Johann Georg Itzlfeldner
Johann Georg Itzlfeldner[1] (* 1705; † 31. August 1790 in Tittmoning)[2] war ein Tittmoninger Rokoko-Bildhauer.
Leben
Wo Itzlfeldner geboren wurde, ist nicht bekannt. Hier heiratete in Salzburg am 10. November 1727 zum ersten Mal.[2][3] Bei seiner Heirat war er bereits ausgelernter Bildhauergeselle mit Wohnsitz in Tittmoning, seit 1728 dann Bürger dieser Stadt.[4]
1762 heiratete Itzlfeldner in Tittmoning zum zweiten Mal.[2] In dieser Stadt, die damals noch zu Salzburg gehörte, hatte Itzlfeldner seine Werkstatt; hier verstarb Itzlfeldner 1790 mit 85 Jahren.[3]
Itzlfeldner hatte zumindest einen Sohn, der die geistliche Laufbahn einschlug.[2]
Schaffen
Itzlfeldners künstlerische Herkunft verweist auf Landshut und auf Wenzel Jorhan im niederbayrischen Griesbach. Später orientierte er sich deutlich an den wegweisenden Werken der Münchner Hofbildhauer Johann B. Straub und dessen Schüler Ignaz Günther, während der Klassizismus der Salzburger Hofbildhauer Hagenauer ihn unbeeindruckt ließ.[3]
Er war "Ein vielbeschäftigter Bildhauer, von dessen geschmackvoller Handwerkskunst ein starkes, kraß zur Schau getragenes Empfinden spricht" (Tietze-Conrat).[2]
Seine Wirkungsstätten finden sich hauptsächlich im Rupertiwinkel und im heutigen Land Salzburg, aber auch nordwärts in Bayern und Oberösterreich.[3]
Ganze Kirchenausstattungen mit Altären, Kanzeln, Tabernakeln und Einzelfiguren hat Itzlfeldner geschaffen. Seine Werke kennen nur Wenige, da sie abseits der Touristenrouten liegen.[3]
Tittmoning diente auch als Sommerresidenz der Salzburger Fürsterzbischöfe; im Jahre 1772 gestaltetete Itzlfeldner die Triumph- und Festarchitektur, mit der Tittmoning den eben gewählten Landesfürsten, Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo beim Einzug in die Sommerresidenz begrüßte.[4]
Werke
- 1731 Bildhauerarbeit für die Seitenaltäre in Maria Ponlach bei Tittmoning
- 1739 vier Leuchter für Untereching
- 1741/42 sechs Leuchter u. Buschkrüge für die Erhardkirche in Salzburg
- 1747 der Hochaltar in Asten
- 1752 der dem hl. Sebastian geweihte Seitenaltar in Asten
- 1755 Statuen zum Hochaltar in St. Georgen bei Oberndorf
- 1758 Marienstatue am Stadtplatz in Tittmoning
- 1760 Christus an der Geißelsäule auf dem Tittmoninger Friedhof
- 1764 der Hochaltar in Wagrain
- 1766 Hochaltar in der Wallfahrtskirche Maria im Mösl in Arnsdorf
- 1767 Hochaltar in Pfarrwerfen
- 1773 Brustbilder für Reliquiare in St. Georgen, drei Figuren für den Hochaltar in Zederhaus (Itzlfeldners Sohn war damals dort Vikar)
- 1774 Hochaltar in Untereching
- 1779 Madonna in Obereching
- 17.. Michaelstatue im Stadtmuseum in Tittmoning
- vielleicht: Die Vier Jahreszeiten an der Altane eines Bauernhauses in Kirchheim bei Tittmoning
Quellen
- Franz Martin, Eintrag "Itzlfeldner (Izlfellner u. ähnl.), Johann Georg", in: Ulrich Thieme, Felix Becker, Hans Vollmer (Hg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Neunzehnter Band (Leipzig 1926), S. 275.
- Salzburger Barockmuseum, Pressetext (seinerzeit aktueller, jetz toter Link)
- Auktionshaus Hampel, Erläuterungstext zum Auktionsstück "Zwei Kinderengel …" (gestützt vielleicht auf den unten unter "Literatur" angeführten Aufsatz von Roswitha Preiß)
Aktuelles
Zu seinem 300. Geburtstag war Johann Georg Itzlfeldner eine Ausstellung im Salzburger Barockmuseum vom 16. September bis zum 26. Oktober 2005 und im ehemaligen Augustinerkloster Tittmoning (Haus des Gastes) vom 17. September bis zum 9. Oktober 2005 gewidmet.
Literatur
- Roswitha Preiß, Auf den Spuren des Rokokobildhauers Johann Itzenfeldner in Tittmoning, in: Das Salzfass - Heimatkundliche Zeitschrift des Historischen Vereins Rupertiwinkel, 18. Jg., 1984, Heft 2/3, S. 154-155.
- Roswitha Preiß: Johann Georg Itzlfeldner 1704/05–1790. Ein Bildhauer des Salzburger Rokoko in Bayern, Weißenhorn 1983.