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==Geschichte des Salzburger Eigenbistums Gurk==
 
==Geschichte des Salzburger Eigenbistums Gurk==
 
===Gründung und Bestätigung===
 
===Gründung und Bestätigung===
Gebhard wurde im Jahr [[1060]] als Erzbischof von [[Salzburg]] eingesetzt. [[1072]] gründete er mit Zustimmung von Papst und König in Gurk in [[Kärnten]] das erste Salzburger Eigenbistum, am [[6. Mai]] weihte der Erzbischof Gebhard Gunter von Krappfeld zum ersten Bischof von Gurk. Mit dem Bischofssitz in Gurk war weder eine eigene Diözese, noch ein Bistumszehent oder ein Domkapitel verbunden. Die Wahl, die Einsetzung und die Weihe blieben alleiniges Recht des Salzburger Erzbischofs. Erst Erzbischof [[Konrad I. von Abensberg]] errichtete im Jahr [[1123]] in Gurk ein Domkapitel und teilte dem Bistum im Jahr [[1131]] einen eigenen Sprengel und im Jahr [[1144]] den Zehent zu. An dieser Situation, die innerhalb der Katholischen Kirche sehr ungewöhnlich war, wurde (ebenso wie an der im Jahr [[1074]] erfolgten Gründung des [[Benediktinerstift Admont|Benediktinerstifts Admont]]) heftige Kritik geübt.
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Gebhard wurde im Jahr [[1060]] als Erzbischof von [[Salzburg]] eingesetzt. [[1072]] gründete er mit Zustimmung von Papst und König in Gurk in [[Kärnten]] das erste Salzburger Eigenbistum, am [[6. Mai]] weihte der Erzbischof Gebhard [[Gunter von Krappfeld]] zum ersten Bischof von Gurk. Mit dem Bischofssitz in Gurk war weder eine eigene Diözese, noch ein Bistumszehent oder ein Domkapitel verbunden. Die Wahl, die Einsetzung und die Weihe blieben alleiniges Recht des Salzburger Erzbischofs. Erst Erzbischof [[Konrad I. von Abensberg]] errichtete im Jahr [[1123]] in Gurk ein Domkapitel und teilte dem Bistum im Jahr [[1131]] einen eigenen Sprengel und im Jahr [[1144]] den Zehent zu. An dieser Situation, die innerhalb der Katholischen Kirche sehr ungewöhnlich war, wurde (ebenso wie an der im Jahr [[1074]] erfolgten Gründung des [[Benediktinerstift Admont|Benediktinerstifts Admont]]) heftige Kritik geübt.
    
Die so seit der Gründung umstrittenen Rechte des Eigenbistums Gurk wurden über Initiative des Kardinals und Erzbischofs [[Konrad III. von Wittelsbach]] durch Papst Lucius III. im Jahr [[1082]] bestätigt.  
 
Die so seit der Gründung umstrittenen Rechte des Eigenbistums Gurk wurden über Initiative des Kardinals und Erzbischofs [[Konrad III. von Wittelsbach]] durch Papst Lucius III. im Jahr [[1082]] bestätigt.  
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=== Das Besetzungsrecht ===
 
=== Das Besetzungsrecht ===
 
==== Der Gurker Bischofsstreit 1432 – 1436 ====
 
==== Der Gurker Bischofsstreit 1432 – 1436 ====
Nach dem Tode des Gurker Bischofs Ernst Auer (1432) kam es zu langen Wirren um die Nachfolge: der Erzbischof von Salzburg nominierte den Salzburger [[Domherr]]n [[Hermann von Gnas]], Herzog Friedrich&nbsp;IV. hingegen seinen Kanzler, den Bischof von Lavant Lorenz von Lichtenberg, der daraufhin vom Gurker Domkapitel als Bischof anerkannt wurde. Die Streitparteien riefen Papst Eugen IV. an, wobei der Herzog den mit Rom vertrauten Theologen und Diplomaten Johann Schallermann entstandte. Zur Überraschung aller ernannte der Papst im Jänner 1433 diesen zum Bischof von Gurk. Das Konzil von Basel bestätigte am 31. März 1435 die Entscheidung des Papstes. Hermann von Gnas fügte sich, und auch Lichtenberg musste weichen, sodass Schallermann sein Amt antreten konnte. Lichtenberg verzichtete jedoch, obwohl er inzwischen mit dem Bistum Lavant entschädigt worden war, erst 1445 endgültig auf das Bistum Gurk.<ref>Vgl. den [[Wikipedia]]-Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Schallermann ''„Johannes Schallermann“''.]</ref>  
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Nach dem Tode des Gurker Bischofs [[Ernst Auer]] († [[1432]]) kam es zu langen Wirren um die Nachfolge: der Erzbischof von Salzburg nominierte den Salzburger [[Domherr]]n [[Hermann von Gnas]], Herzog Friedrich&nbsp;IV. hingegen seinen Kanzler, den Bischof von Lavant [[Lorenz von Lichtenberg]], der daraufhin vom Gurker Domkapitel als Bischof anerkannt wurde. Die Streitparteien riefen Papst Eugen IV. an, wobei der Herzog den mit Rom vertrauten Theologen und Diplomaten [[Johann Schallermann]] entsandte. Zur Überraschung aller ernannte der Papst im Jänner 1433 diesen zum Bischof von Gurk. Das Konzil von Basel bestätigte am 31. März 1435 die Entscheidung des Papstes. Hermann von Gnas fügte sich, und auch Lichtenberg musste weichen, sodass Schallermann sein Amt antreten konnte. Lichtenberg verzichtete jedoch, obwohl er inzwischen mit dem Bistum Lavant entschädigt worden war, erst 1445 endgültig auf das Bistum Gurk.<ref>Vgl. den [[Wikipedia]]-Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Schallermann ''„Johannes Schallermann“''.]</ref>  
    
==== Das Wiener Konkordat ====
 
==== Das Wiener Konkordat ====
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==== Weitere Wechselfälle ====
 
==== Weitere Wechselfälle ====
1453 wurde der Kandidat Friedrichs III. (der mittlerweile Kaiser war), Ulrich Sonnenberger, vom Papst ernannt.<ref>Vgl. den Wikipedia-Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Sonnenberger ''„Ulrich Sonnenberger“''.]</ref>
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[[1453]] wurde der Kandidat Friedrichs III. (der mittlerweile Kaiser war), [[Ulrich Sonnenberger]], vom Papst ernannt.<ref>Vgl. den Wikipedia-Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Sonnenberger ''„Ulrich Sonnenberger“''.]</ref>
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Als im Jahr 1470 der Bischofsstuhl neuerlich vakant war, ernannte Fürsterzbischof [[Bernhard von Rohr]] zum Bischof seinen Neffen Sixtus von Tannberg, der auch die päpstliche Bestätigung erhielt. Friedrich III. hingegen legte sich auf den Gurker Propst Lorenz von Freiberg fest. Schließlich verzichtete Sixtus, nachdem er das Bistum Freising erhalten hatte, und machte den Weg frei für Lorenz von Freiberg.<ref>Vgl. den Wikipedia-Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Sixtus_von_Tannberg ''„Sixtus von Tannberg“''.]</ref> In dessen Amtszeit fiel der sogenannte [[Ungarischer Krieg|Ungarische Krieg]] zwischen Friedrich III. und dem Ungarnkönig Mathias Corvinus, bei dem die [[Ausländische Herrschaften|Salzburger Besitzungen]] in [[Kärnten]] und der [[Steiermark]] im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen standen.
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Als im Jahr [[1470]] der Bischofsstuhl neuerlich vakant war, ernannte Fürsterzbischof [[Bernhard von Rohr]] zum Bischof seinen Neffen [[Sixtus von Tannberg]], der auch die päpstliche Bestätigung erhielt. Friedrich III. hingegen legte sich auf den Gurker Propst Lorenz von Freiberg fest. Schließlich verzichtete Sixtus, nachdem er das [[Bistum Freising]] erhalten hatte, und machte den Weg frei für Lorenz von Freiberg.<ref>Vgl. den Wikipedia-Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Sixtus_von_Tannberg ''„Sixtus von Tannberg“''.]</ref> In dessen Amtszeit fiel der sogenannte [[Ungarischer Krieg|Ungarische Krieg]] zwischen Friedrich III. und dem Ungarnkönig Mathias Corvinus, bei dem die [[Ausländische Herrschaften|Salzburger Besitzungen]] in [[Kärnten]] und der [[Steiermark]] im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen standen.
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1490 wiederholte sich die Meinungsverschiedenheit zwischen Fürsterzbischof und Kaiser; Friedrich drang schließlich mit seinem Kandidaten Raimund Peraudi durch.<ref>Vgl. die Wikipedia-Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Kolberger ''„Georg Kolberger“''] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Peraudi ''„Raimund Peraudi“''.]</ref> Diesem folgte 1505 [[Matthäus Lang von Wellenburg]], der 1519 Erzbischof von Salzburg wurde.  
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[[1490]] wiederholte sich die Meinungsverschiedenheit zwischen Fürsterzbischof und Kaiser; Friedrich drang schließlich mit seinem Kandidaten [[Raimund Peraudi]] durch.<ref>Vgl. die Wikipedia-Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Kolberger ''„Georg Kolberger“''] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Peraudi ''„Raimund Peraudi“''.]</ref> Diesem folgte [[1505]] [[Matthäus Lang von Wellenburg]], der [[1519]] Fursterzbischof von Salzburg wurde.  
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Als sein Nachfolger wurde vom Papst am 11. März 1522 Girolamo Balbi ernannt, der schon 1526 resignierte.<ref>Vgl. den Wikipedia-Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Girolamo_Balbi ''„Girolamo Balbi“''.]</ref> Ihm folgte Antonius Salamanca-Hoyos.
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Als sein Nachfolger wurde vom Papst am [[11. März]] [[1522]] [[Girolamo Balbi]] ernannt, der schon [[1526]] resignierte.<ref>Vgl. den Wikipedia-Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Girolamo_Balbi ''„Girolamo Balbi“''.]</ref> Ihm folgte Antonius Salamanca-Hoyos.
    
==== Der Vergleich von 1535 ====
 
==== Der Vergleich von 1535 ====
Am [[23. September]] [[1535]] kam zwischen dem Salzburger Fürsterzbischof [[Matthäus Lang von Wellenburg]] und [[Ferdinand I.]], dem damaligen Römischen König und Erzherzog von Österreich sowie insbesondere Herzog von Kärnten, ein Vergleich über die strittige Frage zustande: Das Präsentationsrecht für einen neuen Bischof von Gurk kam hinfort jedes dritte Mal dem Fürsterzbischof von Salzburg, ansonsten aber dem Landesfürsten zu.<ref>[http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/AT-HHStA/SbgE/AUR_1535_X_25.1/charter Vergleich vom 23. September 1535.]</ref> Diese Regelung des Präsentationsrechts blieb bis zum Ende der Monarchie ([[1918]]) wirksam.<ref>Wikipedia-Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Antonius_Salamanca-Hoyos ''„Antonius Salamanca Hoyos“''] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_von_Schönburg ''„Johann von Schönburg“''.]</ref>
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Am [[23. September]] [[1535]] kam zwischen dem Salzburger Fürsterzbischof Matthäus Lang von Wellenburg und [[Ferdinand I.]], dem damaligen Römischen König und Erzherzog von Österreich sowie insbesondere Herzog von Kärnten, ein Vergleich über die strittige Frage zustande: Das Präsentationsrecht für einen neuen Bischof von Gurk kam hinfort jedes dritte Mal dem Fürsterzbischof von Salzburg, ansonsten aber dem Landesfürsten zu.<ref>[http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/AT-HHStA/SbgE/AUR_1535_X_25.1/charter Vergleich vom 23. September 1535.]</ref> Diese Regelung des Präsentationsrechts blieb bis zum Ende der Monarchie ([[1918]]) wirksam.<ref>Wikipedia-Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Antonius_Salamanca-Hoyos ''„Antonius Salamanca Hoyos“''] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_von_Schönburg ''„Johann von Schönburg“''.]</ref>
    
===Bedeutende Bischöfe===
 
===Bedeutende Bischöfe===
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:''Hauptartikel [[Bischof von Gurk]]''
 
Der Kardinal und Bischof von Gurk, Matthäus Lang von Wellenburg, der einer der bedeutendsten kaiserlichen Diplomaten war, wurde auf Betreiben Kaiser Maximilians&nbsp;I. vom Salzburger [[Domkapitel]] [[1514]] zum Koadjutor des Fürsterzbischofs [[Leonhard von Keutschach]] mit Nachfolgerecht gewählt. Er wurde im Jahr [[1519]] - nach Leonhards Tod - Salzburger Fürsterzbischof und regierte bis zum Jahr [[1540]].
 
Der Kardinal und Bischof von Gurk, Matthäus Lang von Wellenburg, der einer der bedeutendsten kaiserlichen Diplomaten war, wurde auf Betreiben Kaiser Maximilians&nbsp;I. vom Salzburger [[Domkapitel]] [[1514]] zum Koadjutor des Fürsterzbischofs [[Leonhard von Keutschach]] mit Nachfolgerecht gewählt. Er wurde im Jahr [[1519]] - nach Leonhards Tod - Salzburger Fürsterzbischof und regierte bis zum Jahr [[1540]].