Gablerbräu
Das Gablerbräu in der Linzer Gasse der rechtsseitigen Altstadt ist eines der ältesten Wirtshäuser der Stadt Salzburg.
Geschichte
Das im Kern mittelalterliche Gebäude wird 1408 als Stain- und Prehaus (Bräuhaus) beim Osterthor (Inneres Ostertor) erstmals erwähnt. Josef Brockmann war der Besitzer der Brauerei zum Gablerbräu. Es war zehn Jahre im Besitz des Bürgerspitals. Das Gabler als Gasthof wird dann 1429 erstmals erwähnt, wohl aber noch unter einem anderen Namen. Peter Zeysar war damals "Pirprew" (Bierbrauer). Es gab zwar schon zahlreiche Gasthöfe in Salzburg, nur einige aber durften sich stolz "Braugasthof" nennen.
Die Besitzer wechselten mehrmals, bis 1535 die Familie Gapler das Bräu erwarb, eine weit verzweigte Familie (Salzburg, München, Rosenheim), von der sich auch der Name Gablerbräu ableitet. 1868 erwarb Josef Mayr den Braugasthof, der selbst das Hotel zum Goldnen Schiff am Residenzplatz besaß, für seinen Sohn Franz. Franz Mayr ehelichte mit Maria Moser eine Tochter des damaligen Henndorfer Bräus.
Franz Mayr kaufte dann noch den Rauchenbichlerhof in Schallmoos an der heutigen Linzer Bundesstraße, der auch Gablerhof genannt wurde. Dort ließ er auch die neue Gablerbrauerei erbauen, gegenüber in der Sandgrube, kaufte noch den Bergkeller dazu, den Steinkeller und den Gablerkeller[1] am Fuße des Kapuzinerberges in der Schallmooser Hauptstraße. Er ließ 1902 die Wagenremise an der Dreifaltigkeitsgasse zu einem Bräustübl umbauen.
Seine beiden Söhne Franz und Fritz erbten den gesamten Besitz. Weitere Söhne waren der Opernsänger Richard (* 1877, † 1935) und dessen älterer Bruder Carl Mayr (* 1875, † 1942), der als einer der ersten Trachtenerneuerer Salzburgs gilt. Im Bräustübl Gablerbräu ließ der das Rupertistüberl, auch Wappenstüberl genannt, einrichten.
Die Gedenktafel an der Hausfront und die nach Richard Mayr benannte Gaststube im Gablerbräu, mit personenbezogenem Interieur, erinnern an einen der beiden großen Söhne Salzburgs.
Nachdem Franz Mayr Vater 1912 verstorben war, verkauften Franz d. J. und Fritz 1913 das Gablerbräu. Franz hatte gesundheitliche Probleme und Fritz meinte dass es eigentlich keine Lebensaufgabe sei, in der Linzer Gasse Schlafzimmer zu vermieten.
Später wurde es von der Österreichischen Brau AG erworben wurde. Nach 1945 war Komm.-Rat Heinz Wonnebauer für einige Jahre Pächter. Das Haus wurde in den Jahren 2011 und 2012 komplett renoviert und eröffnete im Jänner 2013 wieder neu mit 77 renovierten Hotelzimmern als Star Inn Hotel. Neben dem Gablerbräu mit Stuben im Originalzustand befinden sich seither auch das italienische Restaurant L'Osteria und die Bar L9 im Haus. Geführt wird der Betrieb seit 2013 von Mag. Harald Kratzer, der auch das Sternbräu und das Hofbräu Kaltenhausen leitet.
Fußnote
Quellen
- Homepage "Gablerbräu" u. a.
- Salzburg Archiv Band 20 aus der Schriftenreihe des Vereines Freunde der Salzburger Geschichte, Das "Rupertistüberl" oder "Wappenstüberl" im Gablerbräu von Hedwig Weiß