Weißsee: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. Januar 2024, 15:14 Uhr

Der Weißsee mit dem Berghotel Rudolfshütte.
Karte
Der Weißsee im Jänner 2024 abgelassen.
Uttendorf, Weißsee
Erinnerung an das Nebenlager von Dachau in Uttendorf, Weißsee
Der Weißsee mit dem Berghotel Rudolfshütte.

Der Weißsee ist ein Salzburger Gebirgsstausee.

Geografie

Der Weißsee befindet sich in den Hohen Tauern im südlichen Stubachtal in 2 250 m ü. A. südöstlich unterhalb der Granatspitze. Gespeist wird der See hauptsächlich vom Schmelzwasser des Sonnblickkees sowie von einigen kleinen Gebirgsseen wie der Eisbodenlacke.

Am östlichen Ufer des Sees befindet sich das Berghotel Rudolfshütte (2 311 m ü. A.). Von dort aus führt ein Saumpfad über den Kalser Tauern zum Kalser Tauernhaus auf Osttiroler Seite hinunter. Im Winter wird um den Stausee die Weißsee Gletscherwelt für Skifahrer betrieben. In unmittelbarer Nähe der Rudolfshütte besteht seit 1962 die Wanderfalter-Beobachtungsstation des Forschers Karl Mazzucco.

Der Weißsee liegt ebenso wie der Grünsee und der Tauernmoossee nicht im Nationalpark Hohe Tauern.

Das Wasser dient der Kraftwerksgruppe Stubachtal zur Stromerzeugung für die Österreichischen Bundesbahnen.

Geschichte

1936 begann man mit dem Bau dieser Sperre. Von 1939 bis 1945 mussten hier hunderte Menschen unterschiedlicher Nationalität unter schwersten Bedingungen Zwangsarbeit verrichten. Ab 1943 bestand hier auch eines der KZ-Nebenlager im Pinzgau.

Am 21. März 1942 fand eine Feier in der höchstgelegenen Baustelle von Großdeutschland auf 2 250 m ü. A. anlässlich des Stollendurchbruchs zwischen dem Weißsee und dem tiefer gelegenen Stausee Tauernmoossee statt. Das "Salzburger Volksblatt" berichtete darüber (Auszug):[1]

Sie galt dem glücklichen Vollzug einer nicht ungefährlichen Baumaßnahme, des Anbohrens nämlich eines mit dickem Eis und tiefem Schnee bedeckten Hoch­alpensees zwanzig Meter unter seiner Oberfläche und Ab­leitung des angezapften Seewassers durch den vorbereiteten Stollen ins Nachbartal. Während zunächst von diesem Tal aus der rund 450 Meter lange Stollen bis an das äußerste Ende des tragfähigen und noch einigermaßen dichten Gesteins, also bis ganz nahe an den Seegrund herangetrieben wurde, mußten die letzten Masten an Fels und Geröll sowie eine dicke Schlammschicht, die dem Wasser noch den Weg verlegten, unter Schnee und Eis durch gewaltige Sprengung zerteilt und be­seitigt werden. Dies gelang am 12. März so gut, daß die rund drei Millionen Kubikmeter betragenden Wassermassen in mächtigem Schwall in kürzester Zeit in das andere Tal abflossen, wo sie einen gerade winters über besonders wert­vollen Beitrag für die Füllung des Großspeichers des elektri­schen Zugsbetriebes der Deutschen Reichsbahn bilden.

Fauna

Das Gebiet um den Weißsee ist Brutgebiet des Steinrötels.

Bilder

 Weißsee – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblinks

  • Historische Aufnahme vom Bau der Staumauer www.facebook.com (Historischer Pinzgau)
  • Lage auf AMap (aktualisierter Datenlink 29. Juli 2023)

Quellen

Einzelnachweis

  1. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 23. März 1942, Seite 3