René Aufhauser

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René Aufhauser

René Aufhauser (* 21. Juni 1976 in Voitsberg, Steiermark) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler und jetziger Trainer.

Leben

Seit seinem Engagement in der Stadt Salzburg wohnt er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und seinem Sohn (Sebastian *2000) in der Nähe der Landeshauptstadt. René Aufhauser gilt als introvertiert, lebt privat eher zurückgezogen und gibt über sein Privatleben nur wenig Auskunft. Der frühere Nationalspieler stand viele Jahre bei den Bundesligisten SV Austria Salzburg und FC Red Bull Salzburg unter Vertrag.

Vereinskarriere

Vom Amateur- zum Meisterspieler

René Aufhauser begann mit dem Fußballspielen im Nachwuchs seines Heimatvereins ASK Köflach und wechselte mit 19 Jahren zum Regionalligisten ASK Voitsberg. In der Kampfmannschaft der Voitsberger wurde er zumeist auf der Position eines defensiven Mittelfeldspielers eingesetzt und überzeugte schon dort durch sein großes Talent und seinen Zug aufs Tor. Neben seiner Tätigkeit als Amateurfußballer besuchte der angehende Elektrotechniker die HTL Weiz und schloss seine Ausbildung erfolgreich mit der Matura ab.

Entdeckt wurde René Aufhauser im Alter von 20 Jahren von Werner Gregoritsch, dem späteren Meistertrainer des Grazer AK. Dieser betreute damals die steirische Amateurauswahl und hatte ein Auge auf den talentierten Mittelfeldspieler geworfen. Gregoritsch gab Heribert Weber den Tipp, sich den Köflacher bei einem Bewerbsspiel anzusehen. Im Herbst 1996 beobachtete Weber den jungen Regionalligakicker in einem Spiel der steirischen Amateurauswahl in Graz und war vom Auftritt Aufhausers, insbesondere von seinem Drang, als Defensivspieler immer wieder in den Angriff mitzugehen, begeistert. Noch am selben Tag kontaktierte er Aufhauser und versprach ihm ein Engagement beim Bundesligisten Austria Salzburg. Am 1. Jänner 1997 unterschrieb René Aufhauser seinen ersten Profivertrag und setzte damit zu einem Senkrechtstart an. Binnen sechs Monaten entwickelte sich Aufhauser vom Amateurkicker zum U-21-Nationalteamtorschützen und unverzichtbaren Bestandteil des Salzburger Meisterkaders, der damals vor großen Namen wie Wolfgang Feiersinger, Otto Konrad, Robert Ibertsberger, Adolf Hütter, Walter Kogler, Tomislav Kocijan, Leo Lainer, Christian Prosenik usw. nur so strotzte.

Sein Debüt in der Bundesliga gab er bereits zum Saisonauftakt am 1. März 1997 beim 4:0 Salzburgs im Lehener Stadion gegen den SCN FC Admira/Wacker. Heribert Weber forcierte seinen neuen Jungstar und setzte ihn in 17 der 18 Partien der Frühjahrsrunde und davon zehnmal von Beginn an ein. Am Ende der Saison 1996/97 stand René Aufhauser mit Salzburg in der Tabelle ganz oben und feierte seinen ersten österreichischen Meistertitel, zu dem er auch zwei Tore beisteuern konnte. Im Sommer desselben Jahres gewann er mit den Mozartstädtern zum Drüberstreuen auch noch den Supercup.

Obwohl bei Salzburg durch viele Abgänge einstiger Europacuphelden und Meisterkicker in den darauf folgenden Jahren die ganz großen Erfolge ausblieben, gelang es ihm auch unter Webers Nachfolgern Hans Krankl und Miro Polak, konstant seine Form zu halten und sich zum Führungsspieler, Star und Publikumsliebling zu entwickeln. Erst nach zwei Jahren rutschte der bescheidene, introvertierte Steirer in Salzburg in ein kleines Tief. Nach dem Engagement des Dänen Hans Backe als Cheftrainer änderte sich die Situation für den hervorragenden Kopfballspezialisten grundlegend. Unter Backe verlor er in der Saison 2000/01 den Nimbus des Starspielers und fand sich des Öfteren nur auf der Ersatzbank wieder, wodurch er sich vom neuen Trainer in seiner persönlichen Entwicklung eingeengt fühlte. Aufhauser meinte, sich in Salzburg nicht mehr weiterentwickeln zu können, und strebte von selbst einen Vereinswechsel an.

Höhenflug mit dem Grazer AK

Nachdem er von seinem einstigen Förderer Werner Gregoritsch das Angebot erhielt, für den Grazer AK zu spielen, wechselte René Aufhauser in der Sommerpause 2001 nach Graz. Dort verdrängte er allmählich Aleš Čeh, damals Kapitän des slowenischen Nationalteams, aus der Rolle des Führungsspielers und strotzte wieder vor Ehrgeiz und Selbstvertrauen. Im selben Jahr erhielt er erstmals die Einberufung ins Nationalteam, sein Debüt feierte er aber erst ein Jahr später unter dem neuen Teamchef Hans Krankl. Im Spieljahr 2001/02 erreichte er mit dem Sieg im ÖFB-Pokal auch seinen ersten Erfolg mit dem GAK. Unter dem neuen Trainer Walter Schachner entwickelten sich die Steirer zu einem ernst zu nehmenden Titelkandidaten und belegten 2003 den zweiten Platz in der Meisterschaft. Von Walter Schachner habe er nach eigenen Aussagen "Fußballtheorie in absoluter Perfektion vorgezeigt bekommen". Den Höhepunkt seiner bisherigen Karriere erlebte René Aufhauser in der Saison 2003/04, als er mit den Grazern den ersten Meistertitel in deren Vereinsgeschichte sowie den Pokalsieg und den Erfolg im Supercup feiern konnte.

Durch seine starken Partien in der Champions-League-Qualifikation und im UEFA-Cup des Spieljahres 2004/05 – er war beispielsweise maßgeblich am 1:0-Auswärtssieg gegen den späteren Champions-League-Sieger FC Liverpool beteiligt – erregte er auch international Aufsehen. Im Sommer 2005 interessierten sich mehrere englische Vereine für den österreichischen Nationalspieler, darunter Middlesbrough FC, Everton FC und Fulham FC. Letzten Endes scheiterte ein Transfer jedoch entweder an der Ablösesumme oder an anderen Formalitäten. Zur selben Zeit bemühte sich auch Red-Bull-Salzburg-Trainer Kurt Jara erfolgreich um eine Verpflichtung des damals 28-jährigen Vorzeigeprofis, der ab Juli 2005 bei Red Bull Salzburg unter Vertrag stand.

Unter Trainer Huub Stevens kam Aufhauser in der Saison 2009/10 nur mehr zu wenigen Einsätzen. Als er in der Winterpause gemeinsam mit Patrik Jezek zu den Amateuren abgeschoben wurde, wechselte Aufhauser zum Bundesligakonkurrenten Linzer ASK. Nach der Nichterteilung der Lizenz für den LASK 2012 und dem damit verbundenen Abstieg in die Regionalliga Mitte wechselte Aufhauser wieder nach Salzburg, wo er beim FC Liefering in der Regionalliga West spielte. Gleich in der ersten Saison erreichte er mit dem Verein den Meistertitel 2013 und nach zwei Relegationsspielen (5:0) gegen den LASK den Aufstieg in die Heute für Morgen Erste Liga, wo er 2013/14 seine 18. Saison als Profifußballer spielte.

Trainer

Im Gespräch mit Smail Prevlak

Nach der Saison 2013/14 beendete Rene Aufhauser seine Karriere. Er wechselte als Assistent von Peter Zeidler in den Trainerstab des FC Liefering, auf diesem Posten blieb er auch, nachdem Peter Zeidler zum FC Red Bull Salzburg wechselte und Thomas Letsch neuer Lieferinger Trainer wurde.

In der kurzen Periode, in der Thomas Letsch die erste Mannschaft trainierte, wurde er als Co-Trainer von Letsch mitgenommen. Dessen Nachfolger Oscar Garcia berief Aufhauser am 6. Jänner 2016 endgültig als Co-Trainer in seinen Stab des FC Red Bull Salzburg.

In der Saison 20212/22 fungierte Aufhauser als Cheftrainer des FC Liefering und der U19 in der UEFA Youth League. In der 2. Liga erreichte sein Team den 6. Platz, in der Youth League erreichte Aufhauser das Finale. Nach der Saison wurde sein Vertrag nicht verlängert.

Karriere im Nationalteam

Trotz guter Leistungen blieb René Aufhauser unter Teamchef Herbert Prohaska unberücksichtigt. Erst unter Otto Barić wurde er 2001 als GAK-Spieler erstmals in den Kader der Nationalmannschaft einberufen, saß im Heimspiel gegen Liechtenstein aber nur auf der Ersatzbank. Sein Debüt feierte der Steirer unter Barićs Nachfolger Hans Krankl am 27. März 2002 im Spiel gegen die Slowakei. Unter Krankl avancierte der Steirer zu einer fixen Größe im Nationalteam und zählte auch unter dem nachfolgenden Trainer Josef Hickersberger zu den Stammspielern. Von Hickersberger wurde er auch für die Heim-Europameisterschaft 2008 in den Kader berufen und in den drei Gruppenspielen gegen Kroatien (0:1), Polen (1:1) und Deutschland (0:1) eingesetzt.

Stationen

  • ASK Köflach (bis 1995; Nachwuchs, Jugend)
  • ASK Voitsberg (1995–1997)
  • SV Wüstenrot Salzburg[1] (Jänner 1997–Juni 2001)
  • Grazer AK (Juli 2001–Juli 2005)
  • FC Red Bull Salzburg (Juli 2005–Jänner 2010)
  • Linzer ASK (Jänner 2010–Juli 2012)
  • FC Liefering (Juli 2012–Mai 2014)
  • Karriereende

Trainer

  • FC Liefering (Co-Trainer) (Juli 2014–Jänner 2016)
  • FC Red Bull Salzburg (Co-Trainer) (Jänner 2016–Juli 2021)
  • FC Liefering (Trainer) (Juli 2021–Juni 2022)

Titel und Erfolge

Titel

  • 5x Österreichischer Meister: 1997 (Austria Salzburg), 2004 (GAK), 2007, 2009, 2010 (Red Bull Salzburg)
  • 2x Österreichischer Cupsieger: 2002, 2004 (GAK)
  • 2x Österreichischer Supercupsieger: 1997 (Austria Salzburg), 2002 (GAK)
  • 1x Meister der Regionalliga West: (FC Liefering) 2013

Erfolge

  • 4x Österreichischer Vizemeister: 2003, 2005 (GAK) 2006, 2008 (Red Bull)
  • 1x Österreichisches Cupfinale: 2000 (Austria Salzburg)
  • 58 Länderspiele und 12 Tore für die österreichische Nationalmannschaft (Stand: Jänner 2010)
  • 3 Einsätze bei der Europameisterschaft 2008

Bilder

 René Aufhauser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblinks

Quellen

  • Wikipedia (abgefragt am 21. Juni 2008)
  • jüngere Bearbeitungen durch Benutzer

Anmerkung

  1. Bis 2005 offizieller Vereinsname von Austria Salzburg
Kader des FC Red Bull Salzburg in der Saison 2021/22