Gschwendtner (Eisenhändler)
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Die Gschwendtner waren eine Salzburger Patrizierfamilie, die in erster Linie im Eisenhandel tätig war. Mehrere Angehörige dienten als Beamte und wurden in den Adelsstand erhoben, diese Linien erloschen jedoch bald.
Familiengeschichte, Genealogie
Georg Gschwendtner (* um 1592; † 16. Mai 1649 in der Stadt Salzburg), der Stammvater dieser Familie, war Eisenhändler in Salzburg und wurde 1643 Stadtrat. Er heiratete am 19. April 1622 Katharina Meichlböck (* um 1601; † 6. Mai 1662 in der Stadt Salzburg) und hatte mit ihr sechs Söhne und drei Töchter, darunter:
- Johann (* 20. Juni 1623 in der Stadt Salzburg; † 25. August 1672), Benediktinerpater "Maurus" im Benediktinerkloster Scheyern (Herzogtum Bayern);
- Franz (* 3. April 1625; † 26. August 1675 Rom), Dr. jur., Oratorianer in Rom;
- Maria (* 28. Dezember 1626, verheiratet mit Christian Pauernfeind (* um 1619; † 20. März 1662 in der Stadt Salzburg), Handelsherrn in Salzburg;
- Peter (* 29. Juni 1628; † 17. September 1666 in der Stadt Salzburg) Handelsherr, Stadtrat und Spitalverwalter in Salzburg; er hatte mit seiner Ehefrau Maria geborene Wörz einen Sohn und sechs Töchter, darunter:
- Franz (* 22. August 1657 in der Stadt Salzburg; † 19. August 1696 ebenda) Eisenhändler, Stadtrat und Besitzer des Hauses Marktplatz 10, hatte mit seiner Ehefrau Maria Eva den Sohn
- Johann Franz (* um 1677), Eisenhändler, Besitzer des Hauses Marktplatz 10, hatte mit seiner Frau Anna geborene Kaltenhauser die Tochter
- Maria Katharina (* 9. Juli 1709 in der Stadt Salzburg; † 26. Jänner 1788 in der Stadt Salzburg), verheiratet mit Jakob Anton Marschall († 1775), hochfürstlichem Antecamerakammerdiener und Hofvioloncellist, vermachte ihr Haus Alter Markt 10 dem St. Johanns-Spital und Leprosenhaus;
- Johann Franz (* um 1677), Eisenhändler, Besitzer des Hauses Marktplatz 10, hatte mit seiner Frau Anna geborene Kaltenhauser die Tochter
- Apollonia Elisabet (* 18. Juli 1666; † 12. März 1704 in Bergheim), verheiratet mit Johann Franz Hofmann, Papierer in Lengfelden;
- Franz (* 22. August 1657 in der Stadt Salzburg; † 19. August 1696 ebenda) Eisenhändler, Stadtrat und Besitzer des Hauses Marktplatz 10, hatte mit seiner Ehefrau Maria Eva den Sohn
- Elisabet (* 23. Oktober 1629), verheiratet mit Karl WOLF, Bürgermeister in Passau;
- Paul (* 25. Jänner 1631; † 11. September 1702 in der Stadt Salzburg), Eisenhändler, 1673 Stadtrat, hatte mit seiner Frau Ursula geborene Wibmer die Kinder
- Mathias Fortunat (* 16..; † 26. Juni 1709 Salzburg-Mülln) Beamter, Johannsspitalsverwalter, Vater dreier Töchter;
- Johann Franz Paul (* 26. Jänner 1662; † 1711), Stadtrat, verheiratet 1. mit Maria Theresia, geborene Tunzler († 6. September 1709), 2. mit Maria Cordula geborene Aneiser; hatte aus erster Ehe drei Söhne, von denen einer jung starb und zwei ins Kloster gingen;
- Ursula Elisabet (* 20. Oktober 1665; † 17. Juli 1741), verheiratet mit Sebastian Salzmann († 28. Februar 1714 in der Stadt Salzburg), Stadtschreiber;
- Markus (* 7. Oktober 1632; † 5. November 1686 in der Stadt Salzburg), Handelsherr in in der Stadt Salzburg, verheiratet 1. mit Maria Elisabet Fux († 8. November 1678) von Salzburg, 2. mit Anna Elisabet Marstaller von Salzburg, hatte sieben Söhne (fünf aus erster und zwei aus zweiter Ehe), darunter Johann Markus (I.) und Johann Martin Gschwendtner von Freyenegg:
- Johann Markus (I.) (* 30. Jänner 1664 in der Stadt Salzburg † 22. Oktober 1720), Eisenhändler, Stadtrat und Rittmeister der Kavallerie der Bürgerschaft, hatte mit seiner Ehefrau Maria Juliana geborene Gruber sieben Söhne und drei Töchter, darunter:
- vier Geistliche;
- (Johann) Chrysostomus Anton (* 28. Jänner 1701; † 9. November 1781 in der Stadt Salzburg), Dr. jur., 1731 Hofrat, 1746 von Kaiser Franz I. Stephan unter Verleihung des Prädikats "von Adel" in den Reichsadelstand erhoben, erwarb 1756 das Haus Schrannengasse 8 ("Adelstöckl"), verheiratet jeweils in kinderloser Ehe 1. Elisabet, geborene Auer, 2. (1769) mit Maria Zäzilia von Schnürer (Tochter des Johann Karl von Schnürer, hochfürstlichen Truchsesses, und der Maria Franziska Haffner (* 2. Februar 1751; † 20. August 1825 in der Stadt Salzburg), die mangels Verwandten das Bruderhaus St. Sebastian zum Universalerben einsetzte;
- Kajetan Christian oder Christian Kajetan (* 16. März 1702; † 20. Jänner 1782 in Passau), 1738 von Kaiser Karl VI. in den Reichsadelstand erhoben, besaß 1727 das Egglgut (Odonellhof) in Lehen, übergab die Eisenhandlung seinem Bruder Johann Marx (I.), wurde Hofkammerbeamter, und zwar schließlich in Passau; aus seinen Ehen mit Maria Katharina geborene Auer und Anna Maria Theresia von Agliardis hatte er Kinder;
- sein Nachkomme:
- Markus (* 19. Februar 1780 in Jandlsbrunn, Niederbayern; † 19. Februar 1845), Revierförster, starb als "Letzter seines Stammes";
- sein Nachkomme:
- Johann Markus (II.) (* 12. Februar 1709; † 3. Dezember 1775 in der Stadt Salzburg), Eisenhändler, heiratete 1737 Maria Anna (* 28. September 1714; † 20. September 1787), Tochter des Bartlmä Rauchenbichler, Handelsherrn, und der Katharina Stockhamer, und hatte mit ihr zumindest vier Töchter und sechs Söhne, darunter
- Johann Markus (III.) (* 30. Oktober 1738 in der Stadt Salzburg; † 2. Dezember 1806 ebenda), Priester;
- Maria Anna Katharina verheiratete Zezi (* 29. Oktober 1739; † 21. Februar 1818 in der Stadt Salzburg);
- Josef Franz Xaver (* 1. Dezember 1740; † 1. April 1800 in der Stadt Salzburg), Stadtrat und Handelsmann;
- Maria Anna (* 29. Oktober 1746; † 10. Februar 1782 in der Stadt Salzburg), verheiratet mit Anton Nikolaus Nicoladoni (* Muralt (Schweiz) um 1733; † 18. Mai 1806 in der Stadt Salzburg), Stadtrat und Handelsmann in Salzburg;
- Maria Theresia (* 29. Oktober 1746; † 14. Oktober 1791 in der Stadt Salzburg), seit 1788 verheiratet mit dem Hofsänger Giuseppe Tomaselli;
- Johann Markus (I.) (* 30. Jänner 1664 in der Stadt Salzburg † 22. Oktober 1720), Eisenhändler, Stadtrat und Rittmeister der Kavallerie der Bürgerschaft, hatte mit seiner Ehefrau Maria Juliana geborene Gruber sieben Söhne und drei Töchter, darunter:

Grabstätte der Familien Gschwendtner, Zezi, Schwaiger und Mayer auf dem Salzburger Sebastiansfriedhof
- Antonia (* 8. Februar 1748; † 8. Februar 1785 in der Stadt Salzburg), verheiratet mit Anton Ruprecht, Hofapotheker;
- Karl Gallus, später "Vital" genannt (* 16. Oktober 1751; † 20. April 1818 in der Stadt Salzburg), Eisenhändler, beerbt von Katharina Schwaiger geborene Zezi und Christian Schwaiger;
- Johann Martin Gschwendtner (* nach 1678; † 19. November 1744 in Laufen), hochfürstlich salzburgischer Beamter, insbesondere 1717 Stadt- und Landrichter zu Laufen an der Salzach, von Fürsterzbischof Leopold von Firmian – in Ansehung seiner und seiner Vorfahren, nämlich mütterlicherseits Christof Marstaller, Kammerdiener und Postmeister 1633-1673, väterlicherseits sein Vater - in den salzburgischen Adelsstand mit dem Prädikat "von Freyenegg" erhoben; verheiratet 1. mit Maria Anna geborene Eisenhut aus Laufen und (1723) mit Maria Franziska Schiltl von Stainbach (Witwe nach Martin Löckher von Cronenkreuz, Pfleger von Taxenbach); aus erster Ehe hatte er vier Söhne, die teils früh starben oder deren Lebensweg nicht bekannt ist, und drei Töchter, darunter
- Maria Anna Elisabeth (* 17. Februar 1709 in Laufen; † 2. März 1781), verheiratet mit Anton Virgil Berchtold von Sonnenburg, Pfleger von Hüttenstein (St. Gilgen), sowie
- Maria Franziska Apollonia (* 29. April 1719; † 24. Oktober 1778), verheiratet mit dem hochfürstlichen Truchsess Johann Kajetan Mayr von Mayregg.
Besitzungen
Im Familienbesitz standen
- in der Stadt Salzburg die Häuser
- Marktplatz (Alter Markt) 10 (1637–1788)
- Getreidegasse 9 (1662–1715)
- Getreidegasse 16 (1668–1816)
- das Hammerwerk in Grödig (1747–1821)
- die Kapelle in Viehhausen (1625–1862)
Quelle
- Franz Martin: Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte: 75. Gschwendtner, bürgerliche Linie, 76. Gschwendtner von Freyenegg, 77. Gschwentner, adelige Linie, 78. Gschwendtner von Adel, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 81 (1941) S. 177-183 = Franz Martin: Hundert Salzburger Familien (Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1946) S. 261-267.