Judengasse
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| Judengasse | |
| Länge: | ca. 150 m |
| Startpunkt: | Alter Markt |
| Endpunkt: | Waagplatz |
| Karte: | Googlemaps |
Die Judengasse ist eine Gasse in der Altstadt der Landeshauptstadt Salzburg.
Lage und Verlauf
Die Judengasse befindet sich in der Altstadt, links der Salzach und führt vom Alten Markt in einer Krümmung zum Waagplatz.
Herkunft des Namens
1377 findet sich die Straße erstmals urkundlich erwähnt. Verbrieft ist damals ein Bethaus bzw. eine Synagoge im Raum um das heutige Haus Judengasse 15. In dem Haus, in welches 1437 das Höllbräu einzog, bestand also im 14. Jahrhundert möglicherweise die Salzburger Synagoge. Vorher stand an seiner Stelle die Pfalz. Heute ist das Haus das moderne 5-Sterne-Hotel "Radisson Altstadt".
Die Judengasse ist gemeinsam mit der Getreidegasse ein Zentrum des Geschäftslebens der Altstadt und beliebtes Ziel der Salzburg-Besucher.
Die Salzburger Erzbischöfe wickelten mit Juden Handels- und Geldgeschäfte ab. So lieh sich etwa Erzbischof Konrad IV. von Fohnsdorf einen Gutteil der Kaufsumme für das Gasteinertal von jüdischen Bankleuten.
Gebäude und Bauten
- Haus Nr. 4: beherbergte von 1829 bis 1936 die "Stummen- und Kretinenschule" des Pädagogen Gotthard Guggenmoos. Es war dies die erste Schule für geistig behinderte Kinder in Europa.
- Haus Nr. 7: war im 18. Jahrhundert im Besitz des Bürgermeisters Kaspar Wilhelmseder
- Haus Nr. 9: das Restaurant "Zum Mohren" im ehemaligen Gasthof zum Mohren
- Haus Nr. 11: 1831 im Besitz von Georg Weickl
- Haus Nr. 13: Wohnhaus des Komponisten Heinrich Ignaz Franz Biber von 1672 bis 1684; die so genannte "Schwabengruebersche Behausung mit der Mühle" befand sich in Besitz seines Schwiegervaters Peter Weiss
- Haus Nr. 14: wurde 1780 von Bürgermeister Johann Peter Metzger erworben
- Haus Nr. 15: hier befand sich ab 1437 das Höllbräu, eine der Salzburger Brauereien.
- Haus Nr. 17: hier befand sich im 19. Jahrhundert eines der besten Hotels von Salzburg, das Hotel Erzherzog Karl; vor diesem Haus befinden sich auch zwei Stolpersteine für Regina und Dorothea Grindlinger, welche 1942 in das Konzentrationslager Maly Trostinec bei Minsk (in der besetzten Sowjetunion) deportiert wurden.
In der Judengasse gibt es ein Geschäft, in dem ganzjährig Weihnachtsstimmung herrscht. In einem der Häuser wohnte 1825 Franz Schubert bei seinem Salzburg-Besuch.
Lokale
- Shamrock, Judengasse 1, Rudolfskai 12 /
- Restaurant Hotel Altstadt Radisson Blu, Judengasse 15 / Rudolfskai 26 und 28.
Bildergalerie
Gedenktafel für Johann Stüdl (* 27. Juni 1839; † 29. Jänner 1925); in der Judengasse Nr. 1
Gedenktafel für Franz Schubert (* 31. Jänner; † 19. November 1828); in der Judengasse Nr. 8
Gedenktafel für Karl Maria Enk von der Burg in der Judengasse Nr. 11
Stolperstein für Regina Grindlinger (* 1884, † 1942) und ihre Tochter Dorothea Grindlinger (* 1915, † 1942) an der Ecke Waagplatz Nr. 17/ Judengasse
Quellen
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
- www.salzburg.info
- Salzburgs Synchronik, Josef Brettenthaler Verlag Alfred Winter, Salzburg 2002, ISBN 3-85380-055-6