Mönchsbergviertel

Das Mönchsbergviertel war eine historische Bezeichnung für den südlichen Teil des Mönchsberges in der Stadt Salzburg, also südlich der Bürgerwehr.
Beschreibung
Dieser Teil des Mönchsbergs gehörte, innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer gelegen, als echtes Stadtviertel stets direkt zur Stadt Salzburg.
Oberhalb des heutigen Festspielbezirks befinden sich entlang des Dr.-Herbert-Klein-Weges und am westlichen Teil des Oskar-Kokoschka-Weges zwischen dem Schartentor und dem Beginn des Dr.-Ludwig-Prähauser-Weges etwas mehr als 20 Gebäude (u. a. die Villa Amanshauser, das Freyschlössl, die Schwarz-Villa, die Wöss-Villa sowie nicht mehr bestehend das Kapellhausstöckl). Im Süden ist das Viertel durch die Mönchsbergscharte begrenzt, durch die später das sogenannte Bürgermeisterloch nach Nonntal und Riedenburg erbaut wurde. Von der Altstadt gelangten die Bewohner über die Peterswachtpforte vom heutigen Toscaninihof in ihr Viertel. Aber auch alle weiteren Bauten auf dem Berg bis zur Bürgerwehr gehörten in dieses Stadtviertel.
Geschichte
Durch die Entstehung der Herrengasse im 12. Jahrhundert entstand bald darauf die Bierjodlgasse. Durch diese Gasse erhielten die Bürger der Stadt Salzburg endlich einen Zugang auf den Mönchsberg zum Bereich der Mönchsbergscharte. Die Häuser Nr. 3 bis 7 sind urkundlich bereits in der zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts bezeugt. Deren Besitzerreihen waren zumindest bis Anfang des 20. Jahrhunderts lückenlos nachgewiesen. Die Häuser Nr. 10 und 11 wurden erstmals 1521 erwähnt. Nr. 9, der Abtsturm, der dem Benediktinerstift St. Peter gehörte, war 1365 erstmals urkundlich erwähnt worden. In dessen Nähe, auf der Höhe und den Abhang bis zum Kapitelmaierhof hinunter befand sich der Weingarten des Erzstifts. Durch den Abbau von Steinen für die Margarethenkapelle wurde er zerstört
Wie der Abtsturm besaß auch der "rote Turm" einen Zwinger. Der "Rote Turm" wurde 1822 vom Stift St. Peter, das hier auch eine kleine angebaute Meierei besaß, verkauft und 1857–1863 von Carl von Frey in die heutige Gestalt gebracht.
Es entstanden weitere Wohnhäuser, in denen Handwerker und ihre Gehilfen wohnten.[1] Dieses Viertel wurde in fürsterzbischöflicher Zeit in der Regel Mönchsbergviertel genannt.
Bilder
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Quellen
- ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 27. April 1913, Seite 4, Beitrag Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Vortrag Frank: "Altes und Neues vom Mönchsberg"
- Frank, Adolf: Der Mönchsberg und seine Baulichkeiten, in: MGSLK 70, 1930, S. 1-44 (www.zobodat.at hier als pdf)
Einzelnachweis
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 31. August 1929, Seite 10