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| − | [[Datei:Nassfeld, Imhofstollenportal.jpg|thumb|Nassfeld, Imhofstollenportal]] | + | [[Datei:Nassfeld, Imhofstollenportal.jpg|thumb|Das Imhofstollenportal im Naßfeld.]] |
| − | [[Datei:Nassfeld, Eingang Imhofstollen.jpg|thumb|Naßfeld, Eingang Imhofstollen]] | + | [[Datei:Nassfeld, Eingang Imhofstollen.jpg|thumb|Eingang Imhofstollen im Naßfeld.]] |
| − | [[Datei:Nassfeld, Gleisende Imhofstollen.jpg|thumb|Nassfeld, Gleisende Imhofstollen]] | + | [[Datei:Nassfeld, Gleisende Imhofstollen.jpg|thumb|Gleisende Imhofstollen im Naßfeld.]] |
| − | [[Datei:Nassfeld, links Arbeiterberghaus, rechts Kantine.jpg|thumb|Nassfeld, links Arbeiterberghaus, rechts Kantine]] | + | [[Datei:Nassfeld, links Arbeiterberghaus, rechts Kantine.jpg|thumb|Links Arbeiterberghaus, rechts Kantine im Naßfeld.]] |
| − | [[Datei:Nassfeld, ehemalige Bergwerkskantine.jpg|thumb|Nassfeld, ehemalige Bergwerkskantine]] | + | [[Datei:Nassfeld, ehemalige Bergwerkskantine.jpg|thumb|Ehemalige Bergwerkskantine im Naßfeld.]] |
| − | [[Datei:Kolm-Saigurn, Stollenportal des Imhofstollen.jpg|thumb|Kolm-Saigurn, Stollenportal des Imhofstollen]] | + | [[Datei:Kolm-Saigurn, Stollenportal des Imhofstollen.jpg|thumb|Kolm-Saigurn, Stollenportal des Imhofstollens.]] |
| − | [[Datei:Kolm-Saigurn, Stollenporatlgitter Imhofstollen.jpg|thumb|Kolm-Saigurn, Stollenporatlgitter Imhofstollen]] | + | [[Datei:Kolm-Saigurn, Stollenporatlgitter Imhofstollen.jpg|thumb|Kolm-Saigurn, Stollenportalgitter des Imhofstollens.]] |
| − | [[Datei:Kolm-Saigurn, beim Stollenportal des Imhofstollen.jpg|thumb|Kolm-Saigurn, beim Stollenportal des Imhofstollen]] | + | [[Datei:Kolm-Saigurn, beim Stollenportal des Imhofstollen.jpg|thumb|Kolm-Saigurn, Tafel beim Stollenportal des Imhofstollens.]] |
| − | Der '''Imhofstollen''' ist ein Unterbaustollen im südlichen [[Pongau]], der im Zuge des [[Goldbergbau]]es vom [[Naßfeldtal]] bis nach [[Kolm-Saigurn]] vorgetrieben wurde. | + | Der '''Imhofstollen''' ist ein Unterbaustollen im südlichen [[Pongau]], der im Zuge des [[Goldbergbau]]es vom [[Naßfeld]] bis nach [[Kolm-Saigurn]] vorgetrieben wurde. |
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| | ==Einführung== | | ==Einführung== |
| − | Der Imhofstollen, benannt nach dem Bergbauingenieur Dipl. Ing. Dr. [[Karl Imhof]], ist ein in der ersten Hälfte des [[20. Jahrhundert]]s im Zuge neuer Aktivitäten im Goldbergbau errichteter Unterbaustollen, der vom [[Naßfeldtal]] in unmittelbarer Nähe von [[Sportgastein]] im Bereich des [[Alpenhauptkamm]] der [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] nach Kolm-Saigurn im Talschluss des [[Hüttwinkltal]]es führt. Stollenvortrieb und Belüftung wurden mit Strom aus dem Wasserkraftwerk Nassfeld (heute [[Schaukraftwerk Nassfeld]]) bewerkstelligt. Das Wasser für das Kraftwerk stammte aus den [[Bockhartseen]] im [[Bockharttal]]. | + | Der Imhofstollen, benannt nach dem Bergbauingenieur Dipl. Ing. Dr. [[Karl Imhof]], ist ein in der ersten Hälfte des [[20. Jahrhundert]]s im Zuge neuer Aktivitäten im Goldbergbau errichteter Unterbaustollen, der vom Naßfeld in unmittelbarer Nähe von [[Sportgastein]] im Bereich des [[Alpenhauptkamm]] der [[Hohen Tauern]] nach Kolm-Saigurn im Talschluss des [[Hüttwinkltal]]es führt. Stollenvortrieb und Belüftung wurden mit Strom aus dem Wasserkraftwerk Naßfeld (heute [[Schaukraftwerk Gewerkschaft Radhausberg]]) bewerkstelligt. Das Wasser für das Kraftwerk stammte aus den [[Bockhartseen]] im [[Bockharttal]]. |
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| | ==Hauptprojekt Imhof-Unterbaustollen== | | ==Hauptprojekt Imhof-Unterbaustollen== |
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| | ==Baugeschichte== | | ==Baugeschichte== |
| | ===Vor dem Ersten Weltkrieg=== | | ===Vor dem Ersten Weltkrieg=== |
| − | Im Juli [[1912]] wurde im nördlichen Bereich des Naßfeldes in der Nähe des [[Valeriehaus|Valeriehauses]] an erhöhter Stelle der Siglitz-Unterbaustollen, später Imhof-Unterbaustollen genannt, angeschlagen. Das Mundloch befindet sich an einer [[lawine]]<nowiki>nsicheren</nowiki> Stelle in 1 624 [[m ü. A.]]. Der Stollenvortrieb war in westlicher Richtung parallel zum [[Siglitztal]] in einem Abstand von ca. 200 m geplant. Da der Stollen als Aufschluss- und Hauptförderstollen gedacht war, wurde ein dementsprechend großes Stollenprofil von 5,5 Quadratmeter gewählt. Der Stollen erreichte erst nach 220 m gewachsenen Fels aus [[Granit]][[Gneis (Gestein)|gneis]]. | + | Im Juli [[1912]] wurde im nördlichen Bereich des Naßfeldes in der Nähe des [[Valeriehaus|Valeriehauses]] an erhöhter Stelle der Siglitz-Unterbaustollen, später Imhof-Unterbaustollen genannt, angeschlagen. Das Mundloch befindet sich an einer [[lawine]]<nowiki>nsicheren</nowiki> Stelle in 1 624 [[m ü. A.]]. Der Stollenvortrieb war in westlicher Richtung parallel zum [[Siglitztal]] in einem Abstand von ca. 200 m geplant. Da der Stollen als Aufschluss- und Hauptförderstollen gedacht war, wurde ein dementsprechend großes Stollenprofil von 5,5 Quadratmeter gewählt. Der Stollen erreichte erst nach 220 m gewachsenen Fels aus [[Granit]] [[Gneis (Gestein)|gneis]]. |
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| | Die Vortriebsarbeit, die aufgrund der Ungeduld des Hauptgewerken für damalige Verhältnisses überaus rasch erfolgte, wurde im Drei-Drittel-Schichtbetrieb zu je acht Stunden mit Küren zu fünf Mann durchgeführt. Es wurden drei bis vier starke modernste pneumatische Flottmann-Bohrhämmer zu je 32 kg eingesetzt, die eine Tagesleistung von 3,6 bis zu 5,5 Meter ermöglichten. Die Bedienung der Hämmer erfolgte versuchsweise erstmals mit den Füßen, die benötigte Druckluft lieferte vor Fertigstellung der Wasserkraftanlage eine mobile Kompressoranlage vor dem Mundloch des Imhof-Unterbaustollen. [[1913]] erfolgten die ersten Erzfunde im Imhof-Unterbaustollen, worauf die bergmännischen Arbeiten ausschließlich in das Naßfeld verlegt wurden. Ab 1 020 Meter Vortrieb wurden 13 Erzgänge angeschlagen, ausgelängt und abgebaut. Das dort abgebaute erzhältige Hauwerk wurde mittels kleiner Grubenhunte zu den Sturzschächten befördert, in der Imhof-Unterbaustollensohle gestürzt und durch den Imhof-Unterbaustollen mittels größerer eiserner Grubenhunte, von einer Benzinlokomotive gezogen zur Erzaufbereitungsanlage in das Naßfeld transportiert. | | Die Vortriebsarbeit, die aufgrund der Ungeduld des Hauptgewerken für damalige Verhältnisses überaus rasch erfolgte, wurde im Drei-Drittel-Schichtbetrieb zu je acht Stunden mit Küren zu fünf Mann durchgeführt. Es wurden drei bis vier starke modernste pneumatische Flottmann-Bohrhämmer zu je 32 kg eingesetzt, die eine Tagesleistung von 3,6 bis zu 5,5 Meter ermöglichten. Die Bedienung der Hämmer erfolgte versuchsweise erstmals mit den Füßen, die benötigte Druckluft lieferte vor Fertigstellung der Wasserkraftanlage eine mobile Kompressoranlage vor dem Mundloch des Imhof-Unterbaustollen. [[1913]] erfolgten die ersten Erzfunde im Imhof-Unterbaustollen, worauf die bergmännischen Arbeiten ausschließlich in das Naßfeld verlegt wurden. Ab 1 020 Meter Vortrieb wurden 13 Erzgänge angeschlagen, ausgelängt und abgebaut. Das dort abgebaute erzhältige Hauwerk wurde mittels kleiner Grubenhunte zu den Sturzschächten befördert, in der Imhof-Unterbaustollensohle gestürzt und durch den Imhof-Unterbaustollen mittels größerer eiserner Grubenhunte, von einer Benzinlokomotive gezogen zur Erzaufbereitungsanlage in das Naßfeld transportiert. |
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| | ===1938 bis 1944=== | | ===1938 bis 1944=== |
| − | [[1938]] wurde der Imhof-Unterbaustollen bemustert und in Folge die Stollengeleise instandgesetzt oder ausgewechselt und die Zimmerung teilweise durch neue Einbauten ersetzt. Die vorhandenen pneumatischen Bohrhämmer wurden durch modernstes amerikanisches Gerät ersetzt. Der gesamte Montanbetrieb wurde von der Preußischen Bergwerks- und Hütten AG übernommen und erhielt den Auftrag, die Bergbautätigkeit auf Gold und Silber in den [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] wieder aufzunehmen. Es wurde mit dem Vortrieb des Imhof-Unterbaustollen neu begonnen und nacheinander der Vortrieb der Grundstrecken, Mittelläufe und Aufbrüche im Bereich der Haupterzgänge aufgenommen. In dieser Betriebsperiode wurden 13 008 Meter Strecken aufgefahren 3 481 Tonnen erzhältiges Hauwerk gewonnen. 2 745 Meter der Strecke fielen auf den Imhof-Unterbaustollen. Insgesamt wurden im Imhof-Unterbaustollen 23 Erzgänge bzw. Gangklüfte bei Stollenmeter 2 984 angefahren. Eine neue Akkulokomotive und Förder- und Mannschaftswagen wurden eingesetzt. Die alte Telefonanlage wurde durch ein bis zum Kupelwiesergang reichendes Grubentelefon erweitert. | + | [[1938]] wurde der Imhof-Unterbaustollen bemustert und in Folge die Stollengeleise instandgesetzt oder ausgewechselt und die Zimmerung teilweise durch neue Einbauten ersetzt. Die vorhandenen pneumatischen Bohrhämmer wurden durch modernstes amerikanisches Gerät ersetzt. Der gesamte Montanbetrieb wurde von der Preußischen Bergwerks- und Hütten AG übernommen und erhielt den Auftrag, die Bergbautätigkeit auf Gold und Silber in den [[Hohen Tauern]] wieder aufzunehmen. Es wurde mit dem Vortrieb des Imhof-Unterbaustollen neu begonnen und nacheinander der Vortrieb der Grundstrecken, Mittelläufe und Aufbrüche im Bereich der Haupterzgänge aufgenommen. In dieser Betriebsperiode wurden 13 008 Meter Strecken aufgefahren 3 481 Tonnen erzhältiges Hauwerk gewonnen. 2 745 Meter der Strecke fielen auf den Imhof-Unterbaustollen. Insgesamt wurden im Imhof-Unterbaustollen 23 Erzgänge bzw. Gangklüfte bei Stollenmeter 2 984 angefahren. Eine neue Akkulokomotive und Förder- und Mannschaftswagen wurden eingesetzt. Die alte Telefonanlage wurde durch ein bis zum Kupelwiesergang reichendes Grubentelefon erweitert. |
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| | Am [[1. August]] [[1944]] kam der Befehl des Reichswirtschaftsministeriums, den Goldbergbaubetrieb einzustellen, da die erhoffte reiche Erzführung nicht gegeben war. Trotzdem wurde der Imhof-Unterbaustollen noch bis Kolm-Saigurn durchgeschlagen, während der übrige Bergbaubetrieb bereits ruhte. Im Jänner 1945 konnte der erste Mannschaftszug - 33 Jahre nach dem Anschlag des Stollens - in Kolm-Saigurn auf 1 656 [[m ü. A.]] den Stollen verlassen. | | Am [[1. August]] [[1944]] kam der Befehl des Reichswirtschaftsministeriums, den Goldbergbaubetrieb einzustellen, da die erhoffte reiche Erzführung nicht gegeben war. Trotzdem wurde der Imhof-Unterbaustollen noch bis Kolm-Saigurn durchgeschlagen, während der übrige Bergbaubetrieb bereits ruhte. Im Jänner 1945 konnte der erste Mannschaftszug - 33 Jahre nach dem Anschlag des Stollens - in Kolm-Saigurn auf 1 656 [[m ü. A.]] den Stollen verlassen. |
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| | ==Vom Montanbetrieb zu Schaubergwerk und Touristentransport== | | ==Vom Montanbetrieb zu Schaubergwerk und Touristentransport== |
| | ===1947 bis 1951=== | | ===1947 bis 1951=== |
| − | Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] hat es mehrfach die Idee gegeben den fertigen Imhof-Unterbaustollen für touristische Zwecke zu öffnen. [[1947]] wurde der Gewerkschaft Radhausberg die Genehmigung erteilt, Touristen mittels einer elektrischen Akkulokomotive und zwei Mannschaftswagen, sowie den notwendigen Gepäckswagen, vom Naßfeld nach Kolm-Saigurn zu transportieren. In der Zeit zwischen von 1947 bis [[1951]] blieben diese Transporte aufrecht. Jährlich wurden ca. 3 500 bis 3 700 Personen befördert. Die dann vom Bundesministerium für Verkehr in Wien vorgeschriebenen Sicherheitsstandards konnten nicht finanziert werden, worauf der Personentransport eingestellt werden musste. | + | Nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] hat es mehrfach die Idee gegeben den fertigen Imhof-Unterbaustollen für touristische Zwecke zu öffnen. [[1947]] wurde der Gewerkschaft Radhausberg die Genehmigung erteilt, Touristen mittels einer elektrischen Akkulokomotive und zwei Mannschaftswagen, sowie den notwendigen Gepäckswagen, vom Naßfeld nach Kolm-Saigurn zu transportieren. In der Zeit zwischen von 1947 bis [[1951]] blieben diese Transporte aufrecht. Jährlich wurden ca. 3 500 bis 3 700 Personen befördert. Die dann vom Bundesministerium für Verkehr in Wien vorgeschriebenen Sicherheitsstandards konnten nicht finanziert werden, worauf der Personentransport eingestellt werden musste. |
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| | ===1988 bis 1993=== | | ===1988 bis 1993=== |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| − | * Salzburgwiki, [[Karl Imhof]] | + | * SALZBURGWIKI, [[Karl Imhof]] |
| | * [[Wilhelm Günther]], [[Werner H. Paar]] und [[Volker Höck]]: ''Schatzkammer Hohe Tauern, 2000 Jahre Goldbergbau'', [[Verlag Anton Pustet]], Salzburg – München 2000 | | * [[Wilhelm Günther]], [[Werner H. Paar]] und [[Volker Höck]]: ''Schatzkammer Hohe Tauern, 2000 Jahre Goldbergbau'', [[Verlag Anton Pustet]], Salzburg – München 2000 |
| | * [http://gastein-im-bild.info/geimhof.html gastein-im-bild.info] | | * [http://gastein-im-bild.info/geimhof.html gastein-im-bild.info] |
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