Pfarrkirche zum hl. Leonhard in Plainfeld: Unterschied zwischen den Versionen
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* Festschrift der Pfarre Plainfeld. 200 Jahre Pfarrkirche Plainfeld 1799 – 1999 [http://www.plainfeld.salzburg.at/system/web/zusatzseite.aspx?detailonr=217152998] | * Festschrift der Pfarre Plainfeld. 200 Jahre Pfarrkirche Plainfeld 1799 – 1999 [http://www.plainfeld.salzburg.at/system/web/zusatzseite.aspx?detailonr=217152998] | ||
* [http://www.plainfeld.salzburg.at/Festschrift_unserer_Pfarre_Plainfeld Festschrift der Pfarre Plainfeld] | * [http://www.plainfeld.salzburg.at/Festschrift_unserer_Pfarre_Plainfeld Festschrift der Pfarre Plainfeld] | ||
Version vom 23. Mai 2018, 08:12 Uhr
Die Pfarrkirche St. Leonhard in Plainfeld wurde im Advent 1799 nach Plänen des Seekirchner Barockmalers Matthias Schauer vollendet. Das Patrozinium wird am 6. November (Leonhardstag) begangen, an dem an den hl. Leonhard erinnert wird.[1]
Geschichte
Der Kampf um das Vikariat Plainfeld
Im 18. Jahrhundert gehörte Plainfeld zur Pfarre Seekirchen, die Bewohner mussten entweder die Mutterkirche in Seekirchen oder die Filialkirche in Eugendorf besuchen, wenn sie in den Gottesdienst gehen wollten. 1762 bat man erstmals darum, der Seekirchner Stiftspropst Wolfgang Karl Graf Überacker möge doch in der Winterszeit manchmal Messen direkt in Plainfeld halten. Das Ansinnen wurde ebenso abgelehnt, wie der Vorstoß 1788, eine eigene Vikariatskirche bauen zu wollen.
Die Legende behauptet, der Plainfelder Wirt Martin Seywaldstätter sei auf dem Weg in die Christmette dann eines Tages in einen fürchterlichen Schneesturm geraten und hätte versprochen, falls er es überleben würde, in Plainfeld eine Kirche zu errichten. Sein Epitaph ist an der Westwand, auf dem linken Stiegenaufgang zur Orgelempore, angebracht und trägt die Inschrift: Ruhe sanft in Gottes Frieden, du wohlthätiger Erbauer des Vicariats, Gotteshauses in Pleinfeld: Martin Seÿwaldstätter, Wirth allda, ist geboren den 10ten November 1748, hat erbaut im Jahre 1799, ist gestorben den 13ten Junÿ 1830.
Gegen den Widerstand der Vikare von Eugendorf und Koppl, die vor allem um die Gelder aus den Begräbnis- und Trauungsrechten bangten, gab ein positives Gutachten des Landrichters Johann Adam Lang am 13. Juni 1798 dann den Ausschlag dass Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo am 28. November 1798 die Bewilligung zur Errichtung eines eigenen Vikariats in Plainfeld erteilte.
Der Kirchenbau
Der Bauplan für die Kirche stammt vom Seekirchner Maler Matthias Schauer, der unter anderem auch die Kreuzwegmalereien der Kirchen in Ebenau, Weng (Köstendorf) oder Filialkirche St. Brigida in Henndorf am Wallersee anfertigte. Sein Plan wurde vom Baudirektor der Erzdiözese Salzburg Wolfgang Hagenauer begutachtet. Hagenauer fand einige Mängel, unter anderem schien ihm die Kostenschätzung zu gering bemessen, Fenster und Zierde fehlten im Plan. Trotz seines negativen Bescheides wurde die Kirche fast genau nach Schauers Plan gebaut.
Der Bau wurde unter der Leitung von Maurermeister Franz Hölzl aus Eugendorf ausgeführt. Schon im August 1799 wurde der Dachstuhl aufgezogen und mit dem Turmbau begonnen. Im Spätherbst konnte bereits der Hochaltar aufgestellt werden und in der ersten Adventwoche wurde die Kirche vom Seekirchner Stiftsdechant Johann Georg Winklhofer gesegnet.
Am 23. Dezember 1799 trat mit Johann Vogl der erste Vikar seinen Dienst an.
Am 3. April 1800 stürzte der Turm der Kirche wegen der schlampigen Ausführung ein. Als Ersatz wurde ein Kleinturm auf den First des Kirchenschiffes aufgesetzt.
Ausstattung
Der erste Hochaltar stammt aus einer alten Kirche am Äußeren Stein in der Stadt Salzburg, die Seitenaltäre wurden 1801 ebenfalls aus einer demolierten Kirche angekauft. Im Spätsommer 1871 wird der bei einem Brand beschädigte Hochaltar ersetzt und am 25. Oktober 1871 durch Erzbischof Maximilian Josef von Tarnóczy eingeweiht.
Die ersten Glocken stammten aus der Glockengießerei Oberascher in Salzburg und wurden im Krieg eingeschmolzen, Oberrascher lieferte 1949 neue.
Orgel
Die Orgel wurde am 8. November 1868 eingeweiht, sie war um 700 fl am 24. Juni desselben Jahres in Auftrag gegeben, und vom Salzburger Orgelbaumeister Johann Nepomuk Carl Mauracher angefertigt worden.[2] 1997 veränderte Fritz Mertel die Orgel, wobei er das Hauptwerks-Gehäuse Maurachers als Positiv in die Brüstung einbaute. Sie hat nunmehr zwei Manuale statt einem.
Die 150-Jahr-Feier
Im Winter 1942 wurden zwei Glocken der Kirche abgenommen und aus Plainfeld abtransportiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden dann zwei neue Glocken wieder bei der Glockengießerei Oberascher in Salzburg bestellt und am 6. November 1949 vom Abt des Erzstiftes St. Peter, Dr. Jakob Reimer OSB, geweiht.
Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts
1958 wurde die Außenfassade renoviert und das Dach neu eingedeckt. Die Westfassade erhielt ihr heutiges Aussehen. 1962 folgte dann eine Innenrenovierung und 1965 wurde als Folge des II. Vatikanischen Konzils der Altarraum umgestaltet. Der Bildhauer Josef Zenzmaier führte einen neuen Taufstein aus. Die Bildhauerin Anneliese Zenzmaier schuf die Eingangstore aus Kupfer getrieben.
1979 erfolgte dann die bislang letzte Innenrenovierung, der neu errichtete Altar wurde am 27. September 1981 von Erzbischof Dr. Karl Berg geweiht. Am 9. März 1997 schließlich wurde auch noch die vom Salzburger Orgelbaumeister Fritz Mertel stammende neue zweimanualige Orgel geweiht.
Bildergalerie
Quellen
- Festschrift der Pfarre Plainfeld. 200 Jahre Pfarrkirche Plainfeld 1799 – 1999 [1]
- Festschrift der Pfarre Plainfeld
Fußnoten
- ↑ Personalstand der Welt- und Ordens-Geistlichkeit der Erzdiözese Salzburg für das Jahr 1957 (Schematismus 1957), hg vom Erzbischöflichen Ordinariat Salzburg 1957, S. 279.
- ↑ Roman Schmeißner: Die Geschichte der Orgelkunst am Beispiel des Dekanats Thalgau. Diplomarbeit Pädagogische Akademie des Bundes in Salzburg 1982, S. 56–58.