Wasserschloss Anif
Das Wasserschloss Anif befindet sich im Gemeindegebiet von Anif. Es liegt inmitten eines kleinen Teichs, verbunden mit einem festen Weg zu einem den Teich umgebenden Park. Das Schloss ist nicht öffentlich zugänglich.
Geschichte
Erster nachweisbarer Besitzer ist der Salzburger Hofkanzler Dr. Nikolaus Ribeisen. 1530 erhielt er das Haus am obern Weyer zu Leibgeding. Anna Lienpacher hatte nach 1543 das Gut lehensweise inne, 1535 kam es durch Erbschaft in den Besitz von Achatz Köllrer zu Wispach. Von diesem erhielt es um 1560 Christoph Perner von Rettenwörth, der durch seinen Plan, die Salzachöfen beim Pass Lueg durch Sprengungen schiffbar zu machen, bekannt ist. Wie es von dessen Erben an Ferdinand Freiherrn von Kuen-Belasy kam, ist nicht bekannt. Dieser wurde am 8. Juni 1592 mit dem Schloss Anif samt dem Weiher, den zwei F?achen in der Au, dem Fischer in der Salzach aufwärts, dem Mairhans in Anif und den Gründen im Ober-, Mitter- und Thiergartenfeld von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau belehnt[1]. 1606 verkaufte er das Schloss an die Brüder Ernfried und Hans Kaspar von Kuenburg. Diese Familie wiederum verkaufte es 1643 an Sophie von Pauernfeind, die mit Johann Ägyd Perner von Rettenwörd und Lampoting, dem letzten seines Stammes, verheiratet war. Er starb 1663, und 1673 verkaufte es die Witwe an Preisgott Grafen Kuefstain, und dieser wiederum 1689 an Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein, der es erneuern ließ; 1693 gab er das Schloss Anif den Bischöfen von Chiemsee als Lehen. Die Fürstbischöfe von Chiemsee nutzten dann von 1693 bis 1814 das Schloss als Sommersitz. Es war dann auch einer der Fürstbischöfe, Ferdinand Christoph von Waldburg-Zeil, der den englischen Schlosspark anlegen ließ. Erst Alois Graf von Arco-Steppberg (* 1808, † 1891), ein Urenkel der Königin Maria Theresia, ließ 1837 das Schloss nach dem Vorbild der englischen Tudorschlösser im romantisch-neogotischen Stil umgestalten. Seine einzige Tochter Sophie heiratete den bayerischen Grafen Ernst von Moy de Sons. Sie übergab ihrem Neffen Johannes Graf von Moy die Villa Swoboda ebenso wie das Wasserschloss Anif mit der Gutsverwaltung.
Hier nahm der bayerische König Ludwig III. am 7. November 1918 Zuflucht, während in München der Freistaat Bayern ausgerufen wurde. Am 12. November folgte seine Anifer Erklärung.
Heute ist das Schloss immer noch im Besitz der Familie der Grafen von Moy. 1965 diente es auch als Filmkulisse für den amerikanischen Film The Sound of Music und ist heute fester Bestandteil des gleichnamigen halbtägigen Ausflugs auf den Spuren des Films.
Denkmalschutz
Der Schlosspark Anif steht seit dem Jahr 2014 unter Denkmalschutz. Er wird zweimal jährlich für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht: am Fronleichnamstag für die kirchliche Prozession und am Abend des 8. Dezember für das Anifer Turmblasen. Moy
Gebäude
- Wasserschloss
- Hotel Schlosswirt
- Verwaltungsgebäude
Park
- Hundefriedhof
Quellen
- Salzburgnet.com
- Buberl, Paul/Martin, Franz, Österreichische Kunsttopographie, Band XI (Salzburg-Land II. Band), III. Teil (Gerichtsbezirk Salzburg), Kunstverlag Anton Schroll & Co., Wien 1916. S. 19 bis 21.
Fußnoten
- ↑ Vgl. Martin, Franz: Beiträge zur Geschichte Erzbischof Wolf Dietrichs von Raitenau, in: MGSLK 51, 1911, S. 209-336 (S. 307).