Ernst Ellinger
Mag. Ernst Ellinger (* 25. April 1937 in Kirchbichl, Tirol)[1] ist Priester der Erzdiözese Salzburg.
Leben
Ellinger entstammt einer Tiroler Arbeiterfamilie. Der Vater war Elektromonteur beim Stromversorger TIWAG, bei dem auch der Sohn nach dem Besuch der Handelsschule Arbeit fand. Ein Schulfreund brachte ihn zur katholischen Arbeiterjugend. Hier entdeckte Ellinger seinen Glauben. Er machte die Matura und studierte Theologie. Am 29. Juni 1967 empfing er in der Stadt Salzburg die Priesterweihe.
Stationen seiner seelsorgerischen Laufbahn, die sich großteils im Tiroler Teil der Erzdiözese vollzog, waren im Wesentlichen
- Schwarzach im Pongau (1968 Kaplan, 1971 bis 1973 Pfarrvikar),
- St. Jakob im Haus (Dekanat St. Johann in Tirol) 1973 bis 1975,
- Schüttdorf (1975 bis 1977),
- Mayrhofen im Zillertal (1977 bis 1978 Pfarrprovisor, 1978 bis 1990 Pfarrer; 1986 bis 1989 auch Excurrendo-Pfarrprovisor von Brandberg im Zillertal),
- Kramsach-Mariathal (Dekanat Reith im Alpbachtal) 1990 bis 1992,
- Söll (Dekanat Kufstein) 1992 bis 1993 als Pfarrprovisor und
- Breitenbach am Inn (1995 bis 2008 Pfarrprovisor und Pfarrer).
Seit 2008 in Pension, springt Ellinger im Bedarfsfall ein, wenn z. B. ein Pfarrer erkrankt oder auf Urlaub gegangen ist.
So half er im November 2016 in Mondsee aus – und rief einen Eklat hervor: In der Sonntagspredigt übte er scharfe Kritik an der FPÖ, insbesondere an deren Flüchtlingspolitik, sowie an bestimmten FPÖ-Funktionären, namentlich am Bundespräsidentschaftskandidaten Ing. Norbert Hofer. Dies trug ihm eine Anzeige wegen "Verhetzung" ein, die Diözese Linz entsetzte ihn seiner Mondseer Aufgabe, Erzbischof Dr. Franz Lackner drückte sein Bedauern aus.
Als Mitglied der Pfarrer-Initiative tritt Ellinger für die Freistellung des Zölibats ein und meint, dass dann die Nachwuchssorgen der Kirche gelöst wären. Die vielen aus dem kirchlichen Bereich bekannt gewordenen Missbrauchsfälle bezeichnet er als seine schlimmste Erfahrung; er habe jeden verstanden, der ihretwegen ausgetreten sei.
O-Ton
- Ich bin nicht der Kirche wegen Pfarrer geworden, sondern des Volkes wegen.
Quellen
- RES (Regesta Ecclesiastica Salisburgensia), Eintrag Ellinger, Ernst (1937-)
- DerStandard.at, 21. November 2016: Ernst Ellinger: Der "kleine Landpfarrer" und die große Politik ("Kopf des Tages")
- SN online, 18.11.2016: Entgleisungen am Altar: Priester hetzte offenbar gegen FPÖ
Vorgänger |
Pfarrer von Breitenbach am Inn 1995–2008 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrprovisor von Söll 1992–1993 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrer von Kramsach-Mariathal 1990–1992 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Excurrendo-Pfarrprovisor von Brandberg im Zillertal 1986–1989 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrprovisor von Zell am See-Schüttdorf 1975–1977 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrvikar von Schwarzach im Pongau 1971–1973 |
Nachfolger |