Nationalsozialismus: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (erg)
K (erg)
Zeile 4: Zeile 4:
 
==Allgemeines==
 
==Allgemeines==
 
Schon [[1921]], am [[29. Mai]] ergab eine in Salzburg durchgeführte, inoffizielle Volksabstimmung über den Anschluss an das Deutsche Reich 98.986 Pro-Stimmen, nur 889 Personen waren dagegen. Am [[11. März]] [[1938]] ergriffen die illegalen Nationalsozialisten unter [[Gauleiter]] [[Anton Wintersteiger]] dann in Salzburg die Macht, gefolgt vom Einmarsch deutscher Truppen und dem Anschluss an Deutschland am [[12. März]] unter dem Jubel der Salzburger Bevölkerung. Bereits am [[21. März]] nahm Adolf Hitler am  [[Walserberg]] den Spatenstich zum Weiterbau der [[Westautobahn]] Richtung Wien vor.  Die einzige auf dem Gebiet des heutigen Österreich, die [[Salzburger Bücherverbrennung]], fand am [[30. April]] 1938, nach dem Anschluss an Nazi-Deutschland, am [[Residenzplatz]] in der [[Altstadt]] von Salzburg statt.
 
Schon [[1921]], am [[29. Mai]] ergab eine in Salzburg durchgeführte, inoffizielle Volksabstimmung über den Anschluss an das Deutsche Reich 98.986 Pro-Stimmen, nur 889 Personen waren dagegen. Am [[11. März]] [[1938]] ergriffen die illegalen Nationalsozialisten unter [[Gauleiter]] [[Anton Wintersteiger]] dann in Salzburg die Macht, gefolgt vom Einmarsch deutscher Truppen und dem Anschluss an Deutschland am [[12. März]] unter dem Jubel der Salzburger Bevölkerung. Bereits am [[21. März]] nahm Adolf Hitler am  [[Walserberg]] den Spatenstich zum Weiterbau der [[Westautobahn]] Richtung Wien vor.  Die einzige auf dem Gebiet des heutigen Österreich, die [[Salzburger Bücherverbrennung]], fand am [[30. April]] 1938, nach dem Anschluss an Nazi-Deutschland, am [[Residenzplatz]] in der [[Altstadt]] von Salzburg statt.
 +
 +
Hitler selbst hielt sich häufig im [[Schloss Kleßheim]] oder in unmittelbarer Nachbarschaft, auf dem Berghof am [[Obersalzberg]] bei [[Berchtesgaden]], auf. Die Volksabstimmung am [[10. April]] brachte in Salzburg 157.595 Pro-Stimmen, nur 463 Personen wagten gegen den "Anschluss" an das Deutsche Reich zu stimmen.
 +
 +
==Jüdische Geschäfte verwüstet==
 +
Anfangs schienen sich die großen Hoffnungen der Salzburger Bevölkerung auch zu erfüllen. Autobahnbau ([[Westautobahn]], [[Tauernautobahn]] bis [[Anif]]/[[Grödig]]), Rüstungsindustrie ([[Grill-Werke]] in [[Hallein]]) und Kraftwerksbau ([[Tauernkraftwerke Kaprun]]) sorgten für Vollbeschäftigung. Aber bald zeigten sich auch die negativen Auswirkungen: in der so genannten [[Reichskristallnacht]] vom [[10. November|10.]] zum [[11. November]] 1938 wurden jüdische Geschäfte verwüstet und die Einrichtung der [[Synagoge]] zerstört. Kriegsgefangene, die zum Bau von Straßen und Brücken eingesetzt wurden, starben zu Tausenden.
 +
 +
==Inhaftierungen==
 +
Besonders hart traf es die Russen im Kriegsgefangenenlager "[[Markt Pongau]]", wie [[St. Johann im Pongau]] in der Zeit des NS-Regimes hieß. Für die Zigeuner gab es in Salzburg  - [[Riedenburg]] (Rosittengründe) ein Lager ([[Zigeunerlager Maxglan]]), in dem viele ihr Leben ließen. Insgesamt 13.000 oppositionell gesinnte Personen wurden zwischen [[1938]] und [[1945]] verhaftet, darunter prominente Politiker wie der langjährige Landeshauptmann [[Franz Rehrl|Dr. Franz Rehrl]]. [[1942]] wurden acht Eisenbahner, die der Widerstandsbewegung angehörten, hingerichtet.
  
 
==Blutzeugen des Glaubens==
 
==Blutzeugen des Glaubens==
Zeile 9: Zeile 17:
  
 
Neben [[Felix Gredler]],  [[Cölestin Förtsch]], [[Romuald Neunhäuserer]] und [[Sebastian Haselsberger]] waren vor allem die Schicksale von [[Heinrich Summereder]] und [[Johann Schroffner]] ein Kreuzweg der menschlichen Barbarbei im KZ Buchenwald. Eine Gedenktafel in der [[Dreifaltigkeitsgasse]] am Gebäude des [[Priesterseminar Erzdiözese Salzburg|Priesterseminars der Erzdiözese Salzburg]] erinnert an Johann Schroffner, Heinrich Summereder, Felix Gredler und Sebastian Haselsberger.
 
Neben [[Felix Gredler]],  [[Cölestin Förtsch]], [[Romuald Neunhäuserer]] und [[Sebastian Haselsberger]] waren vor allem die Schicksale von [[Heinrich Summereder]] und [[Johann Schroffner]] ein Kreuzweg der menschlichen Barbarbei im KZ Buchenwald. Eine Gedenktafel in der [[Dreifaltigkeitsgasse]] am Gebäude des [[Priesterseminar Erzdiözese Salzburg|Priesterseminars der Erzdiözese Salzburg]] erinnert an Johann Schroffner, Heinrich Summereder, Felix Gredler und Sebastian Haselsberger.
 +
 +
==Bauwahn==
 +
Die NS-Herrschaft plante eine riesige Gauhalle und ein Sportstadion an Stelle des [[Kapuzinerkloster]]s auf dem [[Salzburger Stadtberge|Salzburger Stadtberg]], dem [[Kapuzinerberg]], sowie ein neues großes Festspielhaus neben dem [[Franziski-Schlössl]]. Aufgeschlossen werden sollten diese Bauten durch eine großen Auffahrtsrampe vom [[Äußerer Stein|Äußeren Stein]] aus. Das Ende der NS-Zeit verhinderte jedoch die Ausführung dieser Planung.
  
 
==siehe auch==
 
==siehe auch==
 
* [[Entnazifizierung (Saalfelden)]]
 
* [[Entnazifizierung (Saalfelden)]]
 +
* [[Anna Bertha Gräfin Königsegg#Sr. Anna Berthas Proteste gegen die NS-Euthanasie| Sr. Anna Berthas Proteste gegen die NS-Euthanasie]]
 
* [[Agnes Primocic#Widerstand gegen den Nationalsozialismus|Agnes Primocic - Widerstand gegen den Nationalsozialismus]]
 
* [[Agnes Primocic#Widerstand gegen den Nationalsozialismus|Agnes Primocic - Widerstand gegen den Nationalsozialismus]]
 
* [[Karl Reinthaler#Die Widerstandsaktivitäten Karl Reinthalers während der NS-Zeit|Karl Reinthaler - Widerstandsaktivitäten]]
 
* [[Karl Reinthaler#Die Widerstandsaktivitäten Karl Reinthalers während der NS-Zeit|Karl Reinthaler - Widerstandsaktivitäten]]
 +
* [[Gustav Adolf Scheel|Gauleiter Gustav Adolf Scheel]], der Salzburg mit Militärgewalt gegen die anrückenden Amerikaner verteidigen wollte
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==

Version vom 30. Januar 2010, 12:39 Uhr

Diese Vorlage wird im SALZBURGWIKI nicht mehr verwendet (siehe SALZBURGWIKI Diskussion:Forum Inhalt#Stub, Personenstub)

SALZBURGWIKI verbessern ("Stub")

Dieser Artikel ist leider sehr kurz. Wenn du mehr zum Thema weißt, mache aus ihm bitte einen guten Artikel.

Die Zeit des Nationalsozialismus in Salzburg.

Allgemeines

Schon 1921, am 29. Mai ergab eine in Salzburg durchgeführte, inoffizielle Volksabstimmung über den Anschluss an das Deutsche Reich 98.986 Pro-Stimmen, nur 889 Personen waren dagegen. Am 11. März 1938 ergriffen die illegalen Nationalsozialisten unter Gauleiter Anton Wintersteiger dann in Salzburg die Macht, gefolgt vom Einmarsch deutscher Truppen und dem Anschluss an Deutschland am 12. März unter dem Jubel der Salzburger Bevölkerung. Bereits am 21. März nahm Adolf Hitler am Walserberg den Spatenstich zum Weiterbau der Westautobahn Richtung Wien vor. Die einzige auf dem Gebiet des heutigen Österreich, die Salzburger Bücherverbrennung, fand am 30. April 1938, nach dem Anschluss an Nazi-Deutschland, am Residenzplatz in der Altstadt von Salzburg statt.

Hitler selbst hielt sich häufig im Schloss Kleßheim oder in unmittelbarer Nachbarschaft, auf dem Berghof am Obersalzberg bei Berchtesgaden, auf. Die Volksabstimmung am 10. April brachte in Salzburg 157.595 Pro-Stimmen, nur 463 Personen wagten gegen den "Anschluss" an das Deutsche Reich zu stimmen.

Jüdische Geschäfte verwüstet

Anfangs schienen sich die großen Hoffnungen der Salzburger Bevölkerung auch zu erfüllen. Autobahnbau (Westautobahn, Tauernautobahn bis Anif/Grödig), Rüstungsindustrie (Grill-Werke in Hallein) und Kraftwerksbau (Tauernkraftwerke Kaprun) sorgten für Vollbeschäftigung. Aber bald zeigten sich auch die negativen Auswirkungen: in der so genannten Reichskristallnacht vom 10. zum 11. November 1938 wurden jüdische Geschäfte verwüstet und die Einrichtung der Synagoge zerstört. Kriegsgefangene, die zum Bau von Straßen und Brücken eingesetzt wurden, starben zu Tausenden.

Inhaftierungen

Besonders hart traf es die Russen im Kriegsgefangenenlager "Markt Pongau", wie St. Johann im Pongau in der Zeit des NS-Regimes hieß. Für die Zigeuner gab es in Salzburg - Riedenburg (Rosittengründe) ein Lager (Zigeunerlager Maxglan), in dem viele ihr Leben ließen. Insgesamt 13.000 oppositionell gesinnte Personen wurden zwischen 1938 und 1945 verhaftet, darunter prominente Politiker wie der langjährige Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl. 1942 wurden acht Eisenbahner, die der Widerstandsbewegung angehörten, hingerichtet.

Blutzeugen des Glaubens

Unterlagen des Konsistorialarchivs der Erzdiözese Salzburg kann man entnehmen, dass allein im Anschlussjahr 1938 in Salzburg 35 Personen verhaftet wurden. Während der Zeit des Nationalsozialismus insgesamt waren es 116. Viele von ihnen überlebten und konnten Zeitzeugnisse über jene sechs Salzburger Priester geben, die in Konzentrationslagern umkamen. Das Erlebte blieb auch für die Überlebenden nicht ohne Spuren. Andreas Rieser, vor seiner KZ-Haft Priester in Dorfgastein, ab 1948 in der Seelsorge in Bramberg tätig, blieb infolge der Ereignisse Zeit seines weiteren Lebens ein gesundheitlich schwer Gezeichneter.

Neben Felix Gredler, Cölestin Förtsch, Romuald Neunhäuserer und Sebastian Haselsberger waren vor allem die Schicksale von Heinrich Summereder und Johann Schroffner ein Kreuzweg der menschlichen Barbarbei im KZ Buchenwald. Eine Gedenktafel in der Dreifaltigkeitsgasse am Gebäude des Priesterseminars der Erzdiözese Salzburg erinnert an Johann Schroffner, Heinrich Summereder, Felix Gredler und Sebastian Haselsberger.

Bauwahn

Die NS-Herrschaft plante eine riesige Gauhalle und ein Sportstadion an Stelle des Kapuzinerklosters auf dem Salzburger Stadtberg, dem Kapuzinerberg, sowie ein neues großes Festspielhaus neben dem Franziski-Schlössl. Aufgeschlossen werden sollten diese Bauten durch eine großen Auffahrtsrampe vom Äußeren Stein aus. Das Ende der NS-Zeit verhinderte jedoch die Ausführung dieser Planung.

siehe auch

Quellen

  • diverse Beiträge im Salzburgwiki wie Zweiter Weltkrieg
  • Franz Rest, Dorfgastein
  • Lahnsteiner, Josef, Oberpinzgau, von Krimml bis Kaprun, Selbstverlag, Hollersbach 1965