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| − | OSR '''Hermann Delacher''' (* [[7. Dezember]] [[1918]] in Burgfrieden, [[Osttirol]]; † [[13. März]] [[2004]] in der [[Stadt Salzburg]]) war Volksschuldirektor, Chorleiter, Komponist und Volksliedpfleger. | + | OSR '''Hermann Delacher''' (* [[7. Dezember]] [[1918]] in Burgfrieden, [[Osttirol]]; † [[13. März]] [[2004]] in der [[Stadt Salzburg]]) war Volksschuldirektor, Chorleiter, Komponist und [[Salzburger Volkslied|Volksliedpfleger]]. |
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| | Delacher erblickte das Licht der Welt in einem kleinen Gasthaus in der Osttiroler Gemeinde Burgfrieden (heute Teil der Gemeinde Leisach) südlich von [[Lienz]]. Der Vater war Holzknecht, Bergführer und Schilehrer, die Mutter Wirtin und Bäuerin. Hermann war eines von neun Kindern. In der Familie wurde viel gesungen und musiziert. | | Delacher erblickte das Licht der Welt in einem kleinen Gasthaus in der Osttiroler Gemeinde Burgfrieden (heute Teil der Gemeinde Leisach) südlich von [[Lienz]]. Der Vater war Holzknecht, Bergführer und Schilehrer, die Mutter Wirtin und Bäuerin. Hermann war eines von neun Kindern. In der Familie wurde viel gesungen und musiziert. |
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| − | Delacher besuchte die Volksschule Leisach, die Hauptschule Lienz und die Lehrerbildungsanstalt Innsbruck, an der er im Jahr [[1938]] mit Auszeichnung maturierte. Im Jahr 1936, mit 17 Jahren schuf er seine erste Komposition: das Marienlied. Sein erster Dienstort als Lehrer war eine einklassige Volksschule, die Filialschule Berg-Seinitzen etwas nördlich von [[Matrei in Osttirol]]. Sehr bald wurde er aber nach St. Veit in Defereggen, in die höchst gelegene Gemeinde Osttirols versetzt, jedoch vor dem Ende seines ersten Dienstjahres, am [[1. April]] [[1939]], zum Reichsarbeitsdienst (RAD) eingezogen und kam in das RAD-Lager von [[Neumarkt am Wallersee|Neumarkt bei Salzburg]]. Auch hier war seines Bleibens nicht lange, denn am [[1. September]] 1939 begann der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]], und Delacher musste zur [[Deutsche Wehrmacht|deutschen Wehrmacht]] einrücken. Im Gebirgsjäger-Regiment 98 stieg er zum Hauptmann auf, war bis zum Kriegsende Frontsoldat, erkrankte an Paratyphus und Malaria und wurde neun Mal verwundet. Obwohl der Ideologie des Nationalsozialismus nicht abgeneigt, war Delacher nicht Mitglied der [[NSDAP]], wurde daher nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft nicht als belastet eingestuft und unterlag daher keinem Berufsverbot. | + | Delacher besuchte die Volksschule Leisach, die Hauptschule Lienz und die Lehrerbildungsanstalt Innsbruck, an der er im Jahr [[1938]] mit Auszeichnung maturierte. Im Jahr 1936, mit 17 Jahren schuf er seine erste Komposition: das Marienlied. Sein erster Dienstort als Lehrer war eine einklassige Volksschule, die Filialschule Berg-Seinitzen etwas nördlich von [[Matrei in Osttirol]]. Sehr bald wurde er aber nach St. Veit in Defereggen, in die höchst gelegene Gemeinde Osttirols versetzt, jedoch vor dem Ende seines ersten Dienstjahres, am [[1. April]] [[1939]], zum Reichsarbeitsdienst (RAD) eingezogen und kam in das [[Sportplatzstraße_(Neumarkt_am_Wallersee)#Geschichte|RAD-Lager]] von [[Neumarkt am Wallersee|Neumarkt]] am [[Wallersee]]. Auch hier war seines Bleibens nicht lange, denn am [[1. September]] 1939 begann der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]], und Delacher musste zur [[Deutsche Wehrmacht|deutschen Wehrmacht]] einrücken. Im Gebirgsjäger-Regiment 98 stieg er zum Hauptmann auf, war bis zum Kriegsende Frontsoldat, erkrankte an Paratyphus und Malaria und wurde neun Mal verwundet. Obwohl der Ideologie des Nationalsozialismus nicht abgeneigt, war Delacher nicht Mitglied der [[NSDAP]], wurde daher nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft nicht als belastet eingestuft und unterlag daher keinem Berufsverbot. |
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| | Sein Wunsch, an eine Volksschule des Raumes Neumarkt, den er während seiner Zeit beim Reichsarbeitsdienst zu lieben gelernt hatte, versetzt zu werden, wurde dem Tiroler nicht abgeschlagen. Die Leiterstelle der Volksschule Hochfeld hatte Delacher von [[1945]] bis [[1949]] und vom [[1. September]] [[1967]] bis zum [[12. Februar]] [[1971]] inne.<ref>[http://www.vs-hochfeld.salzburg.at/geschichte.html Die Geschichte der Volksschule Hochfeld]</ref> Danach wechselte er in die Nachbargemeinde Neumarkt am Wallersee an die [[Volksschule Sighartstein]], der er bis zu seiner Pensionierung im Jahr [[1979]] vorstand. | | Sein Wunsch, an eine Volksschule des Raumes Neumarkt, den er während seiner Zeit beim Reichsarbeitsdienst zu lieben gelernt hatte, versetzt zu werden, wurde dem Tiroler nicht abgeschlagen. Die Leiterstelle der Volksschule Hochfeld hatte Delacher von [[1945]] bis [[1949]] und vom [[1. September]] [[1967]] bis zum [[12. Februar]] [[1971]] inne.<ref>[http://www.vs-hochfeld.salzburg.at/geschichte.html Die Geschichte der Volksschule Hochfeld]</ref> Danach wechselte er in die Nachbargemeinde Neumarkt am Wallersee an die [[Volksschule Sighartstein]], der er bis zu seiner Pensionierung im Jahr [[1979]] vorstand. |
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| | Die letzten 33 Jahre seines reichen Lebens verbrachte Delacher, bis zuletzt musikalisch aktiv, in seiner Wahlheimat Neumarkt am Wallersee. | | Die letzten 33 Jahre seines reichen Lebens verbrachte Delacher, bis zuletzt musikalisch aktiv, in seiner Wahlheimat Neumarkt am Wallersee. |
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| − | == Quellen == | + | == Quelle == |
| | * [[Franz Paul Enzinger|Enzinger, Franz Paul]]: ''Hermann Delacher, ein Pionier der Volksliedpflege.'' [http://www.salzburgervolkskultur.at/uploads/hype/store/product/files/Enzinger_ZVSVK_2012-1.pdf ZVSVK 1/2012, 108–111] | | * [[Franz Paul Enzinger|Enzinger, Franz Paul]]: ''Hermann Delacher, ein Pionier der Volksliedpflege.'' [http://www.salzburgervolkskultur.at/uploads/hype/store/product/files/Enzinger_ZVSVK_2012-1.pdf ZVSVK 1/2012, 108–111] |
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