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'''Robert Preußler''' (* [[26. August]] [[1866]] Antoniwald/Antonínov (Böhmen), + [[16. Februar]] [[1942]] [[Salzburg]]) war ein Salzburger Politiker der [[SPÖ|Sozialdemokratischen Partei]].
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'''Robert Preußler''' (* [[26. August]] [[1866]] in Antoniwald, tschechisch ''Antonínov'', [[Böhmen]]; † [[16. Februar]] [[1942]] in der [[Stadt Salzburg]]) war in der Vor- und [[Zwischenkriegszeit]] der führende Politiker der [[SPÖ|Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Salzburgs]] insbesondere [[Landeshauptmann-Stellvertreter]] sowie Chefredakteur der "[[Salzburger Wacht]]".
  
==Werdegang ==
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== Leben ==
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Robert Preußler war Sohn eines Glashändlers. Er besuchte die Volksschule und die gewerbliche Fortbildungsschule. Er erlernte das Glasbläserhandwerk und war zeitweise als Glasbläser tätig, außerdem als Lehrer im Arbeiter-Bildungsverein und Journalist. Er gründete den ersten Verband der Glasarbeiter und dessen – [[1891]] verbotene – Zeitschrift, war ab [[1901]] Redakteur gewerkschaftlicher Fachblätter, wurde Landesvertrauensmann für [[Niederösterreich]] und übersiedelte [[1903]] in die Stadt Salzburg, wo er [[1904]] als erster Parteisekretär der Salzburger Sozialdemokraten den ersten Arbeiter-Konsumverein gründete.
  
Robert Preußler war Sohn eines Glashändlers.
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Von 1904 bis 1907 war er Chefredakteur der "Salzburger Wacht", der Zeitung der [[SPÖ|sozialdemokratischen Partei]]; es gelang ihm, die Auflage binnen einem knappen Jahr von 2 300 auf 4 500 zu erhöhen. Von [[1907]] bis [[1934]] war er noch Herausgeber des Blattes.
  
Er besuchte die Volksschule und die gewerbliche Fortbildungsschule.
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== Politische Laufbahn ==
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Am [[16. September]] [[1909]] zog er als erster sozialdemokratischer Abgeordneter bis zum [[16. September]] [[1915]] in den [[Salzburger Landtag]] ein, von [[1914]] bis [[1920]] war er [[Salzburger Gemeinderat]]. Er war Hauptvertrauensmann der [[SPÖ|Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Salzburgs]]. Am [[3. November]] [[1918]] wurde er [[Mitglieder der Provisorischen Landesregierung 1918-1919#Provisorische Landesregierung (29. November bis 23. April 1919)|Mitglied der Provisorischen Landesversammlung]], der er bis zum [[29. November]] 1918 als Präsident vorstand, am [[23. April]] [[1919]] des Konstituierenden Landtags, am [[4. Mai]] [[1922]] [[Landtagsabgeordneter|Abgeordneter]] zum [[Salzburger Landtag]]. Vom [[29. November]] 1918 bis zum [[16. Februar]] [[1934]] bekleidete er das Amt eines Landeshauptmann-Stellvertreters von Salzburg. Daneben war er von [[4. März]] bis zum [[21. Mai]] [[1919]] Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung und vom [[1. Dezember]] [[1920]] bis zum [[27. Mai]] [[1932]] Mitglied des Bundesrates.
  
Er erlernte das Glasbläserhandwerk und war zeitweise als '''Glasbläser''' tätig, außerdem als Lehrer im Arbeiter-Bildungsverein und Journalist.
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Am [[4. Dezember]] 1904 hielt er im Arbeiterheim [[Gasthaus zur goldenen Kugel (Hallein)|Gasthaus zur goldenen Kugel]] in [[Hallein]] eine Weber-Vorlesung mit der Erläuterung dieses berühmten sozialen Dramas. Bei der [[Demonstration 1905 für die Einführung des allgemeinen Wahlrechts]] am [[28. November]] hielt er auf dem [[Mozartplatz (Stadt Salzburg)|Mozartplatz]] eine Rede.
 
 
Er gründete den ersten Verband der Glasarbeiter und dessen – 1891 verbotene – Zeitschrift, war ab 1901 Redakteur gewerkschaftlicher Fachblätter, wurde Landesvertrauensmann für Niederösterreich und gründete 1904 in Salzburg den ersten Arbeiter-Konsumverein.
 
 
 
Von [[1904]] bis [[1907]] war er '''Chefredakteur der [[Salzburger Wacht]]''', der Zeitung der [[SPÖ|sozialdemokratischen Partei]]; es gelang ihm, die Auflage binnen eines knappen Jahres von 2.300 auf 4.500 zu erhöhen. Von [[1907]] bis [[1934]] war er noch Herausgeber des Blattes.
 
 
 
==Politische Laufbahn==
 
 
 
[[1909]] zog er als erster sozialdemokratischer Abgeordneter in den [[Salzburger Landtag]], [[1914]] in den [[Salzburger Gemeinderat]] ein.
 
 
 
Er war Hauptvertrauensmann der [[SPÖ|Sozialdemokratischen Partei Salzburg]].
 
 
 
Von 1918 bis 1934 bekleidete er das Amt eines [[Landeshauptmann]]-Stellvertreters von Salzburg.
 
 
 
Daneben war er von März bis Mai 1919 Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung und von 1920 bis 1932 Mitglied des Bundesrates.
 
 
 
 
 
==Sonstiges==
 
  
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== Sonstiges ==
 
Robert Preußler gehörte zu den Gründern der [[Salzburger Festspiele]].
 
Robert Preußler gehörte zu den Gründern der [[Salzburger Festspiele]].
  
Er war unter dem Pseudonym „Robert von der Iser“ Verfasser von belletristischen Schriften und Gedichtesammlungen in schlesischer Mundart.
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Er war unter dem Pseudonym "Robert von der Iser" Verfasser von belletristischen Schriften und Gedichtesammlungen in schlesischer Mundart.
 
 
Nach ihm ist in Salzburg die [[Robert-Preussler-Straße]] benannt.
 
  
==Quellen==
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Nach ihm ist in [[Salzburg Süd]] die [[Robert-Preußler-Straße]] benannt.
  
* [http://www.parlament.gv.at/WW/DE/PAD_00522/pad_00522.shtml Biografie von Robert Preußler auf der Parlaments-Homepage]
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Der Salzburger [[Nationalratsabgeordneter|Nationalratsabgeordnete]] [[Kurt Preußler]] (* 1919; † 2006) ist sein Enkel.
* Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 38), S. 271f.
 
* [http://books.google.at/books?id=IG3Rp8NAO8EC&pg=PA74&lpg=PA74 Rudolf Vierhaus (Hrsg.), Deutsche biographische Enzyklopädie 8 (S. 74), 2. Aufl. Walter de Gruyter 2007.] ISBN 359825038X, ISBN 9783598250385
 
* Artikel [[Salzburger Wacht]] (auch frühere Version)
 
  
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== Quellen ==
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* [https://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01304/index.shtml Biographie von Robert Preußler auf der Parlaments-Homepage]
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* Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 38), [http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_P/Preussler_Robert_1866_1942.xml S. 271 f.]
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* Rudolf Vierhaus (Hrsg.), Deutsche biographische Enzyklopädie 8 [http://books.google.at/books?id=IG3Rp8NAO8EC&pg=PA74&lpg=PA74 (S. 74),] 2. Aufl. Walter de Gruyter 2007. ISBN 359825038X, ISBN 9783598250385
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* [[Josef Kaut|Kaut, Josef]]: "Der steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Arbeiterbewegung im Lande Salzburg". 2. Aufl. Salzburg (Graphia) 1982, S. 266.
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* Artikel "Salzburger Wacht", auch frühere Version
  
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[[Kategorie:Böhmen]]
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Geboren 1866]]
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[[Kategorie:Gestorben 1941]]

Aktuelle Version vom 3. März 2025, 17:12 Uhr

Robert Preußler (* 26. August 1866 in Antoniwald, tschechisch Antonínov, Böhmen; † 16. Februar 1942 in der Stadt Salzburg) war in der Vor- und Zwischenkriegszeit der führende Politiker der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Salzburgs insbesondere Landeshauptmann-Stellvertreter sowie Chefredakteur der "Salzburger Wacht".

Leben

Robert Preußler war Sohn eines Glashändlers. Er besuchte die Volksschule und die gewerbliche Fortbildungsschule. Er erlernte das Glasbläserhandwerk und war zeitweise als Glasbläser tätig, außerdem als Lehrer im Arbeiter-Bildungsverein und Journalist. Er gründete den ersten Verband der Glasarbeiter und dessen – 1891 verbotene – Zeitschrift, war ab 1901 Redakteur gewerkschaftlicher Fachblätter, wurde Landesvertrauensmann für Niederösterreich und übersiedelte 1903 in die Stadt Salzburg, wo er 1904 als erster Parteisekretär der Salzburger Sozialdemokraten den ersten Arbeiter-Konsumverein gründete.

Von 1904 bis 1907 war er Chefredakteur der "Salzburger Wacht", der Zeitung der sozialdemokratischen Partei; es gelang ihm, die Auflage binnen einem knappen Jahr von 2 300 auf 4 500 zu erhöhen. Von 1907 bis 1934 war er noch Herausgeber des Blattes.

Politische Laufbahn

Am 16. September 1909 zog er als erster sozialdemokratischer Abgeordneter bis zum 16. September 1915 in den Salzburger Landtag ein, von 1914 bis 1920 war er Salzburger Gemeinderat. Er war Hauptvertrauensmann der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Salzburgs. Am 3. November 1918 wurde er Mitglied der Provisorischen Landesversammlung, der er bis zum 29. November 1918 als Präsident vorstand, am 23. April 1919 des Konstituierenden Landtags, am 4. Mai 1922 Abgeordneter zum Salzburger Landtag. Vom 29. November 1918 bis zum 16. Februar 1934 bekleidete er das Amt eines Landeshauptmann-Stellvertreters von Salzburg. Daneben war er von 4. März bis zum 21. Mai 1919 Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung und vom 1. Dezember 1920 bis zum 27. Mai 1932 Mitglied des Bundesrates.

Am 4. Dezember 1904 hielt er im Arbeiterheim Gasthaus zur goldenen Kugel in Hallein eine Weber-Vorlesung mit der Erläuterung dieses berühmten sozialen Dramas. Bei der Demonstration 1905 für die Einführung des allgemeinen Wahlrechts am 28. November hielt er auf dem Mozartplatz eine Rede.

Sonstiges

Robert Preußler gehörte zu den Gründern der Salzburger Festspiele.

Er war unter dem Pseudonym "Robert von der Iser" Verfasser von belletristischen Schriften und Gedichtesammlungen in schlesischer Mundart.

Nach ihm ist in Salzburg Süd die Robert-Preußler-Straße benannt.

Der Salzburger Nationalratsabgeordnete Kurt Preußler (* 1919; † 2006) ist sein Enkel.

Quellen

  • Biographie von Robert Preußler auf der Parlaments-Homepage
  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 38), S. 271 f.
  • Rudolf Vierhaus (Hrsg.), Deutsche biographische Enzyklopädie 8 (S. 74), 2. Aufl. Walter de Gruyter 2007. ISBN 359825038X, ISBN 9783598250385
  • Kaut, Josef: "Der steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Arbeiterbewegung im Lande Salzburg". 2. Aufl. Salzburg (Graphia) 1982, S. 266.
  • Artikel "Salzburger Wacht", auch frühere Version