| | Ein ungewöhnlicher Typ, dieser Mario Fuchs. Bereits 26 Jahre alt, wollte er es plötzlich wissen. Mit seinem dritten Platz beim Weltcup-Boardercross (BX) in Bad Gastein verblüffte der Piesendorfer, der seit fünf Jahren in Maishofen lebt, alle. Nur wirkliche Insider kannten den "spätberufenen" Pinzgauer. Fuchs steht zwar seit seinem elften Lebensjahr auf dem Board, aber "Parallelrennen interessierten mich nie". Er ging lieber [[Freeriden]]. Vor zwei Jahren kam die Wende: Freunde überredeten ihn bei einem ASA-Bewerb mitzufahren. Der Neuling legte in seinem ersten Rennen die zweitbeste Qualifikationszeit hin und spürte: "Boardercrossing ist super!" Fuchs hatte die Fährte gefunden. Um sich auf seine erste FIS-Saison vorzubereiten, investierte Mario Fuchs sein Erspartes in ein Trainingslager in Neuseeland. Das erwies sich als gute Anlage: 8. bei einem FIS-Rennen in Cortina, 11. bei einem weiteren in Braunwald (CH). Am [[27. Jänner]] [[2003]] biss Fuchs erstmals kräftig zu: Sieg beim Europacup in Berchtesgaden! Dieser brachte dem Pinzgauer die Chance für einen Weltcupstart in Innichen zwei Tage später. Für dieses Rennen lieh der Verband dem kaderlosen Newcomer einen ÖSV-Anorak - zwecks standesgemäßem Auftritt. Auflage: "Den musst du nachher wieder zurückgeben." Fuchs wurde Achter (bester Österreicher) - und durfte das Kleidungsstück auch beim BX-Bewerb in Bad Gastein tragen. Nach dem dortigen dritten Rang verlängerte der ÖSV die Frist für die Anorak-Rückgabe, und Mario erlebte Ungewohntes: Er kassierte 2000 Euro und - "ich wurde massiert". Aber am meisten freute den Pinzgauer, dass er neben seinem Vorbild - Weltmeister Xavier Delerue - auf dem Stockerl stehen konnte. | | Ein ungewöhnlicher Typ, dieser Mario Fuchs. Bereits 26 Jahre alt, wollte er es plötzlich wissen. Mit seinem dritten Platz beim Weltcup-Boardercross (BX) in Bad Gastein verblüffte der Piesendorfer, der seit fünf Jahren in Maishofen lebt, alle. Nur wirkliche Insider kannten den "spätberufenen" Pinzgauer. Fuchs steht zwar seit seinem elften Lebensjahr auf dem Board, aber "Parallelrennen interessierten mich nie". Er ging lieber [[Freeriden]]. Vor zwei Jahren kam die Wende: Freunde überredeten ihn bei einem ASA-Bewerb mitzufahren. Der Neuling legte in seinem ersten Rennen die zweitbeste Qualifikationszeit hin und spürte: "Boardercrossing ist super!" Fuchs hatte die Fährte gefunden. Um sich auf seine erste FIS-Saison vorzubereiten, investierte Mario Fuchs sein Erspartes in ein Trainingslager in Neuseeland. Das erwies sich als gute Anlage: 8. bei einem FIS-Rennen in Cortina, 11. bei einem weiteren in Braunwald (CH). Am [[27. Jänner]] [[2003]] biss Fuchs erstmals kräftig zu: Sieg beim Europacup in Berchtesgaden! Dieser brachte dem Pinzgauer die Chance für einen Weltcupstart in Innichen zwei Tage später. Für dieses Rennen lieh der Verband dem kaderlosen Newcomer einen ÖSV-Anorak - zwecks standesgemäßem Auftritt. Auflage: "Den musst du nachher wieder zurückgeben." Fuchs wurde Achter (bester Österreicher) - und durfte das Kleidungsstück auch beim BX-Bewerb in Bad Gastein tragen. Nach dem dortigen dritten Rang verlängerte der ÖSV die Frist für die Anorak-Rückgabe, und Mario erlebte Ungewohntes: Er kassierte 2000 Euro und - "ich wurde massiert". Aber am meisten freute den Pinzgauer, dass er neben seinem Vorbild - Weltmeister Xavier Delerue - auf dem Stockerl stehen konnte. |
| − | "Der Mario ist ein cooler Typ", sagt einer seiner Freunde. Diese "Coolness" sei nicht gespielt, sondern angeboren. Zum Start käme er stets erst im letzten Augenblick, seine Ausrüstung sei nicht wirklich up to date - Fuchs gelte als Nostalgiker unter den Boardern. "Naja, über mein altes Kaufhaus-Board hat der ÖSV-Servicemann nur den Kopf geschüttelt", erzählt Mario Fuchs. Er sei froh gewesen, dass er für sein Renngerät nicht den vollen Kaufpreis hinblättern musste. "Vermarkten müsste man sich halt besser können", so der Weltcup-Neuling. Öffentlichkeitsarbeit ist nicht die Stärke des "zufälligen" Snowboard-Racers. So wurde er vom Deutschen Sportfernsehen für ein Interview gesucht - vergeblich: Der Pinzgauer war bereits abgedüst. Er ahnte ja nicht, dass man plötzlich mit ihm reden wollte. Der gelernte Zimmerer nimmt sich nicht wichtig, ist aber immer für Überraschungen gut. So ging er nach einer Wintersaison als Skilehrer nicht auf Urlaub, sondern flog nach London und wurde - Straßenkehrer! Zwei Monate lang sorgte Mario Fuchs für Sauberkeit in Londons Straßen und polierte gleichzeitig sein Englisch auf. "Eigentlich wollte ich Ferien in Mexiko machen, aber das Geld reichte nicht", klärte Mario auf. Seine Freundin Daniela war damals in England und holte den "verhinderten Urlauber" nach London. Nebeneffekt: Heute liest Mario die Buchausgabe von "Herr der Ringe" in der englischen Version. Aber mit solchen Geschichten will sich Mario nicht wichtig machen. Schlussfolgerung: Ein Fuchs wechselt maximal das Fell, aber nicht den Charakter. | + | "Der Mario ist ein cooler Typ", sagt einer seiner Freunde. Diese "Coolness" sei nicht gespielt, sondern angeboren. Zum Start käme er stets erst im letzten Augenblick, seine Ausrüstung sei nicht wirklich up to date - Fuchs gelte als Nostalgiker unter den Boardern. "Naja, über mein altes Kaufhaus-Board hat der ÖSV-Servicemann nur den Kopf geschüttelt", erzählt Mario Fuchs. Er sei froh gewesen, dass er für sein Renngerät nicht den vollen Kaufpreis hinblättern musste. "Vermarkten müsste man sich halt besser können", so der Weltcup-Neuling. Öffentlichkeitsarbeit ist nicht die Stärke des "zufälligen" Snowboard-Racers. So wurde er vom Deutschen Sportfernsehen für ein Interview gesucht - vergeblich: Der Pinzgauer war bereits abgedüst. Er ahnte ja nicht, dass man plötzlich mit ihm reden wollte. Der gelernte Zimmerer nimmt sich nicht wichtig, ist aber immer für Überraschungen gut. So ging er nach einer Wintersaison als [[Skilehrer]] nicht auf Urlaub, sondern flog nach London und wurde - Straßenkehrer! Zwei Monate lang sorgte Mario Fuchs für Sauberkeit in Londons Straßen und polierte gleichzeitig sein Englisch auf. "Eigentlich wollte ich Ferien in Mexiko machen, aber das Geld reichte nicht", klärte Mario auf. Seine Freundin Daniela war damals in England und holte den "verhinderten Urlauber" nach London. Nebeneffekt: Heute liest Mario die Buchausgabe von "Herr der Ringe" in der englischen Version. Aber mit solchen Geschichten will sich Mario nicht wichtig machen. Schlussfolgerung: Ein Fuchs wechselt maximal das Fell, aber nicht den Charakter. |