Pfarrkirche zum hl. Cyriak
Die Pfarrkirche zum hl. Chyrik ist die römisch-katholische Pfarrkirche der Pfarre Pfarrwerfen in der Pongauer Gemeinde Pfarrwerfen. Sie befindet sich, weithin sichtbar, auf einer Anhöhe und ist vom Friedhof umgeben.
Geschichte
Die Kirche erinnert mit der offenen, zinnenbekrönten Vorhalle und dem Pfarrhof, mit dem sie durch einen Schwibbogen verbunden ist, an eine eindrucksvolle Wehranlage. Der spätgotische Kern des Gotteshauses stammt aus dem späten 14. Jahrhundert. Das Mittelschiff wurde im Zuge der Bautätigkeit des 15. und 16. Jahrhundert erhöht und das jetzige Netzrippengewölbe eingezogen. Die Kreuzrippengewölbe der beiden Seitenschiffe stammen noch aus der Zeit um 1400. 1712 erhielt der Pfarrhof seine heutige Gestalt.
Ein Fresko des hl. Christophorus aus dem 16. Jahrhundert und ein kleineres Fresko, dass das Martyrium des hl. Sebastian darstellt, wurden durch eindringendes Regenwasser stark beschädigt und konnten bei der letzten Renovierung im Jahre 1997 nur mehr wenig bzw. gar nicht mehr restauriert werden.
Rundgang durch die Kirche
Hochaltar
Der Hochaltar wurde, wie auch die beiden Seitenaltäre, im Zuge der Renovierung 1851 aufgestellt. Es handelt sich um einen Flügelaltar aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In geöffnetem Zustand ist eine gotische Madonna mit Kind zu sehen, die um 1500 entstanden sein dürfte und vermutlich vom Vorgängeraltar stammt. Die Relieftafeln zeigen sowohl Szenen aus dem Alten Testament als auch Motive aus dem Leben Jesu und Mariens.
Im geschlossenen Zustand zeigen die Flügelrückseiten Szenen der Passion Christi. Die Malereien sind Werke des Lienzer Malers Andrä Peuerweg.
Chorraum
Die farbenprächtigen Fenster hinter dem Hochaltar stammen vom Salzburger Meister Albert Birkle aus den Jahren 1952 bis 1959. An den Seitenwänden stehen die Statuen der Salzburger Diözesanpatrone des hl. Virgil und des hl. Rupert, .
Anlässlich der Altarraum-Neugestaltung in den Jahren 1977/78 kamen ein Volksaltar, ein Ambo und ein Priestersitz, die sogenannte Sessio, durch den Architekten Heinz Tesar aus Wien zur Aufstellung.
Linkes Seitenschiff
Im linken Seitenschiff befindet sich ebenfalls ein wertvoller Flügelaltar, der sogenannte Nothelfer-Altar. Er entstand um 1520 und stammt aus der Werkstatt des Laufener Malers Gordian Guckh. Der Torso zeigt die Statuen von drei der Vierzehn Nothelfer. Der Altar wurde durch einen Diebstahl im Jahre 1987 seiner Flügel beraubt, die bis heute nicht mehr aufgefunden wurden.
In der linken Seitenkapelle befinden sich die Gräber mehrerer Burgherren der Festung Hohenwerfen sowie der Taufstein. Ein rundes Becken aus Scheckmarmor mit gegossenem Bronzedeckel.
Rechtes Seitenschiff
Der ebenfalls spätgotische Flügelaltar im rechten Seitenschiff wird der Heilige-Sippe-Altar genannt. Eine plastische Gruppe in der Mitte zeigt die hl. Anna mit dem Jesuskind. Neben ihr ihre Tochter Maria, der hl. Josef und der hl. Joachim.
Orgel
Die Orgel schuf Matthäus Mauracher I. 1869. Sie ist bis auf die Prospektpfeifen, die im 1. Weltkrieg eingeschmolzen wurden, und der Flöte 2' erhalten. Die letzte Restaurierung der Orgel, ausgeführt durch Orgelbaumeister Roland Hitsch, wurde im August 2015 vollendet.[1] Die Segnung der restaurierten Orgel fand am 22. November 2015, am Fest der hl. Cäcilia,[2] statt (→ Cäciliakonzert).
Disposition
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- Mechanische Schleifladen; Koppeln: II/P (angehängt), I/P und II/I.
Bildergalerie vom Inneren der Kirche
Quellen
- Kirchenführer des Pfarrverbandes Pfarrwerfen, Werfen, Werfenweng
- Homepage der Gemeinde Pfarrwerfen
- Walterskirchen, Gerhard: Zur Geschichte der Orgel und der Kirchenmusik in der Pfarrkirche St. Cyriak in Pfarrwerfen. In: Reiter, Barbara: Festschrift zur Wiedereinweihung der historisch restaurierten Matthäus Mauracher Orgel (1869) am Sonntag, den 22. November 2015 um 9:30 Uhr in der Pfarrkirche Pfarrwerfen, hg. vom Pfarramt Pfarrwerfen 2015, S. 11–16.