräggeschichtete Foreset[1] des Salzburger Sees auf.
Später zerfällt der Salzburger Seen in den Waller- und Irrsee, die nun zur Salzach bzw. zum Mondsee entwässern. Vor etwa 14 500 Jahren war dann der Salzburger See verlandet.
Dr. P. Damasus Aigner (* 1864; † 1940) definierte die Grenzen des Salzburger Sees wie folgt:
- im Süden: das Tennengebirge und das Hagengebirge
- im Westen: der Göll- und der Untersbergstock in den nördlichen Kalkalpen
- im Norden: die Molassen und die Moränen bei Tittmoning, Laufen, Oberndorf bei Salzburg und der Haunsberg
- im Osten: die Osterhorngruppe zwischen Gaisberg und Trattberg
Der Salzachgletscher der letzten Eiszeit schürfte es zu einem breiten Trogtal aus. Man vermutet, dass dieser Gletscher bei Golling an der Salzach eine Dicke von 1 400 Metern und in Salzburg von noch 600 Metern hatte. Als die Würmeiszeit vor rund 10 000 Jahren endete und die Eem-Warmzeit begann, füllte sich das Becken mit Wasser, sodass der Salzburger See entstand. Seine größte Länge von Süd nach Nord betrug rund 30 km, seine größte Breite 17 km. Sein Seespiegel lag wenigstens bei 525 m ü. A., weil sonst hätte sich im See der Georgenberg nicht bilden können. Somit war der Salzburger See etwa 65 bis 100 m tief.
Aus der Landschaft ragen heute mehrere Berge auf, die vorher im Salzburger See noch Inseln waren und deshalb auch als Inselberge bezeichnet werden.
- in der Stadt Salzburg: Kapuzinerberg, Mönchsberg, Festungsberg, Rainberg, Morzger Hügel und Hellbrunner Berg
- im Tennengau: Georgenberg bei Kuchl;
Quellen
- Salzburgwiki-Artikel Salzburger Becken und dortige Quelle → Der alte Salzburger See und sein Becken, Dr. P. Damasus Aigner, 0. Fr. M., Gesellschaft für Salzburger Landeskunde
- www.geoglobe.at Horst Ibetsberger, Paul Jäger, Markus Häupl: Der Zerfall des Salzachgletschers und die nacheiszeitliche Entwicklung des Salzburger Gewässersystems aus der Sicht der Wiederbesiedlung der Salzburger Gewässer mit Fischen
Einzelnachweis
- ↑ siehe www.spektrum.de