Pfleggericht Taxenbach
Das Pfleg- und Landgericht Taxenbach war eines der Pfleggerichte des Erzstift Salzburg.
Das Gebiet des Pfleg- und Landgerichts Taxenbach lag im Pinzgau rund um den Markt und Burgfried Taxenbach.
Lage und Einteilung des Gerichtsbezirks
Das Pfleg- und Landgericht Taxenbach grenzte im Osten an das Pongauer Pfleggericht Goldegg, gegen Südosten an die Landgerichte Gastein und Rauris, gegen Westen an die Pinzgauischen Pfleggerichte Zell und Pfleggericht Saalfelden und gegen Norden an das letztere. Pfleg- und Landgericht wurde in den Markt und Burgfrieden Taxenbach sowie fünf "Kreuztrachten" mit insgesamt 32 Rotten wie folgt eingeteilt:
- Kreuztracht Eschenau mit vier Rotten: Dienten, Berg, Schackendorf und Hundsdorf;
- Kreuztracht Taxenbach mit 12 Rotten: Hintergschwandt, Vordergschwandt, Taxberg, Hasenbach, Högmoos, Hopfberg, Kleinsonnberg, Großsonnberg, Gries und Lacken, Thannberg, Vorder- und Hinterhofmark;
- Kreuztracht Embach mit sechs Rotten: Winkl, Urbar, Kirchen, Bergen, Embach und Heuberg, Teufenbach;
- Kreuztracht St. Georgen mit sechs Rotten, Branntenau, Hof, Winkl, Steinbach, Niederhof, Reith;
- Kreuztracht Bruck mit vier Rotten: Hundsdorf, Flach, Bichl, Fusch; somit gehörten zu diesem Pfleggericht insbesondere die chiemseeische Hofmark Schloss Fischhorn und das halbe, das rechtsseitige Fuscher Tal (das daher aus der Taxenbacher Fusch und der Zeller Fusch besteht).
Personalstand
Beamte dieses Pfleggerichtes waren im Jahr 1796
- der hochfürstliche Pfleger und Landrichter, Bergrichter an der Lend und Urbarspropst in der Fusch (Johann Christoph von Rottmayr) nebst einem Oberschreiber und einem Akzessisten;
- ein Gerichtsschreiber und Ungelder (Sigmund von Losbichl)[1].
Geschichte
Im Jahr 1228 erwarb der Salzburger Erzbischof Eberhard II. von Regensberg vom bayerischen Herzog Ludwig den Pinzgau. Die Erzbischöfe verliehen nachher die Feste und das Gericht zu Taxenbach denen von Goldeck zu Lehen. Im Jahre 1314 verkaufte Wulfing von Goldegg mit Einwilligung seiner Brüder dem Erzstift die Feste und das Gericht gegen Wiedereinlösung, auf die im Jahr 1323 ebenfalls verzichtet wurde, und seit jener Zeit blieb der ganze Gerichtsbezirk in der Hand des Fürsterzbischofs.
Sitz des Pfleggerichts war bis 1768 das Schloss Taxenbach. Danach übersiedelte das Gericht in das spätere Bezirksgerichtsgebäude.[2]
1801 wurde dem Gerichtsbezirk das Landgericht Rauris eingegliedert.[2]
Das Pfleggericht Taxenbach bestand bis 1850 und wurde dann in ein Bezirksamt und weiter – unter Wegfall der verwaltungsbehördlichen Aufgaben – in das Bezirksgericht Taxenbach übergeleitet, das bis 2002 bestand.
Pfleger
Pfleger von Taxenbach waren u.a.:
- um 1596? Christoff von Hirschau[3]
- 1596–1618? Christoph Aman
…
- 1613–16xxx: Josef Wilpenhofer[3]
- um 1628: Blasius Schättner[4]
…
- 1xxx–1708: Johann Franz Khobalt von Dambach [3]
- 1708–1719: Martin Löckher von Cronenkreuz (Absetzung wegen Unfähigkeit)[3]
…
- 1751–1764: Joseph Ernst Perhandsky von Adlersberg[5]
- 1765–1773: Johann Anton Pürker[5]
- 1773–1797: Johann Christoph von Rottmayr[5]
- 1797–18xx: Sigmund von Pichl[5]
- um 1811: Anton Wernspacher (Landrichter)[6]
…
- um 1831: Johann Zehetner
Quellen
- Hübner, Lorenz: Beschreibung des Erzstiftes und Reichsfürstenthums Salzburg in Hinsicht auf Topographie und Statistik, Bd. 2: Das Salzburgische Gebirgland. Pangau, Pinzgau und Lungau. Salzburg 1796. S. 548.
- ↑ Salzburger Hof- und Staatskalender für 1796, S. 52.
- ↑ 2,0 2,1 Artikel Bezirksgericht Taxenbach und www.lg-salzburg.at: Bezirksgericht Taxenbach.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Lahnsteiner, Josef, Unterpinzgau, S. 226 bis 227, Eigenverlag, Hollersbach 1960 (wie ursprünglich im Artikel Burg auf dem Taxenbacher Schlossberg aufgelistet]] und noch in dessen Text ausgeführt)
- ↑ Dückher, Franz: Saltzburgische Chronica. Salzburg, Johann Baptist Mayr, 1666. S. 315.
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 Laut dem Hochfürstlich-Salzburgischen Kirchen- und Staatskalender
- ↑ Artikel Anton Wernspacher