Stadttore in Salzburg
Von den zahlreichen Stadtoren in Salzburg sind noch einige erhalten geblieben.
Allgemeines
Stadttore hatten in früheren Zeiten wichtige Funktionen. Man konnte genau kontrollieren, wer in die Stadt wollte oder sie verließ. Diese Tore wurden während der Nacht verschlossen und kam jemand nach der Schließzeit, so musste er entweder bis zum nächsten Morgen warten oder wurde gegen Bezahlung eines Torgeldes, eine Art Strafsteuer, eingelassen.
Auch konnte man so einfach Zölle von durchreisenden Händlern erheben. Und in Kriegszeiten dienten manche von ihnen auch als Teil der Stadtbefestigung.
Alle Stadttoren waren rund um die Uhr von Wächtern oder Wärtern bewohnt. Noch heute kann man bei manchen Toren deren "Wohnungen" über den Toren sehen.
Die Tore
In der Altstadt
(alphabetisch)
- Bärengässchentor im Bärengässchen
- die Gstättentore:
- innere Gstättentor, das Schleifertor
- äußere Gstättentor, das Klausentor
- Hagenauertor, auch Löchlbogen genannt, war ein altes Tränktor vom Hagenauerplatz hinunter zum heutigen Ferdinand-Hanusch-Platz
- Kajetanertor, auch Erentrudistor genannt, im Osten des Kajetanerplatzes
- Klampferertor in der Verlängerung des Alten Marktes zur Salzburg
- Kumpfmühlentor, heute Pfeifergasse Nr.11
- Laufener Tor, auch Lieferinger- oder Schergentor genannt, am Beginn der Gaswerkgasse, 1962 abgerissen
- Michaelstor am Mozartplatz zur Salzach
- Müllegger Tor, auch Reichenhaller oder Grimmingtor genannt, im heutigen Salzburger Landeskrankenhaus
- die Nonnbergtore:
- diese lagen bzw. liegen am Nonnberg
- Salzachtor im Salzachgässchen in Mülln
- die Schanzltore oder Nonntaler Tore:
- diese lagen im Kaiviertel an der Nonnberg-Schanze und führten nach Nonntal
- Wartelsteintor in der Augustinergasse 12, Mülln, das bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts bestand
Mönchsberg
- Sigmundstor oder Neutor
- Dieses war kein Stadttor im engeren Sinne; es ist ein Tunnel durch den Mönchsberg, der - damals wie heute - Altstadt und Riedenburg miteinander verbindet.
In der Neustadt
(alphabetisch)
- Bergstraßentor (auch: Lodron-Bogen), das sich an der Ecke Mirabellplatz - Paris-Lodron-Straße befand
- die Lederertore:
- Äußere Lederertor, aucht St. Vitals-Tor genannt
- Innere Ledertor, wo heute die Theatergasse ist
- die "Linzertore",
früher Ostertore (von nach Osten führend) genannt
- sie wurden unter Fürsterzbischof Paris Graf Lodron verstärkt und deren Zahl im Rahmen der Erweiterung der Stadtbefestigungen von zwei auf vier erhöht.
- Inneres Ostertor, früher auch Osterpforte oder Österreichertor genannt; es war etwa dort, wo sich heute in der Linzer Gasse das Gablerbräu befindet
- Äußere Ostertor, später das Linzertor, Inneres Linzertor oder Sebastianstor genannt; es war nach der St.-Sebastian-Kirche stadtauswärts in der Linzer Gasse
- Äußere Linzertor oder St. Rupertustor; es lag am Ende der Linzer Gasse nach dem Äußeren Ostertor stadtauswärts
- Äußerste Linzertor, auch Ravelintor genannt; es befand sich bereits außerhalb der Stadtbefestigung auf einem Vorwerk in Schallmoos
- Mirabelltor, auch Virgiltor genannt
- es stand etwa dort, wo heute der Mirabellplatz endet und die Rainerstraße beginnt
- die Steintore:
- Innere Steintor in der Steingasse
- Äußere Steintor, 1477, auch Pyrglsteinstor (Bürglstein) genannt, beim heutigen Äußeren Stein
- Tränktor beim Bad[1], dort, wo heute sich die Staatsbrücke befindet
Literatur
- Kirchschlager, Walter: Salzburger Stadttore, ein historischer Spaziergang entlang der Stadtmauern, Edition Salis, Verlag der Salzburger Druckerei, 1. Auflage, 1985, ISBN 3-85338-149-9 (Seite 30 u. 31) [2]
Weblinks zu historischen Karten
Historisches Kartenmaterial über die Stadt Salzburg:
Quellen
Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- Hübner, Lorenz: Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg und ihrer Gegenden verbunden mit ihrer ältesten Geschichte', Erster Band (Topographie), Salzburg 1792. S. 359 f.
- Die Linzer- bzw. Ostertore betreffend: Kirchschlager, Walter: Salzburger Stadttore, ein historischer Spaziergang entlang der Stadtmauern, Edition Salis, Verlag der Salzburger Druckerei, 1. Auflage, 1985, ISBN 3-85338-149-9 (Seiten 91 bis 99)