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| | Eigentlich auf den Namen ''Johann Simon'' getauft, kommt Haspinger als Kind der Bauersleute Johann und Ursula Haspinger in St. Martin in Gsies, einem Seitental des im heutigen [[Südtirol]] (Italien) gelegenen Pustertales, auf die Welt. Er kommt mit 17 Jahren ins Gymnasium nach Bozen. Als 19-jähriger kämpft er [[1795]] in einer Pustertaler Schützenkompanie zu Ampezzo und erhält als Auszeichnung die ständische silberne Tapferkeitsmedaille. | | Eigentlich auf den Namen ''Johann Simon'' getauft, kommt Haspinger als Kind der Bauersleute Johann und Ursula Haspinger in St. Martin in Gsies, einem Seitental des im heutigen [[Südtirol]] (Italien) gelegenen Pustertales, auf die Welt. Er kommt mit 17 Jahren ins Gymnasium nach Bozen. Als 19-jähriger kämpft er [[1795]] in einer Pustertaler Schützenkompanie zu Ampezzo und erhält als Auszeichnung die ständische silberne Tapferkeitsmedaille. |
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| − | [[1802]] tritt er dann aber in den [[Kapuzinerorden]] ein und empfängt am [[1. September]] [[1805]] die Priesterweihe. Als "Gäupater“ durchstreift er die Gegend, liest Messen, sammelt für seinen Orden und teilt Bilder, Rosenkränze und Kreuze aus, hält Begräbnisse und predigt. Er predigt den Menschen in ihrer Mundart, kennt ihre Sorgen und Nöte und weiß sie mit seinen Worten zu überzeugen. Seine Art auf die Menschen zuzugehen, sie zu barmherzigen Taten zu bringen, aber auch die Achtung des Stolzes der Menschen der südtiroler Berge sind Voraussetzungen für seine späteren Tätigkeit als Anführer im Freiheitskampf um Tirol. | + | [[1802]] tritt er dann aber in den [[Kapuzinerorden]] ein und empfängt am [[1. September]] [[1805]] die Priesterweihe. Als "Gäupater" durchstreift er die Gegend, liest Messen, sammelt für seinen Orden und teilt Bilder, Rosenkränze und Kreuze aus, hält Begräbnisse und predigt. Er predigt den Menschen in ihrer Mundart, kennt ihre Sorgen und Nöte und weiß sie mit seinen Worten zu überzeugen. Seine Art auf die Menschen zuzugehen, sie zu barmherzigen Taten zu bringen, aber auch die Achtung des Stolzes der Menschen der südtiroler Berge sind Voraussetzungen für seine späteren Tätigkeit als Anführer im Freiheitskampf um Tirol. |
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| | Im Kriegsjahr [[1809]] ist er Feldkaplan und später Hauptmann einer Tiroler Schützenkompanie. Auf seine Initiative hin greifen auch die Salzburger abermals zu den Waffen gegen die Franzosen und [[Bayern]]. Haspinger als mutiger, anfeuernder und mitreißender Kommandant bei der Schlacht am Berg Isel (Innsbruck) am [[13. August]], hat er den Hauptverdienst am Sieg der Tiroler Freiheitskämpfer. Nach der Niederlage der Tiroler ist er auf der Flucht in die Schweiz und kommt Ende [[1810]] nach Wien. Am [[2. November|2.]] und [[4. November]] wird er vom [[Kaiser Franz II./I.]] empfangen. Haspinger erhält im Wiener Kapuzinerkloster zwei bis Ende Dezember Herberge und tritt danach in die Seelsorge der Erzdiözese Wien ein. | | Im Kriegsjahr [[1809]] ist er Feldkaplan und später Hauptmann einer Tiroler Schützenkompanie. Auf seine Initiative hin greifen auch die Salzburger abermals zu den Waffen gegen die Franzosen und [[Bayern]]. Haspinger als mutiger, anfeuernder und mitreißender Kommandant bei der Schlacht am Berg Isel (Innsbruck) am [[13. August]], hat er den Hauptverdienst am Sieg der Tiroler Freiheitskämpfer. Nach der Niederlage der Tiroler ist er auf der Flucht in die Schweiz und kommt Ende [[1810]] nach Wien. Am [[2. November|2.]] und [[4. November]] wird er vom [[Kaiser Franz II./I.]] empfangen. Haspinger erhält im Wiener Kapuzinerkloster zwei bis Ende Dezember Herberge und tritt danach in die Seelsorge der Erzdiözese Wien ein. |
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| − | Vom [[27. April]] [[1815]] bis zum [[31. August]] [[1836]] ist Haspinger bis zu seinem Austritt aus der Seelsorge Pfarrvikar von Traunfeld. Den Pfarrhof in seiner heutigen Form hat Haspinger selbst gebaut und ist ein bleibendes Denkmal an ihn. Haspinger versucht in dieser Zeit mehrmals Pfarrer einer Pfarre zu werden. Da er jedoch nie die Pfarrkonkursprüfung ablegte, welche ihn zur Führung einer Pfarre berechtigt, wird er nie berücksichtigt. Am [[22. Dezember]] [[1835]] bescheinigt ihm der Distriktsphysikus in Gaunersdorf (Gaweinstal), Dr. Hunz, dass er "zur Ausübung der pfarrlichen Verrichtungen unter den ungünstigen Verhältnissen seines dermaligen beschwerlichen Kirchenganges für wohl nicht mehr tauglich“. Deswegen schreibt Haspinger am [[10. Jänner]] 1836 ein Gesuch, ihn mit [[1. März]] aufgrund seines Alters (nach eigener Angabe 63 Jahre) von der Seelsorge zu entheben. Nach Ende seiner Seelsorge will er sich in Wien niederlassen. Am [[13. November]] [[1845]] schenkt er den von ihm in Traunfeld gebauten Keller ohne Presshaus im Wert von 200 fl. zuzüglich 80 fl. C.M. in bar zur Nutzung durch den Seelsorger von Traunfeld. Daraus errichtet Haspinger am [[9. Oktober]] [[1847]] eine Jahrtagsstiftung. Nach seinem Tode sollen jährlich zwei Requien gehalten werden. | + | Vom [[27. April]] [[1815]] bis zum [[31. August]] [[1836]] ist Haspinger bis zu seinem Austritt aus der Seelsorge Pfarrvikar von Traunfeld. Den Pfarrhof in seiner heutigen Form hat Haspinger selbst gebaut und ist ein bleibendes Denkmal an ihn. Haspinger versucht in dieser Zeit mehrmals Pfarrer einer Pfarre zu werden. Da er jedoch nie die Pfarrkonkursprüfung ablegte, welche ihn zur Führung einer Pfarre berechtigt, wird er nie berücksichtigt. Am [[22. Dezember]] [[1835]] bescheinigt ihm der Distriktsphysikus in Gaunersdorf (Gaweinstal), Dr. Hunz, dass er "zur Ausübung der pfarrlichen Verrichtungen unter den ungünstigen Verhältnissen seines dermaligen beschwerlichen Kirchenganges für wohl nicht mehr tauglich". Deswegen schreibt Haspinger am [[10. Jänner]] 1836 ein Gesuch, ihn mit [[1. März]] aufgrund seines Alters (nach eigener Angabe 63 Jahre) von der Seelsorge zu entheben. Nach Ende seiner Seelsorge will er sich in Wien niederlassen. Am [[13. November]] [[1845]] schenkt er den von ihm in Traunfeld gebauten Keller ohne Presshaus im Wert von 200 fl. zuzüglich 80 fl. C.M. in bar zur Nutzung durch den Seelsorger von Traunfeld. Daraus errichtet Haspinger am [[9. Oktober]] [[1847]] eine Jahrtagsstiftung. Nach seinem Tode sollen jährlich zwei Requien gehalten werden. |
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| | [[1854]] bewilligt ihm der Kaiser eine Gnadenwohnung in der [[Stadt Salzburg]]-[[Neustadt]] im [[Schloss Mirabell]]. Haspinger zieht am [[4. September]] ein und feiert im darauf folgenden Jahr sein goldenes Priesterjubiläum am [[9. September]] in der [[Kollegienkirche]] einen Festgottesdienst. | | [[1854]] bewilligt ihm der Kaiser eine Gnadenwohnung in der [[Stadt Salzburg]]-[[Neustadt]] im [[Schloss Mirabell]]. Haspinger zieht am [[4. September]] ein und feiert im darauf folgenden Jahr sein goldenes Priesterjubiläum am [[9. September]] in der [[Kollegienkirche]] einen Festgottesdienst. |