Zeller See

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Blick über den Zeller See nach Zell am See
Zeller See

Der Zeller See ist ein See im Pinzgau und Landschaftsschutzgebiet.

Lage

Der längsgestreckte Zeller See wird auf seinen Längsseiten von hohen Bergen − der Schmittenhöhe im Westen und dem Hundstein im Osten − eingerahmt. Die Berge gehören zu den Salzburger Schieferalpen. An seinen Breitseiten entwässert er im Süden in die Salzach und wird im Norden von einer Wasserscheide begrenzt, die verhindert, dass die Saalach aus dem Glemmtal in den Zeller See entwässert. Stattdessen fließt sie nach Norden über den Unterpinzgau und das Deutsche Eck in Richtung Stadt Salzburg.

Am Ende der letzten Eiszeit reichte der Zeller See noch bis Saalfelden und im Süden weit ins Salzachtal hinein. Sein Seespiegel war zu dieser Zeit wohl noch um 50 Meter höher. Erst vor rund 10.000 Jahren erreichte er seine derzeitige Höhe.

Daten

Der See bedeckt eine Oberfläche von 4,7 km² und hat ein Volumen von 174.000.000 m³ bei einer maximalen Tiefe von 70 Metern. Sein Spiegel liegt auf der mittleren Höhe von 750 m ü. A.. Er unterliegt nur kleinen Schwankungen, da der Abfluss in die Salzach aufgrund des geringen Gefälles bei Hochwasser der Salzach als Zufluss fungiert. Der Wasserstandsunterschied zwischen Sommer und Winter beträgt um einen Meter. Ein völliges Zufrieren im Winter verhindern die etwa 100 Grundquellen, über denen so sogenannte Brunnenlöcher durch das ständige Aufsteigen von Luftblasen die Eisdecke offen halten. Die mittlere Wassertemperatur im Sommer beträgt 18°C.

Eberhard Fugger hat die "Lebensdauer" dieses Sees mit mit 23.000 Jahren unter Zugrundlegung der Schotterzufuhr zu seinen Lebzeiten berechnet.

Nordufer Zeller See

Entstehung

Während der Eiszeit war das Zeller Becken von mehreren Eisströmen bedeckt, die nach ihrem Verschwinden einen riesigen See hinterließen, der auch einen Teil des südlich angrenzenden Salzachtales erfüllte.

Besitzverhältnisse

Kirchlicher Besitz

Im Jahr 1438 erwarb Erzbischof Johann II. von Reisberg von den Kuchlerischen Erben den halben Zeller See im Pinzgau. Der andere Teil, soweit der nicht zu Schloss Fischhorn gehörte, war wahrscheinlich schon vorher in seinem Besitz.

Südufer mit Naturschutzgebiet
Brunnlöcher
Einteilung in „Fischen“

In der Folge wurde der Fischfang in sog. „Fischen“ eingeteilt, wobei jedes „Fischen“ einen eigenen Namen bekam wie z.B.: das „Himmelsfischen“, das „Köberl- oder Frechische Fischen“, das „Voglich-Fischen“, das „Freisinnigen-Fischen“. Den überwiegenden Teil der „Fischen“ war im Besitz des Erzbischofs und wurden von Dietrich Kuen-Belasy von Schloss Kammer, dem Zehentner in Pirtendorf in Stuhlfelden, dem Pfeger Caspar Vogl u.a. ausgeübt. Die Fischen wurden entweder zu Lehen gegeben oder wurden teuer erkauft. Um 1600 erwarb Christoph Seeleitner vom „Zechner zu Pürtendorf“ das „Himmelsfischen“ und soll es mit 1000 fl. „veranleitet“ haben. Johann Hölzl kaufte am 10. März 1790 das halbe „Voglichfischen“ zum Preis von 700 fl. Von den Judschen Erben. Der Vorbesitzer war Johann Jud, dessen Familie auch einmal Besitzer von Schloss Rosenberg war. Von den hohen Preisen ausgehend muss man annehmen, dass der See damals reich an Fischen war. Weitere „Fischen“ besaßen Hans Sigmund von Kuen-Belasy zu Lichtenberg, Tobias Knoblach, David Eder, Bürger und Bäck in Zell, David Vogl, Stift Chiemsee und Bernhard Wilhelm Ritz zu Gruepp. Jedes Fischen musste 3000 Reinanken und zwei Lachse liefern, darüber hinaus ging aller Ertrag auf eigenen Verdienst. Das „Himmelsfischen“ hatte seinen Namen von Oswald Himmel, der es seit [1516]] besaß. Er starb im Jahr 1562. Nach ihm erwarb es Hans Eisenreich und nach ihm Leonhard Reinthaler, Bürger, im Jahr 1583.

Weltlicher Besitz

Am Ende des geistlichen Fürstentums ging der See offenbar in das Eigentum des K.u.K. Hofärars über, da die Gemeinde Zell am See unter Bürgermeister Johann Salzmann den See samt den „Fischen“ und den Zeller Mösern, die am Südende des Sees liegen (heutiges Naturschutzgebiet), im Jahr 1860 vom K.u.K. Hofärar um den Preis von 2000 fl. erworben hat. Über diesen Kauf existiert ein detaillierter Vertrag, der sog. Seevertrag. Die Fischerei wurde ab diesem Zeitpunkt zur Verpachtung ausgeschrieben. Seit 1860 ist die Gemeinde Zell am See alleinige Besitzerin des Zeller Sees.

Orte am Zeller See

Sport am Zeller See

In der Europasportregion Zell am See/Kaprun werden im Sommer natürlich sämtliche Wassersportaktivitäten groß geschrieben, überraschender ist sicherlich die intensive Nutzung des Sees als Freizeitgelände im Winter. Wenn der Zeller See zufriert, dann dient er für ausgedehnte Eislauftouren ebenso wie für Motorsport auf Eis.

1952 fand das erste Int. Motorrad- und Auto-Eisrennen Zell am See auf dem Zeller See für Automobile und Motorräder statt. Zunächst nur als Motorrad-Skijöring, dann ab 1956 auch als Eisrennen in memoriam Prof. Dr. h.c. Ferdinand Porsche. Leider fand diese vom SAMTC organisierte Veranstaltung nur ein paar Mal statt, die unsicheren Witterungsverhältnisse, unerfüllbare behördliche Auflagen und letztlich ein Unglück mit Todesfolge 1974 führten aber dann zum Aus dieser beliebten und gut besuchten Veranstaltung.

Urlaub am Zeller See

Datei:Porschehof Zell am See.jpg
Hotel Porschehof um 1957

In der Nähe des Sees liegt unter anderem das amiamo Familotel Zell am See, bis zu seinem Verkauf Ende 2005 auch bekannt unter dem Namen seiner ehemaligen Besitzer, der Familie Porsche, als Hotel Porschehof.

Weblink

Quellen