Heinrich Schönfeld

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Heinrich Schönfeld (* 3. August 1900 in Klausenburg, rumänisch Cluj-Napoca, Siebenbürgen; † 3. September 1976 in Toronto, Kanada)[1] war ein österreichischer Fußballspieler und Fußballtrainer.

Leben

Der in Klausenburg geborene Heinrich Schönfeld, jüdisches Relikionsbekenntnis, besaß von Geburt an die österreichische Staatsbürgerschaft. Seine Schulzeit absolvierte er bereits in Wien in den Jahren 19061914.[2] 1919 ging er nach Meran in Südtirol und war bis 1926 für eine Reihe von italienischen Vereinen tätig, nach eigenen Angaben für Florenz, Bologna, Inter Mailand und Torino FC. Bei letzterem wurde er italienischer Torschützenkönig in der Saison 19231924 mit 22 Toren.

1922 wurde in Reggio Emilia sein erster Sohn, Walter, geboren. Für den Torino FC war er in der Saison 1923/1924 italienischer Torschützenkönig mit 22 Toren.[3] 1926 dürfte er noch ein kurzes Gastspiel bei Hakoah Wien gemacht haben, ehe er vorübergehend nach Amerika auswanderte und dort von ca. 1926–1930 in New York und Chicago als Fußballspieler tätig war. Nach seiner aktiven Karriere ging er zurück nach Italien wo er als als Trainer tätig wurde. Die erste Station war Trapani auf Sizilien, wo auch die beiden Söhne Herbert (1931) und Erwin (1933) zur Welt kamen. 1936 zog die Familie nach Tunis in Tunesien um, wo er als Kaffeehausbesitzer und Fußballtrainer bis 1943 arbeitete. Durch das Kriegsgeschehen musste Afrika 1943 verlassen werden und die Familie Schönfeld kam in Südtirol, der Heimat seiner Frau unter. Die italienische bzw. deutsche Herrschaft konnte er dank einem gefälschten Dokument, welcher ihn als Katholik ausgab, anfangs relativ unbehelligt überstehen. 1944 wurde jedoch entdeckt, dass er Jude war und bei einer Durchsuchung wurde ihm sein Vermögen abgenommen. Die Familie flüchtete daraufhin aus Meran und versteckte sich im Passeiertal, genauer gesagt im hochgelegenen St. Leonharder Ortsteil Walten bis Kriegsende.

Unmittelbar nach dem Krieg war er zuerst als Hausverwalter (19451946), später als Chauffeur (1946–1949) in Meran tätig, ehe er via Salzburg nach München ging, wo er von April bis November 1950 als Angestellter in einer Konditorei arbeitete. Um den Jahreswechsel 1950/1951 ging er zurück nach Salzburg und heuerte um den Lohn von 1.000 Schilling bei der Salzburger Austria als Trainer an. Nach vier Monaten endete seine Trainertätigkeit. Danach arbeitete er für die US-Armee im Camp Truscott, der späteren Kaserne Glasenbach als Automechaniker. Zu diesem Zeitpunkt wohnte er in Hallein im dortigen Displaced Persons-Lager "Beth Israel" und war für den kurzzeitig existenten SC Hakoah Hallein als Trainer tätig.

In einem von Heinrich Schönfeld gestellten Antrag auf Unterstützung durch das Internationale Rote Kreuz vom 10. Oktober 1951 wurde der Wunsch angegeben, nach Kanada auszuwandern. Am 29. November 1951 wurden die drei Söhne Walter, Herbert und Erwin als nach Kanada ausgewandert vermerkt. Am 20. Mai 1952 verließ er Österreich zusammen mit seiner Frau Elisabeth in Richtung Kanada, wo er 1976 auch starb.

Quellen

Einzelnachweise

  1. www.trapanigranata.it
  2. Einer der ersten bekannten Fußballvereine ist der SC Rudolfshügel in Wien.
  3. Quelle Walter Reschreiter, der seit einigen Jahren intensive Forschungen in dieser Sache betreibt