Georgskirche (Festung Hohensalzburg)

Die Georgskirche, auch St. Georgskirche, ist eine denkmalgeschützte Kirche in der Festung Hohensalzburg in der Stadt Salzburg.
Geschichte
Die spätgotische Georgskirche wurde 1501 erbaut, der Bauherr war Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach. Die Georgskirche wurde angelehnt an die nördliche Umfassungsmauer außerhalb des Hohen Stocks errichtet, weil im Zuge des dortigen Umbaus die alte Burgkapelle aufgelassen wurde. Die Kirche ist dem heiligen Georg geweiht. Die Weihe erfolgte unmittelbar nach der Erbauung.
Die Georgskirche besitzt ein steiles Satteldach und im Westen ein spitzes Glockentürmchen mit Uhr. Über dem Spitzbogen des Portals, etwas nach rechts versetzt, befindet sich ein überlebensgroßes Relief des Heiligen Christophorus.
Das Denkmal von Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach an einer Außenwand der Kirche wurde erst 1515 geschaffen. Es befindet sich unter einem kleinen flachen Vordach an der Südseite der Kirche, ist also zum Burghof hin ausgerichtet.
Im 17. Jahrhundert wurde der Kirche ein Stockwerk aufgesetzt. Wahrscheinlich geschah dies im Zuge des Umbaus des Reißzuggebäudes 1644. Durch den Umbau verlor die Kirche ihr ursprüngliches steiles Ziegeldach. Die Jahreszahl 1752 in einem Kehlbalken des Dachstuhls könnte das Datum der Errichtung des Dachstuhls sein.
Die Glocken wurden im Jahr 1638 von Jakob Lidel gefertigt und dürften erst später, im 17. oder 18. Jahrhundert, in der Georgskirche aufgehängt worden sein. Sie wurden nicht im Kirchturm selbst aufgehängt, sondern unter kleine Vordächer vor die Fenster des Türmchens gehängt. So kann man den Stundenschlag in allen Räumen der Festung hören.
Beschreibung
Die Georgskirche beeindruckt durch ihre Ausstattung und hochwertige Kunstwerke:
- Innen:
- Der Innenraum der Georgskirche besteht aus vier Jochen mit einem 3/8-Schluss. Ein reiches Netzgewölbe aus verschlungen Rippen und Kreisen bildet die Decke. Durch zwei Spitzbogen-Fenster nach Süden gelangt das Licht in das Innere der Kirche.
- An den Wänden befinden sich 13 etwas überlebensgroße gotische Reliefplatten aus Adneter Marmor, angebracht 1502, die - nach Kupferstichen von Martin Schongauer - Christus und die zwölf Apostel zeigen. Die Vermutung, dass diese aus dem mittelalterlichen Dom stammen könnten und erst seit dessen Abbruch (1599–1606) in die Festungskirche übertragen worden wären ist unglaubwürdig - die Reliefs zeigen fast alle das Wappen Leonhards von Keutschachs und wurden offensichtlich für diese Kirche gearbeitet. Die Arbeiten sind zwar von mittlerer Qualität, in dieser Form finden sich landesweit aber keine Gegenstücke. Ähnlich gestaltet ist aber die gleich alte Innsbrucker Hofkirche mit dem Maximiliansgrab.
- Das Altarbild von Frans de Neve aus dem Jahr 1672 zeigt den heiligen Georg als Drachentöter. Es wird von zwei Säulen flankiert und hat als Giebelaufsatz ein Marienbild. Der barocke Hochaltar aus Marmor mit einem hohen Unterbau wurde in dieser Form 1776 bis 1779 geschaffen. Seitlich des Altars befinden sich Opfergangsportale, darüber der heilige Rupert von Worms und der heilige Virgil.
- Die zwei Seitenaltäre stammen aus dem 18. Jahrhundert. Beide Altäre besitzen einen Marmoraufbau mit seitlichen Pilastern.
- Der südliche Altar ist dem heiligen Sebastian und dem heiligen Florian geweiht. Er trägt als Aufsatzbild den heiligen Johannes Nepomuk.
- Der nördliche Altar ist der Verkündigung Mariens geweiht, das Aufsatzbild zeigt die heilige Anna.
- Außen: an der südlichen Außenwand
- Kreuzigungsrelief, von 1501, aus Adneter Marmor mit lateinischer Inschrift: "d(o)m(inu)s propicius esto michi peccatori" (Der Herr ist mir Sünder gnädig) Zu sehen ist auf dem Relief auch kniend der Erzbischof als Stifter der Kirche.
- Ein mächtiges kunstvolles Relief des hl. Christophorus wurde über der Kirchentüre angebracht. Auch dieses vollendete Kunstwerk stammt von Hans Valkenauer.
- Hauptartikel Denkmal von Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach
- Diese bedeutende spätgotische Bildhauerarbeit stammt aus der Hand von Meister Hans Valkenauer.
- Die Inschrift besagt: "Hie gibt Erzbischove Leonhard zu Salzburg geborn von Keutschach den segen über des stiffts Salcburg landt."
Plan
Quellen
- Quelle ist der Originalartikel, der ursprünglich von einem nun anonymen Benutzer als erster Bearbeiter erstellt wurde. Näheres siehe hier;
- www.hohensalzburg.com/rundgang
- www.salzburg-rundgang.at
- Zwink, Eberhard (Hrsg.), Autoren: Dopsch, Heinz; Heger, Norbert; Heinisch, Reinhard Rudolf; Schlegel, Richard; Schlegel, Walter; Wagner, Franz; Walterskirchen, Gerhard und Zaisberger, Friederike: 900 Jahre Festung Hohensalzburg, Landesfest 4. bis 12. Juni 1977, Schriftenreihe des Landespressebüros, Salzburg 1977