Mathias Kracher senior
Joseph Mathias Kracher (* 30. Jänner 1752 Mattighofen, OÖ.[1]; † 26. März 1835 in der Stadt Salzburg[2]) war ein Salzburger Schulleiter, Komponist und Kirchenmusiker.
Leben
Joseph Mathias Kracher war der Sohn des Wagnermeisters Mathias Kracher und seiner Frau Clara, geborene Berghammer. Den ersten Gesangsunterricht erhielt er beim Schulmeister von Lochen und engagierte sich dann von 1761 bis 1763 als Sängerknabe im Kloster Fürstenzell (Niederbayern), dann im Jesuitenseminar in Landshut und 1764 in St. Nikola bei Passau. Das Spielen von Tasteninstrumenten und Violine erlernte er in dieser Zeit autodidaktisch. 1765 wurde er Lehrer und Kantor in Lochen (OÖ), ab 6. Juli 1766 in Köstendorf, ab 1769 in Teisendorf und ab 1771 in Michaelbeuern. Dort war er zugleich Kammerdiener im Benediktinerstift. Am 1. Mai 1772 wurde er Stiftsorganist in Seekirchen, ab 1777 Organist, Lehrer und Kammerdiener in Michaelbeuern. Von 1807 bis 1814 war er neben seiner Tätigkeit als Stiftsorganist Schulleiter der (Knaben-)Volksschule Seekirchen. Von 1814 bis zu seiner Pensionierung 1832 war er als Organist, Mesner und Schulleiter in Kuchl tätig. Sein Sohn Andreas (* 5. Juni 1799 in Seekirchen)[3] folgte ihm in dieser Tätigkeit nach. Ein weiterer Sohn, Mathias Kracher junior (* 1795; † 1858) war in der Stadt Salzburg Domorganist und Klavierlehrer am Mozarteum, seine Tochter Regina war verheiratet mit dem Schulleiter der Pfarrschule Bischofshofen, Mathias Adler.
Seit 1772 war er verheiratet[4] mit Maria Theresia, geborene Steinheil (* 11. Oktober 1757 in Seekirchen), der Schwester des Seekirchner Stiftsorganisten Bernhard Steinheil[5], seit 1792 in zweiter Ehe[6] mit Maria Josepha, geborene Berger, der Tochter des Chormeisters Matthäus Berger und seiner Frau Anna Elisabeth Gold, seit 1799 in dritter Ehe[7] mit der Schifferstochter Juliana, geborene Standl aus Laufen.
Joseph Mathias Kracher war ein Schüler von Johann Michael Haydn. Seine sakralen Kompositionen wurden als, "wenn auch ohne Originalität, würdig gehalten und sehr brauchbar" charaktierisiert.
Er wurde am Friedhof von St. Peter bestattet.
Quellen
- Wessely, Othmar: Kracher, Joseph Matthias , in Blume, Friedrich (Hg): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. Band 7. Kassel (Bärenreiter) 1958, Sp. 1673f.
- Bayerischers Musiker-Lexikon Online Zugriff: 18.2.2019
- Robert Hanzlik, Art. "Kracher, Joseph Mathias‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, Zugriff: 18.2.2019
- Biographien salzburgischer Tonkünstler. Salzburg (Oberer) 1845, S. 30.
- Behacker, Anton (Hrsg.): Materialien zur Geschichte der Volksschulen des Herzogtumes Salzburg. Salzburg (Mayr) 1912, S. 35.
- Šedivý, Dominik (Hrsg.): Salzburgs Musikgeschichte im Zeichen des Provinzialismus? Die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts. Wien (Hollitzer) 2014.
Einzelnachweise
- ↑ Taufbuch der Pfarre Mattighofen, Band VII, S. 177.
- ↑ Sterbebuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band II, S. 5.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Seekirchen, Band XV, S. 160.
- ↑ Trauungsbuch der Pfarre Seekirchen, Band V, S. 63.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Seekirchen, Band XIII, S. 257.
- ↑ Trauungsbuch der Pfarre Seekirchen, Band V, S. 201.
- ↑ Trauungsbuch der Pfarre Seekirchen, Band V, S. 235.
Vorgänger |
Schulleiter der Volksschule Kuchl 1814–1832 |
Nachfolger |
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Schulleiter der Knaben-Volksschule Seekirchen 1807–1814 |
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