Herbert Josef Waach

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Dr. iur. Herbert Josef Waach (* 24. Mai 1904 in der Stadt Salzburg; † 24. August 1982 ebenda)[1] war ein katholisch geprägter Salzburger Gegner der Nazis im Zweiten Weltkrieg und später Banker.

Leben und Wirken

Als Sohn von Dipl.Ing. Josef Waach, Wildbachverbauer, und Mathilde Waach, geborene Hinterwaldner, Bürgerschullehrerin, wuchs Herbert Josef Waach in Salzburg auf. Nach der Volksschule besuchte er das Salzburger Bundesgymnasium und wurde nach der Matura am 10. Juli 1923 "Bankbeamter" in der 1909 gegründeten Salzburger Landes-Hypothekenanstalt.

Waach studierte als "Werkstudent" (so nannte man damals einen Studenten, der noch einen Vollzeit-Job hatte) Jus und promovierte am 14. März 1936 an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Dr. Waach zum Wehrbezirkskommando eingezogen, das im ehemaligen Hotel Roter Krebs, heute Mirabellplatz 7, untergebracht war, und leistete Widerstand gegen das NS-Regime. Er wurde am 12. September 1944 verhaftet. Gemäß der Anklageschrift des Oberreichsanwaltes beim Volksgerichtshof vom 3. März 1945 wurde Dr. Waach gemeinsam mit Günther Wachs, Dr. Guntram Hörburger, Anton Porenta, Othmar Hell, Otto Pfeifer, Alexander von Negrelli, Dr. Eligius Scheibl, Rupert Mayer und Alois Hinterhöller, alle aus dem Wehrbezirkskommando und Wehrmeldeamt in Salzburg, wegen Hochverrats, Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung angeklagt und auch verurteilt. Die Gruppe hatte "feindliche" Radiosender der BBC gehört und über die politische und militärische Lage diskutiert; sie hatte die Ansicht vertreten, dass es am besten sei, wenn Deutschland den Krieg bald verliere und sich ein selbstständiges Österreich bilde. Das nahende Eintreffen amerikanischer Truppen am 4. Mai 1945 in Salzburg verhinderte die Exekution und beendete seine Haft am 30. April 1945.

Am 8. Mai 1945 wurde Dr. Waach vom Bürgermeister der Stadt Salzburg, Dipl. Ing. Richard Hildmann, zum provisorischen Leiter der Salzburger Landes-Hypothekenanstalt bestellt. Dieser war nur drei Tage zuvor, am 5. Mai 1945, von den US-amerikanischen Besatzern wieder als Bürgermeister eingesetzt worden.

Später wurde Dr. Waach leitender Direktor der Salzburger Landes-Hypothekenanstalt, wie sie damals hieß (heute: Hypo-Bank), bis Jänner 1969.

Von 1935 bis 1946 war er verheiratet mit Edith, geborene Posch. Diese Ehe wurde 1946 für nichtig erklärt. Am 25. Juni 1947 heiratete er Adelheid Waach, geborene Bischoffshausen.

Dr. Waach war Hobbymusiker, Geiger, spielte mit Freunden Quartett und war Orchideenliebhaber.

Quellen

  • Roland Floimair u. a. (Hrsg.): "National-Sozialismus und Krieg", Verlag Anton Pustet, 1993, Salzburg
  • Roland Floimair u. a. (Hrsg.): "Vom Wiederaufbau zum Wirtschaftswunder", Verlag Anton Pustet, 1994, Salzburg
  • Private Dokumente

Einzelnachweise