Hermann Struber
Hermann Struber (* 31. März 1905 in der Stadt Salzburg; † 3. Jänner 1945 in Wesel, Deutschland)[1] war ein Arbeitnehmerfunktionär der Zwischenkriegszeit aus Gnigl bei Salzburg[2].
Leben
Hermann Josef Struber war der Sohn des Obergäuer Hafnergehilfen Simon Struber und seiner Frau Maria, geborene Luber. Nach der Volksschule und einer Tätigkeit als Landwirtschafts- und Industriearbeiter wurde Struber 1928 Sekretär der christlichen Gewerkschaften in Salzburg. Von 1929 bis 1932 war er Obmann des Überwachungsausschusses der Landwirtschaftskrankenkasse Salzburg.[3] Von 1928 bis 1934 war er Obmann-Stellvertreter, dann bis 1938 Obmann der Salzburger Vereinskrankenkasse.
Nach dem Übergangs zur autoritären Regierungsform und der Auflösung der demokratischen Selbstverwaltung in der Kammer für Arbeiter und Angestellte wurde Struber, als 29-Jähriger, mit 1. Jänner 1934 zum Vorsitzenden (Präsidenten) der durch Verordnung ernannten Verwaltungskommission und später des Landeskartells des Gewerkschaftsbundes der österreichischen Arbeiter und Angestellten bestellt.[3] 1936 initiierte er die Errichtung des alten Kammergebäudes.[3] Außerdem war er während der Ständestaatzeit
- von 1934 bis 1938 Vorsitzender des Gewerkschaftsbundes der Österreichischen Arbeiter und Angestellten Salzburg;
- Präsident der Gewerkschaft der Angestellten im Gewerbe[4];
- Jänner 1934 bis 1968 (ernannter) Vorsitzender der Verwaltungskommission der Kammer für Arbeiter und Angestellte in Salzburg und des Landeskartells des als Einheitsgewerkschaft organisierten Gewerkschaftsbundes;
- von 1. November 1934 bis zum 12. März 1938 war er Mitglied des Bundeswirtschaftsrates als vom Landeshauptmann von Salzburg nominierter Vertreter der Unselbständigen in der Gruppe B "Industrie und Bergbau"; Mitglied des Finanzpolitischen Ausschusses;
- Obmann der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen und der Sozialen Arbeitsgemeinschaft (einer Initiative der Einheitspartei "Vaterländische Front" zur Gewinnung der Arbeiterschaft).
Nach dem Anschluss wurde er am 12. März 1938 aller seiner Funktionen enthoben, entlassen und vorübergehend verhaftet.[2] Seit 1938 war er Landesleiter der Wiederstandsbewegung Österreichische Kampffront in Salzburg. Ab 1939 leistete er seinen Kriegsdienst. Er starb am 3. Jänner 1945 infolge eines Kriegseinsatzes in Holland oder Belgien.[3]
Werke
- Österreich's Wiederaufbau. Herausgeber: Luegerbund, Verein zur Förderung des wirtschaftlichen Wiederaufbaues in Österreich. 1932.
Quellen
- Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Wien – Köln – Weimar (Verlag Böhlau) 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 32. S. 231
Einzelnachweise
- ↑ Taufbuch der Pfarre Salzburg-Nonntal, Band VIII, S. 261.
- ↑ 2,0 2,1 Enderle-Burcel, Gertrude: Mandatare im Ständestaat: Christlich – ständisch – autoritär, 1934–1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, Bundeskulturrates, Bundeswirtschaftsrates und Länderrates sowie des Bundestages. Hrsg. durch das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes und die Österreichische Gesellschaft für Historische Quellenstudien, Wien 1991, ISBN 3-901142-00-2. S. 238.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 70 Jahre Arbeiterkammer Salzburg 1946–2016
- ↑ Göllner, Siegfried, Die Stadt Salzburg im Jahr 1938. Zeitungsdokumentation.
Vorgänger |
Präsident der Salzburger Arbeiterkammer 1934–1938 |
Nachfolger (nach der Neugründung im Jahr 1945:) |