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In der wirtschaftlich schweren Nachkriegszeit galt seine Sorge vor allem den Kindern (u.a. Kinderhilfe: »Kinder aufs Land«) und dem entstehenden [[Caritas]]verband. Zur Hilfe für alleinstehende Frauen setzte er oft auch die Ersparnisse seiner persönlichen Erbschaft ein. | In der wirtschaftlich schweren Nachkriegszeit galt seine Sorge vor allem den Kindern (u.a. Kinderhilfe: »Kinder aufs Land«) und dem entstehenden [[Caritas]]verband. Zur Hilfe für alleinstehende Frauen setzte er oft auch die Ersparnisse seiner persönlichen Erbschaft ein. | ||
Version vom 7. November 2018, 05:34 Uhr
Dr. Ignatius Rieder (* 1. Februar 1858 in Großarl; † 8. Oktober 1934 in Salzburg) war in der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts Salzburger Fürsterzbischof.
Leben und Wirken
Ignatius Rieder wurde als dritter von fünf Söhnen des Tischlers Anton Rieder und seiner Frau Maria, geborene Ammerer geboren. Seine Ausbildung erhielt Ignaz Rieder am Borromäum und schloss sie 1878 am k. k. Staatsgymnasium in Salzburg mit der Matura ab. Anschließend trat er in das Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg ein und studierte an der theologischen Fakultät Salzburgs. Am 17. Juli 1881 wurde er von Fürsterzbischof Albert Eder OSB zum Priester geweiht und feierte seine Primiz am 26. Juli 1881 in Großarl. Nach kurzer Zeit als Kooperator in Rauris wurde er 1883 Religionslehrer am Borromäum und 1887 Spiritual am Salzburger Priesterseminar. 1892 promovierte er "sub auspiciis imperatoris" (also unter dem Ehrenschutz des Kaisers) zum Doktor der Theologie und wurde 1895 Universitätsprofessor für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg mit Lehraufträgen für Kirchenrecht. Rieder wurde 1911 zum Weihbischof in Salzburg ernannt und am 12. August 1918 Nachfolger von Erzbischof Balthasar Kaltner.
In der wirtschaftlich schweren Nachkriegszeit galt seine Sorge vor allem den Kindern (u.a. Kinderhilfe: »Kinder aufs Land«) und dem entstehenden Caritasverband. Zur Hilfe für alleinstehende Frauen setzte er oft auch die Ersparnisse seiner persönlichen Erbschaft ein.
Rieder war ein betont konservativer Bischof, der auch nach dem Fall der Monarchie noch enge Kontakte zur kaiserlichen Familie aufrecht erhielt. 1923 holte er die Kongregation der Missionare vom Kostbaren Blut ins Land sowie die Barmherzigen Brüder, die in der Folge in der Altstadt von Salzburg die Kajetanerkirche und das Krankenhaus betreuten. 1926 holte er den Orden der Pallottiner. Ein besonderes Anliegen des Erzbischofs war die Wiedergründung einer (katholischen) Universität in Salzburg, die jedoch erst viel später Wirklichkeit werden konnte.
Eine große Belastung waren die vielen Kirchenaustritte der Arbeiter in einer Zeit der größer werdenden Feindseligkeiten zwischen "Konservativen" (Heimwehr) und "Sozialisten" (Schutzbund) und der Anfänge der nationalsozialistischen Unterwanderung.
Der berühmte Mitbegründer der Salzburger Festspiele Max Reinhardt nannte den ebenfalls begeisterten Anhänger der Festspielidee Ignaz Rieder »den engelhaften Erzbischof«.
Ignaz Rieder war der letzte Salzburger Erzbischof, der vom Domkapitel in völlig freier Wahl (ohne römischen Dreiervorschlag) gewählt wurde.
Ereignisse
Am Sonntag, den 17. August 1930 hielt Rieder anlässlich des 100. Geburtstags von Kaiser Franz Joseph I. eine Gedächtnismesse im Salzburger Dom.[1]
Werke
- Kurze Geschichte des Landes Salzburg. Salzburg 1905.
Quelle
- Christian Greinz: Die fürsterzbischöfliche Kurie und das Stadtdekanat zu Salzburg, Verlag d. fürsterzbischöflichen Konsistoriums, Salzburg, 1929
- Rieder, Ignatius (1858-1934) Regesta Ecclesiastica Salisburgensia (RES)
- Laireiter, Matthias: Heimat Großarl. Marktgemeinde Großarl 1987.
Weblinks
- ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 12. Oktober 1934, Seite 6, über sein Begräbnis
Fußnoten
- ↑ Quelle Salzburger Chronik, Ausgabe vom 9. August 1930, Seite 8, gefunden in anno]
| Vorgänger |
Salzburger Erzbischof 1918–1934 |
Nachfolger |