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Version vom 7. August 2016, 16:53 Uhr
Mag. Arch. Johann Hans Weyringer (* 2. März 1949 in Sighartstein) ist Zeichner, Maler und Bildhauer mit Atelier in der Ortschaft Sighartstein in der Stadt Neumarkt am Wallersee im Flachgau.
Leben
Johann Weyringer entstammt einer in einem Haus zusammenlebenden Mehrgenerationenfamilie, die im ehemaligen Gasthaus Strickner in Sighartstein zu Hause war und wo auch sein Neffe und Priester Simon Weyringer aufgewachsen ist. In den Jahren 1964 bis 1970 absolvierte er eine Tischlerlehre und legte auch die Meisterprüfung ab. 1970 bis 1976 studierte er bei Friedrich Janeba an der Hochschule für Angewandte Kunst Architektur und von 1976 bis 1978 bei Roland Rainer an der Akademie für bildende Künste und schloss mit Mag. Arch. ab.
Johann Weyringer ist der Bruder des Priesters Richard Weyringer.
Werke
Der fundierten handwerklichen und künstlerischen Ausbildung folgten Arbeitsaufenthalte in Rom (Italien), in Marokko, in Cuba, im Südpazifik, in Indien, in den USA, in Indonesien, in der Mongolei, in Nepal und im südlichen Afrika, die zu einer intensiven malerischen Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Landschaften führte. Neben den Landschaften widmet sich Johann Weyringer malerisch der Darstellung des weiblichen Körpers.
Johann Weyringers Werk weist sämtliche Sparten der bildenden Kunst auf: Wandmalerei, Bühnenbild, Glasmalerei, Keramik, Grafik, Stein- und Holzbildhauerei. Aus der Verbindung von handwerklicher Praxis, architektonischem Wissen und malerisch-zeichnerischem Können entstehen zahlreiche künstlerische Ausgestaltungen von öffentlichen und privaten Bauten sowie Platzgestaltungen. Die Idee des Gesamtkunstwerkes hat der Künstler 1988 in der Kapelle „Zum Guten Hirten“ in Egg in Thalgau verwirklicht. Auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe am Großglockner schuf er 2004 am Nationalparkplatz mit einer begehbaren Skulptur, dem steinernen, von einem monumentalen Boot gekrönten „Wellenberg“. Weitere Großskulpturen aus Stein und Bronze bilden einen Skulpturengarten vor seinem Ateliergebäude.“
Weyringer-Arbeiten im Elisabethpark in Zell am See
1997 wurde eine dreiteilige Skulpturengruppe des Künstlers am Schmittentunnelportal in Zell am See - Schüttdorf aufgestellt. Der Standort war schlecht gewählt, die Figurengruppe praktisch nicht zu sehen. Man entschloss sich daher im Jahr 2008 einen besseren Standort zu suchen. Dieser konnte im Elisabethpark zwischen der Stadt Zell am See und dem Zeller See gelegen, gefunden werden, wo die Figurengruppe „Adler“, „Steinbock“ und „Blume“ sowohl für aufmerksame einheimische Spaziergänger als auch für Touristen einen interessanten künstlerischen Lichtblick bringt.
Aktion „design sitzt“ 2012
Mit der Aktion „design sitzt“ erhielt die Stadt Salzburg von Mitte Juni bis Anfang September 2012 moderne Sitzgelegenheiten im Stil einer Barocklocke. Hans Weyringer verlieh direkt auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe am Fuße des Großglockners im Mai bei „Kaiserwetter“ der ersten Bank ihr unvergleichliches Aussehen. Die Bank veranschaulicht die Themenwelt der Großglockner Hochalpenstraße. Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums 2012 der Gerlos Alpenstraße wurde auch am Fuße der weltbekannten Krimmler Wasserfälle eine Bank von Hans Weyringer bemalt werden.
„Als Gestalter des Platzes der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe war es mir ein Anliegen diese Bank an Ort und Stelle zu bemalen. Es war für mich eine einladende Erinnerung an viele Fahrten auf der Großglockner Hochalpenstraße, die jedes Mal ein Eintauchen in eine Wunderwelt ist“, so Hans Weyringer.
Die Bank „Großglockner Hochalpenstraße“ lud ab Juni 2012 auf ein paar Monate auf dem Residenzplatz in der Stadt Salzburg zum Verweilen ein. Dort befand sich über ein halbes Jahrhundert auch die „Wetterauskunftsstelle“ der Großglockner Hochalpenstraße für die Besucher der Stadt Salzburg.
„Wir wollen einen Brückenschlag für alle Salzburger und die Besucher Salzburgs zu Österreichs höchstem Berg, dem Großglockner, schaffen. Mit Hans Weyringer und der „Großglockner Hochalpenstraßen-Bank“ ist das vortrefflich gelungen“, so Dr. Johannes Hörl, Generaldirektor der Großglockner Hochalpenstraßen AG.
2013: Weyringer malt Papst
Johann Weyringer malte im Frühjahr 2013 Papst Benedikt XVI. Den Auftrag dazu hatte der Künstler von der Anima erhalten. Die Anima ist ein Studienkolleg für deutschsprachige Priester mitten in Rom, dessen Wurzeln auf das Jahr 1444 zurückgehen. In der großen Sakristei der Anima sind alle Päpste aus dem deutschsprachigen Raum mit Büsten verewigt. Der bislang letzte war Hadrian VI., der 1523 in Rom verstorben ist.
Nach seinem Rücktritt wurde auch Papst Benedikt XVI. in der Sakristei verewigt. Franz Xaver Brandmayr, Rektor der Anima, hatte Weyringer den Auftrag erteilt. Es wurde keine Büste – dafür fehlt auch der Platz auf dem Sims in der barocken Sakristei. Benedikt XVI. wurde auf einem drei Meter breiten Bogenfenster aus Glas dargestellt.
Werke (Auszug)
- 1984: F.T. Pirato verbündet sich mit der Welt der Samurai im Salzburger Kunstverein
- 1984/85: Wandmalerei in der Sporthalle Alpenstraße
- 1987 - 1988: Pegasus eilt Prometheus zu Hilfe Wandmalerei im Donaukraftwerk Greifenstein bei Wien
- 1988:Kapelle "Zum Guten Hirten" in Egg in Thalgau
- 1990: Monument für einen Wal, Brunnen beim Techno-Z in Salzburg
- 1993: Schmetterlingstein aus Osttiroler Serpentinit beim Techno-Z in Salzburg
- 1993: Wolfgangseemadonna, Keramik, am Wolfgangsee
- 1995: Portal Hauptzollamt Salzburg an der Weiserstraße in Salzburg
- 1997: Adler, Steinbock, Blume, Skulpturengruppe aus Osttiroler Serpentinit in Zell am See beim Schmittentunnel Nordportal
- Tauerngrün, Brunnen vor dem Stadtamt Neumarkt am Wallersee
- 2003: Steinkrone, dreiteilige Skulpturengruppe aus Osttiroler Serpentinit beim Schulzentrum Walserfeld in Wals-Siezenheim
- 1998 - 2004: Wellenberg begehbare Skulptur und Platzgestaltung des Nationalparkplatzes auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
- 2008 - 2010: Franz von Assisi auf Lampedusa, Ulme
- 2011: Die Geburt der Aphrodite in Hellbrunn, Eitempera, japanische Dusche auf Leinwand, das Werk hängt im Büro des Salzburger Bürgermeisters Heinz Schaden
- 2016: Zwei Engel in der Kirche Santa Maria dell'Anima, zwei jubilierende Engel in Form von zwei acht Meter hohen dreigeteilten Glasplatten – geätzten Echtantikgläser mit Glasmalerei
Ehrungen
Im Juli 2016 wurde von der Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee beschlossen, Johann Weyringer mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Neumarkt am Wallersee auszuzeichnen. Die Verleihung erfolgt im Herbst 2016.
Skulpturenpark
- Hauptartikel Skulpturenpark Weyringer
Literatur
- Johann Weyringer 1970 - 2004, Werkzyklen im Überblick von 1970 bis 2004
- Der heilige Franz von Assisi auf Lampedusa
Bildergalerie
Werke des Künstlers
Adler, eine von drei Skulpturen (Adler, Steinbock, Blume), die in Zell am See am Ufer des Zeller Sees aufgestellt sind. Das Rohmaterial besteht aus Osttiroler Serpentinit ("Tauerngrün")
Weblinks
- Die Kunst kann nicht warten, sagt Hans Weyringer, ein Gespräch mit dem Neumarkter Stadtschreiber im Oktober 2015
Quellen
- "Salzburger Woche", Ausgabe "Pinzgauer Nachrichten", 20. Mai 2010, S. 14
- "Salzburger Nachrichten", 23. Februar 2013
- Salzburgwiki, Schloss Sighartstein und Simon Weyringer
- www.tourismuspresse.at/presseaussendung
- Neumarkter Stadtschreiber im Gespräch mit dem Künstler im Oktober 2015