Karl Rienzner
Regierungsrat Dr. med. Karl Hermann Rienzner (* 7. September 1870 in Leisach, Osttirol; † 1952?) war ein Salzburger Arzt, insbesondere Primar der Hals-Nasen-Ohren-Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in der Stadt Salzburg.
Leben
Der Osttiroler war Spitalsarzt in Innsbruck, als er am 21. November 1898 als 28-Jähriger die 22-jährige Nothburg(a) Fi(e)chtner, Tochter des Innsbrucker Metzgermeisters Josef Fi(e)chtner, in der Innsbrucker Pfarrkirche St. Jakob heiratete.
Die beiden zogen in die Stadt Salzburg, wo am 1. August 1899 der Sohn Karl Erich zur Welt kam. Sie wohnten in der Sigmund-Haffner-Gasse 14. Dort hatte Dr. Rienzner auch seine Facharztpraxis für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten. Darüber hinaus war er als k.k. Sanitätsassistent bzw. ‑konzipist für die Salzburger Landesregierung tätig.
Ab 1902 war Rienzner auch Beisitzer im Schiedsgericht der Arbeiter-Unfallversicherungs-Anstalt für Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Im Herbst 1903 ernannte ihn der Landespräsident zum k.k. Bezirksarzt, Ende 1911 zum Oberbezirksarzt. In dieser Funktion wurde ihm während des Ersten Weltkriegs von Kaiser Karl I. das Kriegskreuz für Zivilverdienste Zweiter Klasse verliehen.
Dr. Rienzner blieb auch nach dem Ende der Monarchie im Staatsdienst, 1921 ernannte ihn Bundespräsident Michael Hainisch zum Regierungsrat. Karl Rienzner sen. ging 1926 in Pension, leitete aber von Februar 1926 bis 1931 das Zahnambulatorium der Landeskrankenkasse im Badergässchen.
Die Familien Rienzner sen. und jun. gehörten zur bürgerlichen Gesellschaftsschicht Salzburgs und engagierten sich stark im Vereinsleben. Dr. Rienzer sen. war nicht nur seit 1908 im Ärztlichen Verein tätig, sondern u. a. auch Mitglied bei der Winter-Sport-Vereinigung und als Rodler selbst sportlich aktiv. Seit 1902 war er Mitglied im Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein. Ab 1904 pachtete er von der Gemeindefraktion Liefering die ihr von Peter Pfenninger geschenkte Fischerei. Ab 1916 gehörte er als Rechnungsprüfer dem Ausschuss des Salzburger Automobil-Clubs an.
Nachweislich war die Familie Rienzner zumindest Anfang der 1930er-Jahre Mitglied im Salzburger Kunstverein. Sowohl der Vater als auch der Sohn waren Jäger. Über die politische Einstellung der Familie ist nichts bekannt.
Ehrungen
Rienzner war Ehrenmitglied der Salzburger Ärztegesellschaft und Ehrenmitglied der Peter-Pfenninger-Stiftung.
Quellen
- Taufbuch der Pfarre Leisach Bd. V (1826-1896) fol. 32
- Trauungsbuch der Pfarre Innsbruck-St. Jakob 1893-1910, fol. 124 Nr. 168
- www.stadt-salzburg.at,
- NS-Straßennamen > Dr. Karl Rienzner (abgerufen am 11. Dezember 2021)
- Dr. Karl Erich Rienzner (abgerufen am 11. April 2020) und Dr. Karl Erich Rienzner (Version mit Anmerkungen, abgerufen am 11. Dezember 2021)