Franking
| Bevölkerungs- entwicklung | |
|---|---|
| Datum | Einwohner |
| 1971 | 606 |
| 1981 | 660 |
| 1991 | 957 |
| 2006 | 964 |
| 2014 | 925 |
Franking ist eine kleine Gemeinde im oberösterreichischen Innviertel an der Grenze zu Salzburg im Gerichtsbezirk Mattighofen.
Geografie
Franking hat eine Fläche von 10,5 Quadratkilometern und eine Bevölkerungsdichte von 90 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die zu Franking gehörenden Ortschaften sind: Buch, Dorfibm, Eggenham, Eisengöring, Franking, Holzöster mit dem Holzöstersee, Holzleithen, Neuhausen und Oberfranking. Die Gemeinde besteht aus den beiden Katastralgemeinden Eggenham und Holzöster.
Nachbargemeinden sind Moosdorf, Geretsberg, Haigermoos, Eggelsberg und St. Pantaleon.
Öffentliche Einrichtungen
Rettungsdienste
Die Österreichische Wasserrettung Holzöster gehört dem Landesverband Salzburg an.
Geschichte
Erste menschliche Spuren in der Gegend finden sich bereits aus der Jungsteinzeit. Belegt wurde dies durch Funde von Werkzeugen im Weilhartsforst. Bis zum Frieden von Teschen gehörte Franking mit dem Innviertel zu Bayern. Der Namen Franking geht auf den bayrischen Personennamen Franko zurück (Franking = Dorf des Franko). Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1150, wo ein Ulricus von franchingen genannt wird. Als Lehen der Benediktinerabtei Michaelbeuern erhielten die Herren von Franking die Siedlung als Lehen. Ihr Stammsitz befand sich auf dem Burgstall, einem Hügel am Holzöstersee. Eine Sage berichtet vom Untergang des Schlosses[1].
Während der napoleonischen Kriege um 1800 gehörte Franking wieder kurz zu Bayern, kam aber dann 1814 endgültig als Teil von Oberösterreich zu k.k. Österreich. In der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft gehörte Franking zum Gau Oberdonau, nach 1945 wieder zu Oberösterreich. Während der alliierten Besatzung zwischen 1945 und 1955 lag Franking in der amerikanischen Besatzungszone.
In den 1950er-Jahren begann der Aufbau des Tourismus, der in den 1980er-Jahren seinen Höhepunkt erlebte.
Lohnende Ziele in und rund um die Gemeinde
- Eine besondere Attraktion ist das Bauerngolf.
- Wanderung zu den Huckinger Seen, kleine im Weilhartsforst versteckte Seen
- Moorlehrpfad im Ibmer Moor
- Verschiedene Radtouren z. B. um das Ibmer Moor oder nach Burghausen
Übernachtungs- und Essensmöglichkeiten
- Hotel Seewirt Holzöster
- Landhotel Moorhof Dorfibm
- Gasthof Kirchenwirt Franking
- Eiscafe Kreuzeder Holzöster
Erlebnis
Im Ortsteil Dorfibm gibt es das Landhotel Moorhof, das als Besonderheit die Möglichkeit des Badens in Bier anbietet. Eine weitere Freizeitunterhaltung ist die Traktor-Roas, die in Dorfibm ihren Ausgangspunkt hat.
Wappen und Fahne
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Unter silbernem Schildhaupt, darin stehende blaue Rauten, gespalten; links in Gold ein schwarzer, rechts gewendeter, flugbereiter Rabe; rechts in Blau übereinander zwei silberne Seerosenblüten. Die Gemeindefarben sind Gelb-Blau-Gelb. Das silber-blaue Schildhaupt steht für die lange Verbundenheit mit Bayern.
Örtliche Vereine
- Sportverein Union Franking mit den Sektionen Faustball, Stockschießen, Taekwondo, Turnen und Volleyball; gegründet 1962
- Kameradschaftsbund Franking
- Landjugend Franking
- Freiwillige Feuerwehr Franking
- Trachtenmusikkapelle Franking
- Krippenbauverein Franking
- Goldhaubenfrauen Franking
- Elternverein der Volksschule Franking
- Jägerschaft Franking
- Schützenverein Franking
- Österr.-Nordzypriotische Künstlervereinigung (ÖNZKV)
Liste der Erbhöfe
Nach dem Erbhofgesetz 1931 muss der Hof mindestens 200 Jahre von der Familie bewirtschaftet worden sein.
- Dießengut in Dorfibm (1995)
- Hanspetergut in Eisengöring (1995)
- Josephengut in Neuhausen (1995)
- Karnergut in Dorfibm (1995)
- Kirchbauergut in Franking (1995)
- Matheisengut in Eisengöring (1995)
- Neuhausergut in Neuhausen (1995)
- Schipflgut in Neuhausen (1995)
- Anthallergut in Dorfibm (1965)
- Pimperlgut in Neuhausen (1996)
- Kirchbauergut in Franking (1995)
Bildung
In der Gemeinde gibt es eine Volksschule (Schuljahr 2008/2009-3 Klassen mit 49 SchülerInnen) und einen Kindergarten für drei- bis sechsjährige Kinder mit zwei Gruppen. Das Katholische Bildungswerk Franking dient der Erwachsenenbildung.
Geschichte der Volksschule
Die Anfänge des Schulwesens in Franking liegen im Dunkeln. Mit der Errichtung der Pfarre Franking im Jahre 1785 wanderte die Schule in das Mesnerhaus, das auf dem Platz des heute noch stehenden Leichenhauses errichtet war. Beim Mesnerhäusl befanden sich Stall, Heuboden und Scheune, sowie ein hölzernes Backhaus.
Zu dieser Zeit entsprach das Mesnerhäusl den schulischen Anforderungen schon lange nicht mehr. 1842 schon kritisierte der Lehrer Kaspar Hofmeister den schlechten Zustand der Schule. Diese Zustände kamen im Laufe der Jahre auf Umwegen auch der Statthalterei von Österreich ob der Enns zu Ohren. Deshalb berief der Statthalter in Linz, Bach, eine Schulkommission ein, die die Zustände überprüfen sollte. Am 6. April 1853 beauftragte Bach den Amtsleiter in Braunau am Inn, das Schulhaus in Franking bauen zu lassen. Unter Bürgermeister Zenz, Adambauer in Eggenham wurde der Bau am 18. Juli 1853 begonnen. 1854 wurde die neue Schule eingeweiht. Zum Schulhaus gehörte ein gemauerter Stall und ein Heuschober, der die notwendige Selbstversorgung der Lehrer sicherstellen sollte.
Das Schuljahr 1945/46 konnte am 17. September beginnen. Es besuchten 76 einheimische und 67 Flüchtlingskinder die einklassige Schule, deren Klassenraum 40 Quadratmeter umfasste. Das waren also 143 Kinder in 8 Schulstufen im Halbtagesunterricht. Im Gastzimmer des Wirtes Mayr wurde eine Notklasse eingerichtet, die von einer Flüchtlingslehrkraft unterrichtet wurde. Die Raumnot trat immer krasser hervor, der Unterricht unter diesen Verhältnissen war aufreibend und fast unmöglich.
1947 wurde daher das Schulhaus ausgebaut und erhielt ein Obergeschoß. So konnte die Schule ab 1947/48 2klassig geführt werden. Zu Beginn der 70iger Jahre das jetzige Schulgebäude mit zwei Klassen, einem Werkraum und einem Turnsaal errichtet.Nach der Auflösung der Volksschuloberstufe wurde das Untergeschoß für den Kindergarten adaptiert.
2006-2009 wurden Schule und Turnsaal renoviert bzw. neu errichtet und am 19. September 2009 feierlich eröffnet.
Religion
Die römisch-katholische Pfarrkirche, die der Hl. Maria Magdalena geweiht ist, bestand bereits vor 1324. Das gotische Mittelschiff stammt aus dem Jahr 1445, zwei barocke Seitenschiffe wurden 1689 und 1723 angebaut. Der Turm der Pfarrkirche stammt ebenfalls aus dem Jahr 1689. Im Zuge der josephinischen Reformen wurde Franking 1785 von der Mutterpfarre Ostermiething losgelöst und eine selbständige Pfarre. Die Mehrheit der Bewohner gehört der römisch-katholischen Kirche an.
Pfarrer, Provisoren und Administratoren der Pfarre Franking
|
|
|
|
|
|
|
Kapellen in der Gemeinde
- Wimmer Kapelle der Familie Pfaffinger, Wimmer in Buch - Zeitpunkt und das Motiv der Errichtung nicht überliefert, nach der Bauweise dürfte sie zwischen 1840 und 1880 erbaut worden sein
- Graf Kapelle der Familie Wimmer in Buch -Die Kapelle wurde 1866 von der Witwe Maria Pfaffinger in Auftrag gegeben und von Maurermeister August Nagelstätter erbaut
- Freybuchner Kapelle der Familie Knieger in Buch - Nachdem die alte Kapelle weit vom Hof weg war, entschloss sich die Familie zu einem Neubau beim Hof, der am 23. August 2009 geweiht wurde
- Anthaler Kapelle der Familie Leitner in Dorfibm - Die Kapelle wurde 1975 erbaut
- Baumann Kapelle der Familie Maislinger/Höller in Oberfranking - Über die Entstehungsgeschichte ist nichts bekannt, sie dürfte aber zwischen 1860 und 1890 errichtet worden sein, 1984 wurde sie renoviert
- Dieß Kapelle der Familie Loiperdinger in Eggenham - Sie wurde am 15. August 2002 eingeweiht und ist die jüngste Kapelle der Pfarre
- Leithenberger Kapelle der Familie Manglberger in Witzling
- Schröll Kapelle der Familie Lindner in Holzleithen - Sie stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (wahrscheinlich zwischen 1770 und 1790), 2004 wurde sie generalsaniert
- Blahutner Kapelle der Familie Wengler in Edt - Die erste Kapelle wurde 1852 erbaut, fiel einem Verkehrsunfall zum Opfer und wurde neu erbaut
- See Kapelle der Familie Wimmer (Willener) in Holzöster- Sie stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
- Hubertuskapelle in Franking - Die Kapelle gehört der Jägerschaft Franking und wurde 1978 geweiht
- Oberhofer Kapelle der Fmilie Mayr in Neuhausen - gehört mit 8 Sitzplätzen zu den größten Kapellen der Gemeinde
- Wimmer Kapelle in Holzöster - Erbaut wurde sie 1857 von den Enhuber
- Oberlohner Kapelle der Familie Fuchs in Pimbach - Die Kapelle wurde 1869 errichtet und 1961 restauriert
Politik
Der Gemeinderat setzt sich aus 8 ÖVP, und 5 FPÖ Vertreter zusammen (2015). Bürgermeister ist Josef Lasser(ÖVP).
Frankinger Bürgermeister seit 1850
Datum = Amtsantritt
|
|
|
|
Ehrenbürger der Gemeinde
|
|
Bildergalerie
Die Bilder der örtlichen Vereine und der Kinder entstanden anlässlich der Einweihung und Eröffnung der renovierten Volksschule am 19.9.2009.
Franking
Kirche
Kapellen
weitere Bilder
Franking – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblinks
- Trailer des Fremdenverkehrsverbands
- Union Franking(Sportverein)
- Volksschule Franking
- Kindergarten
- Aufbau Tourismus, Artikel aus dem Jahr 1955
- Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums ob der Enns von Benedikt Pillwein Eintrag Franking
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Franking"
- Wikimedia Commons: Wappen der Gemeinde
- Kirche: Quelle Bezirksbuch Braunau am Inn, Mattighofen, 1992
- Frankinger Bürgermeister seit 1850: = Quelle
- Gemeinderatswahl 2009 Wahlbericht Land Oberösterreich
- Frankinger Nachrichten Gemeindezeitung der ÖVP
- www.ausflugstipps.at
- Katalog Seelentium
- Österreich
- Statistik Austria Bevölkerungsdaten
Heimatbuch Franking, Franking 2012
Einzelnachweise
- ↑ siehe Die Sage vom Mäuseschloss
- ↑ Heimatbuch Franking
