Richard Hatschek: Unterschied zwischen den Versionen
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Richard Hatschek war am [[23. September]] [[1898]] vom [[Judentum]] zur [[Katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] konvertiert. Am [[21. März]] [[1937]] heiratete er die gelernte Volksschullehrerin [[Maria Hatschek|Maria Schmarda]], geborene Grimm. Aufgrund der [[NS]]-Rassengesetze galt er jedoch in der [[NS-Zeit]] als Jude. Daher ließ er sich am [[22. April]] [[1939]] scheiden und hinterließ das Gut Guggenthal als Abfindung seiner (nun geschiedenen) Gattin. Er selbst emigrierte im selben Jahr über die Schweiz und Brasilien in die [[USA]]. Nach [[Zweiter Weltkrieg|Kriegsende]] heiratete er in den USA seine gewesene Gattin erneut und kehrte nach [[Guggenthal]] zurück. | Richard Hatschek war am [[23. September]] [[1898]] vom [[Judentum]] zur [[Katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] konvertiert. Am [[21. März]] [[1937]] heiratete er die gelernte Volksschullehrerin [[Maria Hatschek|Maria Schmarda]], geborene Grimm. Aufgrund der [[NS]]-Rassengesetze galt er jedoch in der [[NS-Zeit]] als Jude. Daher ließ er sich am [[22. April]] [[1939]] scheiden und hinterließ das Gut Guggenthal als Abfindung seiner (nun geschiedenen) Gattin. Er selbst emigrierte im selben Jahr über die Schweiz und Brasilien in die [[USA]]. Nach [[Zweiter Weltkrieg|Kriegsende]] heiratete er in den USA seine gewesene Gattin erneut und kehrte nach [[Guggenthal]] zurück. | ||
Version vom 20. August 2020, 07:35 Uhr
Richard Wilhelm Paul Hatschek (* 13. Mai 1883; † 24. September 1964) war Besitzer des Gutes Guggenthal und Mäzen der Gemeinde Koppl.
Leben
Richard Hatschek war der Sohn von Sigmund Hatschek und seiner Frau Mathilde, geborene Ruhmann. Sein Vater Sigmund Hatschek führte mehrere Restaurationsbetriebe in Salzburg und hatte 1875 das Gut Guggenthal von Elisabeth Weickl, der Witwe nach Georg Weicklam 4. September 1875 um 150.000 fl gekauft. Dieser übergab es 1915 seinem Sohn Richardk der im Jahr darauf die Brauerei einstellte und die Restauration durch die Gösser-Brauerei beliefern ließ, in der er dafür einen Verwaltungsratsposten erhielt. Schließlich wurde er sogar bis 1938 Präsident des Verwaltungsrates.
Richard Hatschek war am 23. September 1898 vom Judentum zur römisch-katholischen Kirche konvertiert. Am 21. März 1937 heiratete er die gelernte Volksschullehrerin Maria Schmarda, geborene Grimm. Aufgrund der NS-Rassengesetze galt er jedoch in der NS-Zeit als Jude. Daher ließ er sich am 22. April 1939 scheiden und hinterließ das Gut Guggenthal als Abfindung seiner (nun geschiedenen) Gattin. Er selbst emigrierte im selben Jahr über die Schweiz und Brasilien in die USA. Nach Kriegsende heiratete er in den USA seine gewesene Gattin erneut und kehrte nach Guggenthal zurück.
Bereits 1916 ermöglichte Richard Hatschek der Gemeinde Koppl durch einen Grundstücktausch die Errichtung einer Volksschule. Am 21. August 1959 schenkte er der Österreichischen PRO JUVENTUTE Kinderdorfvereinigung ein Grundstück zum Bau eines Kinderdorf-Hauses. Am 1. Dezember 1961 schenkte er der Gemeinde ein Grundstück zur Errichtung eines neuen Schulhauses.
Quelle
- Ritschel, Karl-Heinz: Familie Hatschek als Mäzene, in: Heimat Koppl. Chronik der Gemeinde. Gemeinde Koppl (Hrsg.), Koppl 2000, S. 265f.