Fred Rössner
Fred Rössner (* 16. August 1911 in St. Johann am Tauern, Steiermark; † 25. Dezember 2005 in der Stadt Salzburg) war ein Skirennläufer, Skitrainer und Skifunktionär sowie Alpinist.
Sportkarriere
Sein Vater begeisterte ihn für das Bergsteigen, sein Bruder für das Skifahren. Als Student an der Universität Graz (Geografie und Leibesübungen) war er Mitglied des Akademischen Turnvereins Graz und bestritt Faustball und Langlaufen wettkampfmäßig. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen, Bayern, Deutschland, startete Rössner im Einzelbewerb über 18 km (Rang 39) und in der Staffel (Platz acht). Der Krieg verhinderte weitere Erfolge, bei der später annullierten Weltmeisterschaft 1941 in Cortina d'Ampezzo, Veneto, Italien, startete Rössner mit der deutschen Mannschaft in der Ski-Patrouille (Vorläufer des Biathlon), die den zweiten Rang belegte.
Zuvor hatte der Steirer sich als Alpin-Pionier einen Namen gemacht. 1937 durchquerte er den Kaukasus, Asien, als Erster auf Skiern. Zusammen mit Friedl Wolfgang schaffte er die Erstbegehung der Eiskögele-Nordwand in der Glocknergruppe. Das dürfte allerdings nicht stimmen, da in der Innsbrucker Nachrichten im Nachruf auf Willo Welzenbach dieser als Erstdurchsteiger genannt wird.[1]. Über die Erstdurchsteigung von Welzenbach gibt es in der Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins einen ausführlichen Bericht darüber.[2]
Trainerlaufbahn
Nach 1945 zog Rössner nach Salzburg, wo er als Lehrer tätig wurde. Schon bald aber war er wieder im Sport tätig und baute eine ÖSV-Langlaufmannschaft für die Olympischen Spiele 1948 in St. Moritz, Schweiz, auf, die mit dem vierten Platz in der Staffel ein Ergebnis schaffte, das 50 Jahre lang nicht mehr erreicht wurde.
Rössners Kompetenzen im ÖSV wurden ab 1949 auf den Alpinbereich ausgeweitet, womit er sowohl für Damen als auch Herren im alpinen und nordischen Skisport zuständig war und damit so mächtig wie nie wieder ein ÖSV-Trainer. Zahlreiche Innovationen wie Sommerkurse, Konditionstraining und individuelle Einheiten wurden vom ihm eingeführt. Trotz der großen Erfolge des "weißen Wunderteams" der Alpinen um Toni Sailer, Christian Pravda und Anderl Molterer beendete Rössner 1956 seine Tätigkeit als alpiner ÖSV-Sportwart und baute die Trainerausbildung an der Bundesanstalt für Leibeserziehung auf.
Bei den Nordischen blieb Rössner noch einige Jahre länger tätig und brachte die Skispringer erstmals in die Nähe der Weltspitze. Als Funktionär war Fred Rössner lange Jahre beim Weltskiverband FIS tätig und wurde 1985 dessen Ehrenmitglied.
Bei den Olympischen Winterspielen 1964 und 1976 und bei der Weltmeisterschaft 1985 in Seefeld war Fred Rössner Rennleiter der Langlaufbewerbe. 1958 in Bad Gastein fungierte er als Rennleiterstellvertreter bei der Ski-WM Badgastein 1958.
Quelle
- Österreichs Skistars von A - Z. Österreichischer Skiverband (Hg.). Innsbruck 2008.
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, Innsbrucker Nachrichten, Ausgabe vom 27. Juli 1934, Seite 5
- ↑ ANNO, Zeitschrift des deutschen und oesterreichischen Alpenvereins, Ausgabe 1928