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| + | [[Datei:Untersberger Marmor, Gesteinsstück aus dem stillgelegten Grödiger Steinbruch.jpg|thumb|Untersberger Marmor, Gesteinsstück aus dem stillgelegten Grödiger Steinbruch]] |
| − | Der '''Untersberger Marmor''' ist einer der in Salzburg vorkommenden [[Marmor]]-Arten und wird im [[Flachgau]] in [[Fürstenbrunn]] am Fuße des [[Untersberg]]s abgebaut. | + | [[Datei:Ammonit im Boden des Foyers im Salzburger Landesarchiv.jpg|thumb|Ammoniteinschluss im Untersberger Marmor im Boden des Foyers des [[Salzburger Landesarchiv]]s.]] |
| | + | Der '''Untersberger Marmor''' ist ein [[Kalkstein]], der als [[Marmor]] bezeichnet wird. Sein Vorkommen ist im [[Flachgau]] im [[Untersbergstock]]. |
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| − | Er ist der bekannteste und am längsten genutzte Naturwerkstein Österreichs und wahrscheinlich des ganzen mitteleuropäischen Raumes. Ein feinkörniges, dichtes Kalkkonglomerat aus weißen bis hellgelben Kalkgeröllen und feinen roten Kalkkörnchen (gerundete Fossilbruchstücke) ergibt mitunter den rosafarbenen Grundton.
| + | == Der Stein == |
| | + | Die Bezeichnung "Marmor" trägt er eigentlich zu unrecht, denn der Untersberger Marmor ist lediglich ein Kalkstein, also eine Vorstufe des echten Marmors<ref>siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Marmor Wikipedia Marmor]</ref>. Diese Bezeichnung hat sich jedoch aufgrund der hervorragenden Polierfähigkeit des Steins eingebürgert. |
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| − | 99% Kalkgehalt garantieren Wetterbeständigkeit und durch seine geringe Wasseraufnahme hohe Frostsicherheit. | + | Er ist der bekannteste und am längsten genutzte Naturwerkstein Österreichs und wahrscheinlich des ganzen mitteleuropäischen Raumes. Ein feinkörniges, dichtes Kalkkonglomerat aus weißen bis hellgelben Kalkgeröllen und feinen roten Kalkkörnchen (gerundete Fossilbruchstücke) ergibt mitunter den rosafarbenen Grundton. 99% Kalkgehalt garantieren Wetterbeständigkeit und durch seine geringe Wasseraufnahme hohe Frostsicherheit. |
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| − | Zahlreiche Bauten bestehen ganz oder teilweise aus dem Untersberger Marmor, wie der [[Residenzbrunnen]] auf dem [[Residenzplatz]]), die [[Pferdeschwemme]], am und im Gebäuder der [[Mozarteum]], Fassaden des [[Großes Festspielhaus|großen Festspielhauses]] in Salzburg und in anderen Ländern.
| + | == Vorkommen und Geschichte == |
| | + | Untersberger Marmor wurde bereits in der [[Römer]]zeit abgebaut. Im [[Veitlbruch]], der seit [[1919]] nicht mehr betrieben wird, fand man in einer Abraumhalde steinerne Bruchstücke der Römer, die im [[Untersbergmuseum]] in [[Fürstenbrunn]] ausgestellt sind. Bis [[1703]] wurde der Steinbruch vom [[Erzbischöfliches Hofbauamt|Erzbischöflichen Hofbauamt]] betrieben. Die Bischöfe und Adeligen, wie [[Friedrich Baron v. Löwenstern]], waren im Besitz der Steinbrüche - Friedrich Baron v. Löwenstern kaufte [[1870]] von Prinz [[Leopold von Bayern]] den Untersbergstock mit 2 860 Hektar Grund, viel Hochwald, das Quellgrundstück für die [[Wasserversorgung der Stadt Salzburg]] und den drei berühmten Marmorbrüchen; bereits drei Jahre später verkaufte er das weitläufige Gebiet des Unterbergstocks an Karl Klusemann aus Gmunden ([[Oberösterreich|OÖ]].) um 360.000 [[Gulden]] und behielt sich aber die begehrten Marmorbrüche am Untersbergstock zurück - bevor die [[Marmor-Industrie Kiefer GmbH]] (seinerzeit Kiefersfelden in Bayern, heute in [[Oberalm]]) sie kaufte. Im Jahre [[1887]] verkaufte Friedrich Baron von Löwenstern seine [[Freiherr v. Löwenstern`schen Marmor-Waaren-Fabriken]] in Oberalm an die Kiefer AG, unter anderem auch mit den Steinbrüchen des Untersberges und den [[Adneter Marmor]]<nowiki>brüchen</nowiki>. In der [[Stadt Salzburg]] wurde Untersberger Marmor in den [[Salzburger Marmorwerke]]n verarbeitet. |
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| − | ==Weblinks== | + | Heute gibt es nur mehr zwei Steinbrüche in Fürstenbrunn. Der untere "Kieferbruch" befindet sich im Besitz der Marmor Industrie Kiefer GmbH und wird im Tageabbau betrieben. Der obere Steinbruch befindet sich im Besitz der Familie [[Mayr-Melnhof]] und ist an die Firma [[A. Steindl OG]] verpachtet. |
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| | + | == Werke == |
| | + | Der witterungsbeständige, beige bis rötlich gefärbte Stein wird seit der Römerzeit als polierter Baustein und für Steinplastiken und Bauten genutzt. Beispiele dafür finden sich im [[Residenzbrunnen]] am [[Residenzplatz]], die [[Pferdeschwemme]], Fassaden des [[Großes Festspielhaus|großen Festspielhauses]] in der [[Altstadt]] von Salzburg sowie am und im Gebäude des [[Mozarteum (Gebäude)|Mozarteums]], im [[Augustinerchorherrenstift St. Zeno]] in [[Bad Reichenhall]] oder in der Pfarrkirche von [[Laufen an der Salzach]]. |
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| | + | Ein [[Linz]]er Wahrzeichen, die fast 20 Meter hohe Dreifaltigkeitssäule auf dem Hauptplatz besteht aus Untersberger Forellenkalk. Sie wurde vor rund 300 Jahren - von [[1717]] bis [[1723]] - errichtet, nachdem [[1713]] die Stadt Linz und ihre Einwohner gelobt hatten, eine Säule "''zu Ehren der Dreifaltigkeit und der unbefleckten Jungfrau Maria''" aus dreifacher Dankbarkeit zu errichten: für die Befreiung von der [[Pest]] [[1679]] und 1713, für die Errettung vor Kriegsgefahren [[1683]] und [[1703]]–[[1704]] sowie für die Bewahrung vor einem Großbrand [[1712]]. [[2020]] war sie renoviert worden.<ref>[https://www.sn.at/kultur/allgemein/linzer-saeule-aus-salzburger-marmor-ist-wie-neu-89924098 www.sn.at], 9. Juli 2020 ''Linzer Säule aus Salzburger Marmor ist wie neu''</ref> |
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| | + | == Bilder == |
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| | + | == Weblinks == |
| | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Marmor wikipedia: was ist Marmor?] | | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Marmor wikipedia: was ist Marmor?] |
| | * [http://www.untersberg.net/html/Wirtschaft/Marmor.htm Untersberger Marmor] | | * [http://www.untersberg.net/html/Wirtschaft/Marmor.htm Untersberger Marmor] |
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| − | ==Quelle== | + | == Literatur == |
| | + | * [[Peter Danner]], ''"Mensch und Stein - Geschichte(n) vom Untersberger Marmor"'', ''"Die Geschichte des Marmorabbaus am Untersberg"'', Edition Tandem, Februar 2020 [http://www.edition-tandem.at/images/2019/Microsoft_Word_-_MarmorUbg1.pdf Link (Leseprobe)] |
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| | + | == Quellen == |
| | * [http://www.untersberg.net/html/Wirtschaft/Marmor.htm Untersberger Marmor] | | * [http://www.untersberg.net/html/Wirtschaft/Marmor.htm Untersberger Marmor] |
| | * [http://www.untersberger-marmor.eu/ www.untersberger-marmor.eu] | | * [http://www.untersberger-marmor.eu/ www.untersberger-marmor.eu] |
| | + | * [http://www.oberalm.at/gemeindeamt/html/220642001_1.pdf www.oberalm.at vom einstigen Messinghüttenwerk zur Marmorindustrie Kiefer in Oberalm] |
| | + | * [[Friedrich v. Löwenstern|Friedrich Baron v. Löwenstern]] |
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| | + | == Einzelnachweis == |
| | + | <references/> |
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