Karl Jungwirth
P. Karl (auch: Carl) Jungwirth OSB (* 16. März 1872 in Ostermiething, Innviertel, OÖ.;[1] † 22. Dezember 1940 in Grödig[2]) war ein Salzburger Geistlicher, insbesondere Prior der Benediktiner-Erzabtei St. Peter.
Leben
Herkunft
Karl (Taufname: Walter) hatte außer zwei Schwestern, die Ordensfrauen wurden, auch zwei Brüder, die wie er in das Kloster St. Peter eintraten:[3] den Bruder Korbinian (* 1878, Taufname Leo)[4] und den Bruder Augustin (* 1876, Taufname Alfons);[5] er war wie diese ein Sohn des Oberlehrers Johann Jungwirth und seiner Frau, der Mattighofner Försterstochter Theresia, geb. Klimetschek.[6] Vereinzelt wird ein weiterer Bruder mit dem Ordensnamen Conrad erwähnt,[7] auf diesen findet sich jedoch im Taufbuch[8] und bei Hermann[9] kein Hinweis. Ein mutterseitiger Cousin war P. Friedrich Klimetschek OSB.[10]
Laufbahn
Am 24. Juli 1897 leistete Jungwirth in St. Peter sein feierliches Ordensgelübde,[11] am Folgetag hielt er seine Primiz; Primizprediger war P. Friedrich Klimetschek.[12]
Ab 1897 in der sanktpetrischen Kärntner Pfarre Wieting eingesetzt, wechselte er im Juni 1901 als Katechet und Beichtvater an das Nonnenstift St. Hemma in Gurk,[13] im Sommer 2010 als Wallfahrtspriester nach Maria Plain[14].
Von 1910 bis 1914 (neben den Aufgaben eines Beichtvaters im Kloster Goldenstein und eines Präses der Marianischen Kongregation) und ab August 1917 war er Präfekt (Direktor) des Konvikts,[15] dazwischen Militärkurat. Im September 1919 wurde er Katechet der Mädchenschulen am Nonnberg.[16] Von November 1923 bis Mai 1924 war er Organist der Stiftskirche St. Peter.
Im Mai 1924 ernannte ihn Stiftsabt Petrus Klotz zum Prior.[7]
Im September 1930 ging Jungwirth als Direktor und Leiter der (sanktpetrischen) Anstalten nach Volders (15 km östlich von Innsbruck in Nordtirol),[4] 1933 als Pfarrkaplan nach Wien-Dornbach,[17] 1936 als Spiritual an die sanktpetrische Erziehungsanstalt Martinsbühel (10 km westlich von Innsbruck)[18].
Der musikalische Ordensmann spielte außer der Orgel insbesondere die Harfe.[19]
Werke
- "Die selige Hemma und ihr Heiligthum in Gurk. Erbauungsschriftchen mit 33 Abbildungen." Herausgegeben von P. Karl Jungwirth, O.S.B. Klagenfurt, Verlag der St. Josef-Vereinsbuchhandlung, 1905.
- "Das Liebste die Mutter mir ist. Fünf Singweisen mit Klavier-, Zither oder Lautenbegleitung." Verlag der Kinderfreundanstalt Innsbruck, 1923.[20]
Quelle
- Hermann, Karl Friedrich: Profeßbuch von St. Peter in Salzburg. 1. Ergänzung (1856-1901), in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 100, 1960, S. 401-429 (414)
Einzelnachweise
- ↑ Duplikat des Taufbuchs der Pfarre Ostermiething, Jg. 1872 S. 1.
- ↑ "Wiener Diözesanblatt", Nr. 1/1940, S. 6: Vom Stifte St. Peter in Salzburg
- ↑ "Salzburger Volkszeitung", 4. November 1948, S. 3: Der Prior von St. Peter gestorben
- ↑ 4,0 4,1 Reichspost, 11. September 1930, S. 8
- ↑ Duplikat des Taufbuchs der Pfarre Ostermiething, Jg. 1872 S. 1.
- ↑ Duplikat des Taufbuchs der Pfarre Ostermiething, Jg. 1876 S. 1 (Alfons/Augustin) bzw. Jg. 1878 S. 2(Leo/Korbinian)
- ↑ 7,0 7,1 "Salzburger Chronik", 17. Mai 1924, S. 5
- ↑ Taufregister für 1845-1891, Buchst. J
- ↑ Hermann, MGSLK 100, 1960, S. 401-429
- ↑ Hermann, MGSLK 100, 1960, S. 416
- ↑ "Salzburger Chronik", 22. September 1896, S. 2
- ↑ "Salzburger Chronik", 15. Juli 1897, S. 2: Primizen
- ↑ "Linzer Volksblatt", 2. Juni 1901, S. 4
- ↑ "Salzburger Kirchenblatt", 4. August 1910, S. 9
- ↑ "Salzburger Chronik", 10. August 1917, S. 5
- ↑ "Salzburger Kirchenblatt", 25. September 1919, S. 8
- ↑ "Allgemeiner Tiroler Anzeiger", 4. Oktober 1933, S. 10
- ↑ "Salzburger Volksblatt", 2. Oktober 1936, S. 6
- ↑ "Salzburger Chronik", 24. Mai 1914, S. 5; 7. Oktober 1924, S. 5; "Linzer Volksblatt", 22. April 1922, S. 3; Reichspost, 1. Februar 1936, S.9
- ↑ Neue Warte am Inn, 21. Dezember 1923, S. 15; Illustrierte Mädchenzeitung, Ausg. Februar 1924, S. 8
| Vorgänger |
Prior von St. Peter 1924–1930 |
Nachfolger |