Salzburger Synagoge: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Salzburger Synagoge''' ist ein jüdisches Gebetshaus in der Landeshauptstadt [[Salzburg]]. Die in der Lasserstraße in der [[Neustadt]] gelegene Synagoge wurde [[1901]] errichtet und nach der Zerstörung durch die Nationalsozialisten von Salzburgern jüdischen Glaubens und ehemaligen jüdischen Flüchtlingen aus den Ostgebieten erneut instand gesetzt und [[1968]] wieder eröffnet.  
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[[Datei:Salzburger Synagoge Februar 2020 01.jpg|thumb|Salzburger Synagoge, 2020.]]
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Die '''Salzburger Synagoge''' ist ein jüdisches Gebetshaus in der [[Stadt Salzburg|Landeshauptstadt Salzburg]].  
  
==Entstehungsgeschichte==
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== Frührere Synagogen in Salzburg ==
Der Bau der Salzburger Synagoge geht auf eine Initiative des böhmischen Fabrikanten [[Ignaz Glaser]] zurück, der ab [[1881]] in [[Bürmoos]] sesshaft geworden war und die dortige Glaserzeugung begründete. Glaser stellte bereits 1891 erhebliche finanzielle Mittel für den Bau zur Verfügung, fand bei den Behörden jedoch keine Unterstützung. Erst als die jüdischen Bürger Salzburgs zur Selbsthilfe griffen und Professor Gottlieb Winkler als Privatperson ein kleines Grundstück in der Lasserstraße erstand, öffnete sich auch der Behördenweg. Zum jüdischen Neujahrsfest [[1901]] konnte die Synagoge, die nach behördlicher Auflage einige Meter von der Straße zurückversetzt und damit nicht mehr so leicht sichtbar erbaut werden musste, feierlich eingeweiht werden.  
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[[1377]] die [[Judengasse]] in der [[Salzburger Altstadt]] erstmals urkundlich erwähnt. Verbrieft ist damals ein Bethaus bzw. eine Synagoge im Raum um das heutige Haus Judengasse 15. In dem Haus, in welches [[1437]] das [[Gasthof zur Hölle|Höllbräu]] einzog, bestand also im [[14. Jahrhundert]] möglicherweise die Salzburger Synagoge. [[1439]] entstand im heutigen Haus  [[Kranzlmarkt]] 2, Ecke [[Sigmund-Haffner-Gasse]] in der Altstadt eine neue Synagoge.
  
Die [[Jüdische Gemeinde Salzburgs]] setzte sich damals aus etwa 200 Personen zusammen. Diese geringe Anzahl resultierte aus der Vertreibung der Juden aus Salzburg im Jahr [[1498]] und dem Umstand, dass sich Bürger jüdischen Glaubens erst nach dem ''Staatsgrundgesetz von 1867'' wieder in Salzburg niederlassen durften. Mit dem Kaiserlich-königlichen Hofantiquar [[Albert Pollak]] wohnte [[1901]] auch der erste Jude, der auf Grund dieses Gesetzes [[1867]] mit dem Bürgerrecht der Stadt Salzburg bedacht wurde, der Einweihungsfeier der Synagoge bei.
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== Die aktuelle Synagoge ==
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Die in der [[Lasserstraße]] in der [[Neustadt]] gelegene Synagoge wurde [[1901]] errichtet und nach der Zerstörung durch die [[Nationalsozialisten]] in der [[Reichskristallnacht]] von Salzburgern jüdischen Glaubens und ehemaligen jüdischen [[Asylwerber in Salzburg|Flüchtlingen]] aus den Ostgebieten erneut instand gesetzt und [[1968]] wieder eröffnet. Der vom Straßenrand etwas zurückgesetzte Bau ist eingeschoßig und durch hohe Rundbogenfenster gegliedert. Er verfügt über 128 Sitzplätze - 85 für Männer, 43 für Frauen - und zwei getrennte Eingänge. Sukka und Mikwe sind im Hof der Anlage untergebracht.
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===Entstehungsgeschichte===
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Der Bau der Salzburger Synagoge geht auf eine Initiative des böhmischen Fabrikanten [[Ignaz Glaser]] zurück, der ab [[1881]] in [[Bürmoos]] sesshaft geworden war und die dortige Glaserzeugung begründete. Glaser stellte bereits 1891 erhebliche finanzielle Mittel für den Bau zur Verfügung, fand bei den Behörden jedoch keine Unterstützung. Erst als die jüdischen Bürger Salzburgs zur Selbsthilfe griffen und Professor Gottlieb Winkler als Privatperson ein kleines Grundstück in der Lasserstraße erstand, öffnete sich auch der Behördenweg. Zum jüdischen [[Neujahr]]sfest [[1901]] konnte die Synagoge, die nach behördlicher Auflage einige Meter von der Straße zurückversetzt und damit nicht mehr so leicht sichtbar erbaut werden musste, feierlich eingeweiht werden.
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Die [[Israelitische Kultusgemeinde Salzburg|Jüdische Gemeinde Salzburgs]] setzte sich damals aus etwa 200 Personen zusammen. Diese geringe Anzahl resultierte aus der Vertreibung der Juden aus Salzburg im Jahr [[1498]] und dem Umstand, dass sich Bürger jüdischen Glaubens erst nach dem ''Staatsgrundgesetz von 1867'' wieder in Salzburg niederlassen durften. Mit dem Kaiserlich-königlichen Hofantiquar [[Albert Pollak]] wohnte [[1901]] auch der erste Jude, der auf Grund dieses Gesetzes [[1867]] mit dem [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürgerrecht]] der Stadt Salzburg bedacht wurde, der Einweihungsfeier der Synagoge bei.
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===Nationalsozialismus und Wiederaufbau===
  
==Nationalsozialismus und Wiederaufbau==
 
 
Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde die Synagoge, ebenso wie der [[Jüdischer Friedhof Salzburg|jüdische Friedhof in Aigen]] erheblich beschädigt und geschändet. Mehr als 230 jüdische Salzburger verloren in dieser Zeit nicht nur Hab und Gut, sondern auch ihre angestammte Heimat sowie vielfach auch ihr Leben. Das jüdische Gebetshaus musste zwangsweise um 20.000 Reichsmark, die nie an die Kultusgemeinde bezahlt wurden, an die Salzburger Polizei verkauft werden.
 
Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde die Synagoge, ebenso wie der [[Jüdischer Friedhof Salzburg|jüdische Friedhof in Aigen]] erheblich beschädigt und geschändet. Mehr als 230 jüdische Salzburger verloren in dieser Zeit nicht nur Hab und Gut, sondern auch ihre angestammte Heimat sowie vielfach auch ihr Leben. Das jüdische Gebetshaus musste zwangsweise um 20.000 Reichsmark, die nie an die Kultusgemeinde bezahlt wurden, an die Salzburger Polizei verkauft werden.
  
Nach 1945 gingen die wenigen Salzburger Juden sowie viele der Tausenden Flüchtlinge aus den Ostgebieten daran, die zerstörte Synagoge wieder aufzubauen. Die endgültige Fertigstellung konnte erst durch eine großzügige Spende eines emigrierten Juden ermöglicht werden. 1968 konnte die Synagoge mit einem Fest an dem auch der Salzburger Landeshauptmann [[Hans Lechner]], Bürgermeister [[Alfred Bäck|Dr. Alfred Bäck]] sowie der Erzbischof und der evangelische Bischof teilnahmen, wieder eingeweiht werden.
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Nach 1945 gingen die wenigen Salzburger Juden sowie viele der Tausenden Flüchtlinge aus den Ostgebieten daran, die verwüstete Synagoge wieder aufzubauen. Die endgültige Fertigstellung konnte erst durch eine großzügige Spende eines emigrierten Juden ermöglicht werden. [[1968]] konnte die Synagoge mit einem Fest an dem auch der Salzburger [[Landeshauptmann]]  DDr.[[Hans Lechner]], [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] Dr. [[Alfred Bäck]] sowie der [[Erzbischof]] DDDr. [[Andreas Rohracher]] und der evangelische Bischof teilnahmen, wieder eingeweiht werden.
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===100-jähriges Bestandsjubiläum im Jahr 2001===
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An der Feier des 100jährigen Bestehens des Gebetshauses im Jahr [[2001]] nahm mit Dr. Thomas Klestil erstmals der österreichische Bundespräsident teil. Heute besteht die [[Israelitische Kultusgemeinde Salzburg|Israelitische Kultusgemeinde]] in Salzburg, geleitet von [[Hofrat]] [[Marko Feingold]] aus etwas mehr als 100 Mitgliedern, deren religiöser Mittelpunkt nach wie vor die Synagoge in der Lasserstraße darstellt.
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=== Restaurierung in den 2020er-Jahren ===
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Die Salzburger Synagoge, das Gebetshaus der jüdischen Gemeinde in der Landeshauptstadt, wird ab [[2024]] umfassend renoviert. Die geplanten Gesamtkosten von 1,5 Millionen Euro teilen sich [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Land]] und [[Stadt Salzburg (Gebietskörperschaft)|Stadt Salzburg]] zu jeweils gleichen Teilen auf. Die Arbeiten verfolgen neben dem baulichen auch ein übergeordnetes Ziel: Das jüdische Leben in Salzburg wieder sichtbarer und öffentlicher zu machen. Die Bausubstanz hat die vergangenen Jahrzehnte nicht ohne Spuren überstanden. Nun ist eine Generalsanierung zum Erhalt dringend notwendig. Die Arbeiten umfassen unter anderem die Sanierung des Daches inklusive Dämmung, Bautätigkeit an der Fassade, im Gebetsraum und im rituellen Bad sowie neue Fenster, um sowohl Gebete als auch kulturelle Veranstaltungen für die Zukunft zu garantieren.
  
==100-jähriges Bestandsjubiläum im Jahr 2001==
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== Mahnmal ==
An der Feier des 100jährigen Bestehens des Gebetshauses im Jahr [[2001]] nahm mit Dr. Thomas Klestil erstmals der österreichische Bundespräsident teil. Heute besteht die jüdische Gemeinde in Salzburg aus etwas mehr als 100 Mitgliedern, deren religiöser Mittelpunkt nach wie vor die Synagoge in der [[Lasserstraße]] darstellt.
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In dem kleinen Park vor der Synagoge steht ein [[Mahnmal bei der Synagoge in der Stadt Salzburg|Mahnmal]].
  
==Quellen==
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== Bildergalerie ==
* Stan Nadel: ''Ein Führer durch das Jüdische Salzburg''; Jung und Jung, Salzburg und Wien 2005, ISBN 3-902144-93-9
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'''Bild 1:''' Das [[Mahnmal bei der Synagoge in der Stadt Salzburg|Mahnmal]] an die [[Reichskristallnacht]] vom [[9. November]] [[1938]]. Aufnahme [[2007]]. <br />
* Dr. Gert Kerschbauner: "100 Jahre Synagoge in Salzburg". Ein Beitrag auf der Homepage der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg
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'''Bild 2:''' Davidstern am Zauntor.  <br />
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'''Bild 3:''' Außenansicht der Synagoge vom Eingangsbereich in der Lasserstraße aus gesehen. <br />
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Bild:Salzburger Synagoge (Gedenkstein) 21.07.2007.jpg|Das [[Mahnmal bei der Synagoge in der Stadt Salzburg|Mahnmal]] an die [[Reichskristallnacht]] vom [[9. November]] [[1938]]. Aufnahme [[2007]].
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Bild:Salzburger Synagoge (Detail Davidstern) 23.07.2007.JPG|Davidstern am Zauntor.
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Bild:Salzburger Synagoge (Front) 23.07.2007.JPG|Außenansicht der Synagoge vom Eingangsbereich in der Lasserstraße aus gesehen. Aufnahme[[Juli]] [[2007]]]
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== Weblinks ==
 
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* [http://www.ikg-salzburg.at/ Israelitische Kultusgemeinde Salzburg]
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* [https://ikg-salzburg.at/ Israelitische Kultusgemeinde Salzburg]
* [http://www.hagalil.com/austria/salzburg.htm Beschreibung auf haGalil.com]
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* [https://www.hagalil.com/austria/salzburg.htm Beschreibung auf haGalil.com]
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==Quellen==
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* [[Stan Nadel|Nadel, Stan]]: ''Ein Führer durch das Jüdische Salzburg'', Jung und Jung, Salzburg und Wien 2005, ISBN 3-902144-93-9
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* [[Gert Kerschbaumer|Kerschbaumer, Gert]]: "''100 Jahre Synagoge in Salzburg''", ein Beitrag auf der Homepage der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg
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* [https://www.salzburg.gv.at/kultur_/Seiten/synagoge__salzburg.aspx www.salzburg.gv.at]
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* [[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom [https://service.salzburg.gv.at/lkorrj/detail?nachrid=69189 26. Oktober 2023]
  
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Neustadt]]
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[[Kategorie:Architektur]]
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[[Kategorie:Gebäude]]
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[[Kategorie:Gebäude Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Religion]]
 
[[Kategorie:Judentum in Salzburg]]
 
[[Kategorie:Judentum in Salzburg]]

Aktuelle Version vom 4. September 2025, 13:04 Uhr

Salzburger Synagoge, 2020.
In der Salzburger Synagoge, 2020.
Davidstern am Zauntor, 2020.
Davidstern und Salzburger Synagoge, 2020.

Die Salzburger Synagoge ist ein jüdisches Gebetshaus in der Landeshauptstadt Salzburg.

Frührere Synagogen in Salzburg

1377 die Judengasse in der Salzburger Altstadt erstmals urkundlich erwähnt. Verbrieft ist damals ein Bethaus bzw. eine Synagoge im Raum um das heutige Haus Judengasse 15. In dem Haus, in welches 1437 das Höllbräu einzog, bestand also im 14. Jahrhundert möglicherweise die Salzburger Synagoge. 1439 entstand im heutigen Haus Kranzlmarkt 2, Ecke Sigmund-Haffner-Gasse in der Altstadt eine neue Synagoge.

Die aktuelle Synagoge

Die in der Lasserstraße in der Neustadt gelegene Synagoge wurde 1901 errichtet und nach der Zerstörung durch die Nationalsozialisten in der Reichskristallnacht von Salzburgern jüdischen Glaubens und ehemaligen jüdischen Flüchtlingen aus den Ostgebieten erneut instand gesetzt und 1968 wieder eröffnet. Der vom Straßenrand etwas zurückgesetzte Bau ist eingeschoßig und durch hohe Rundbogenfenster gegliedert. Er verfügt über 128 Sitzplätze - 85 für Männer, 43 für Frauen - und zwei getrennte Eingänge. Sukka und Mikwe sind im Hof der Anlage untergebracht.

Entstehungsgeschichte

Der Bau der Salzburger Synagoge geht auf eine Initiative des böhmischen Fabrikanten Ignaz Glaser zurück, der ab 1881 in Bürmoos sesshaft geworden war und die dortige Glaserzeugung begründete. Glaser stellte bereits 1891 erhebliche finanzielle Mittel für den Bau zur Verfügung, fand bei den Behörden jedoch keine Unterstützung. Erst als die jüdischen Bürger Salzburgs zur Selbsthilfe griffen und Professor Gottlieb Winkler als Privatperson ein kleines Grundstück in der Lasserstraße erstand, öffnete sich auch der Behördenweg. Zum jüdischen Neujahrsfest 1901 konnte die Synagoge, die nach behördlicher Auflage einige Meter von der Straße zurückversetzt und damit nicht mehr so leicht sichtbar erbaut werden musste, feierlich eingeweiht werden.

Die Jüdische Gemeinde Salzburgs setzte sich damals aus etwa 200 Personen zusammen. Diese geringe Anzahl resultierte aus der Vertreibung der Juden aus Salzburg im Jahr 1498 und dem Umstand, dass sich Bürger jüdischen Glaubens erst nach dem Staatsgrundgesetz von 1867 wieder in Salzburg niederlassen durften. Mit dem Kaiserlich-königlichen Hofantiquar Albert Pollak wohnte 1901 auch der erste Jude, der auf Grund dieses Gesetzes 1867 mit dem Bürgerrecht der Stadt Salzburg bedacht wurde, der Einweihungsfeier der Synagoge bei.

Nationalsozialismus und Wiederaufbau

Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde die Synagoge, ebenso wie der jüdische Friedhof in Aigen erheblich beschädigt und geschändet. Mehr als 230 jüdische Salzburger verloren in dieser Zeit nicht nur Hab und Gut, sondern auch ihre angestammte Heimat sowie vielfach auch ihr Leben. Das jüdische Gebetshaus musste zwangsweise um 20.000 Reichsmark, die nie an die Kultusgemeinde bezahlt wurden, an die Salzburger Polizei verkauft werden.

Nach 1945 gingen die wenigen Salzburger Juden sowie viele der Tausenden Flüchtlinge aus den Ostgebieten daran, die verwüstete Synagoge wieder aufzubauen. Die endgültige Fertigstellung konnte erst durch eine großzügige Spende eines emigrierten Juden ermöglicht werden. 1968 konnte die Synagoge mit einem Fest an dem auch der Salzburger Landeshauptmann DDr.Hans Lechner, Bürgermeister Dr. Alfred Bäck sowie der Erzbischof DDDr. Andreas Rohracher und der evangelische Bischof teilnahmen, wieder eingeweiht werden.

100-jähriges Bestandsjubiläum im Jahr 2001

An der Feier des 100jährigen Bestehens des Gebetshauses im Jahr 2001 nahm mit Dr. Thomas Klestil erstmals der österreichische Bundespräsident teil. Heute besteht die Israelitische Kultusgemeinde in Salzburg, geleitet von Hofrat Marko Feingold aus etwas mehr als 100 Mitgliedern, deren religiöser Mittelpunkt nach wie vor die Synagoge in der Lasserstraße darstellt.

Restaurierung in den 2020er-Jahren

Die Salzburger Synagoge, das Gebetshaus der jüdischen Gemeinde in der Landeshauptstadt, wird ab 2024 umfassend renoviert. Die geplanten Gesamtkosten von 1,5 Millionen Euro teilen sich Land und Stadt Salzburg zu jeweils gleichen Teilen auf. Die Arbeiten verfolgen neben dem baulichen auch ein übergeordnetes Ziel: Das jüdische Leben in Salzburg wieder sichtbarer und öffentlicher zu machen. Die Bausubstanz hat die vergangenen Jahrzehnte nicht ohne Spuren überstanden. Nun ist eine Generalsanierung zum Erhalt dringend notwendig. Die Arbeiten umfassen unter anderem die Sanierung des Daches inklusive Dämmung, Bautätigkeit an der Fassade, im Gebetsraum und im rituellen Bad sowie neue Fenster, um sowohl Gebete als auch kulturelle Veranstaltungen für die Zukunft zu garantieren.

Mahnmal

In dem kleinen Park vor der Synagoge steht ein Mahnmal.

Bildergalerie

Bild 1: Das Mahnmal an die Reichskristallnacht vom 9. November 1938. Aufnahme 2007.
Bild 2: Davidstern am Zauntor.
Bild 3: Außenansicht der Synagoge vom Eingangsbereich in der Lasserstraße aus gesehen.

weitere Bilder

 Salzburger Synagoge – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
 Salzburger Synagoge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblinks

Quellen