Canephora hirsuta: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Die Weibchen von ''C. hirsuta'' sind völlig rückgebildet und verlassen ihren Sack nicht. Zur Begattung können die Männchen, wie bei den verwandten Arten, ihren Hinterleib sehr stark in die Länge dehnen um damit die Weibchen durch die schmale Öffnung im Sack zu erreichen. Über die Biologie der Tiere ist aus Salzburg sonst nichts bekannt, die Raupen dürften bezüglich ihrer Nahrung aber nicht sonderlich wählerisch sein. In der Zucht sind sie jedenfalls leicht mit Kratzbeer- oder | + | Die Weibchen von ''C. hirsuta'' sind völlig rückgebildet und verlassen ihren Sack nicht. Zur Begattung können die Männchen, wie bei den verwandten Arten, ihren Hinterleib sehr stark in die Länge dehnen, um damit die Weibchen durch die schmale Öffnung im Sack zu erreichen. |
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| + | Über die Biologie der Tiere ist aus Salzburg sonst nichts bekannt, die Raupen dürften bezüglich ihrer Nahrung aber nicht sonderlich wählerisch sein. In der Zucht sind sie jedenfalls leicht mit Kratzbeer- oder [[Rosen]]blättern zu ernähren. | ||
| − | Der Grund für den starken Rückgang der Art im Land liegt im Verlust geeigneter Lebensräume. Die schon immer wenigen trockenwarmen und daher unproduktiven Flächen wurden durch Baumaßnahmen, Überdüngung oder Aufforstung mit [[Fichte]]nbeständen in Salzburg fast vollständig vernichtet und auch sonnige, südseitige Felsbiotope in mittleren Höhenlagen sind besonders durch Aufforstung sehr rar geworden. Die Art hat somit heute in Salzburg vermutlich kaum geeignete Lebensräume mehr und gilt als vom Aussterben bedroht (Einstufung CR nach Embacher et al. 2024). | + | Der Grund für den starken Rückgang der Art im Land liegt im Verlust geeigneter Lebensräume. Die schon immer wenigen trockenwarmen und daher unproduktiven Flächen wurden durch Baumaßnahmen, Überdüngung oder Aufforstung mit [[Fichte]]nbeständen in Salzburg fast vollständig vernichtet, und auch sonnige, südseitige Felsbiotope in mittleren Höhenlagen sind besonders durch Aufforstung sehr rar geworden. Die Art hat somit heute in Salzburg vermutlich kaum geeignete Lebensräume mehr und gilt als vom Aussterben bedroht (Einstufung CR nach Embacher et al. 2024). |
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| − | *Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp. | + | *Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp. |
*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp. | *Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp. | ||
| − | *Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.01.24]. | + | *Kurz, M. A. & .[[Marion Kurz|M. E. Kurz]] 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.01.24]. |
| − | *Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft | + | *Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1-263. |
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Version vom 24. Januar 2025, 18:35 Uhr
Canephora hirsuta (Tenthredo hirsuta Poda, 1761: 102) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Psychidae (Echte Sackträger).
Diagnose
C. hirsuta ist, neben Pachythelia villosella, die größte Psychide in Salzburg. Die Männchen sind aber schlanker als bei P. villosella und die Säcke sind mit feinerem Material belegt. Die Endröhre der Männchen-Säcke ist zudem schlanker als bei P. villosella.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
C. hirsuta war noch um 1950 in Salzburg in niedrigen und mittleren Höhenlagen durchaus verbreitet und von mehreren Fundorten in den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia (Stadt Salzburg), II (Nördliche Kalkalpen) und III (Schieferalpen) nach Embacher et al. (2024) bekannt. Seit 1970 wurde sie aber nur noch von drei Fundorten im Land nachgewiesen (Weitwörth, an der Südseite des Schobers und im Stoißengraben in Saalfelden am Steinernen Meer), wobei der letzte dortige Fund aus dem Jahr 2012 datiert (Kurz & Kurz 2025). Ein einmaliger rezenter Fund aus Salzburg-Gnigl entstammt einer Zucht. Die Höhenverbreitung ist von 400 bis 1 350 m ü. A. dokumentiert.
Lebensraum der Art sind warmtrockene, abwechslungsreiche Waldränder sowie Felsbiotope. Die Entwicklung der Raupen dauert zumindest ein, möglicherweise auch zwei Jahre, wobei die Raupen überwintern und die Imagines von Mai bis Juli erscheinen (Kurz & Kurz 2025).
Nachbarfaunen
Mit Ausnahme des Burgenlandes ist C. hirsuta aus allen österreichischen Bundesländern bekannt (Huemer 2013). In Oberösterreich kommt die Art in allen drei Landesteilen vor und gehörte früher dort zu den häufigsten Psychiden des Landes (Kusdas & Reichl 1974). In Bayern ist die Art ebenfalls aus allen vier Naturräumen bekannt, im Tertiär-Hügelland und den voralpinen Schotterplatten aber nur mit Funden vor dem Jahr 2000 (Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Die Weibchen von C. hirsuta sind völlig rückgebildet und verlassen ihren Sack nicht. Zur Begattung können die Männchen, wie bei den verwandten Arten, ihren Hinterleib sehr stark in die Länge dehnen, um damit die Weibchen durch die schmale Öffnung im Sack zu erreichen.
Über die Biologie der Tiere ist aus Salzburg sonst nichts bekannt, die Raupen dürften bezüglich ihrer Nahrung aber nicht sonderlich wählerisch sein. In der Zucht sind sie jedenfalls leicht mit Kratzbeer- oder Rosenblättern zu ernähren.
Der Grund für den starken Rückgang der Art im Land liegt im Verlust geeigneter Lebensräume. Die schon immer wenigen trockenwarmen und daher unproduktiven Flächen wurden durch Baumaßnahmen, Überdüngung oder Aufforstung mit Fichtenbeständen in Salzburg fast vollständig vernichtet, und auch sonnige, südseitige Felsbiotope in mittleren Höhenlagen sind besonders durch Aufforstung sehr rar geworden. Die Art hat somit heute in Salzburg vermutlich kaum geeignete Lebensräume mehr und gilt als vom Aussterben bedroht (Einstufung CR nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Quelle
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Kurz, M. A. & .M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.01.24].
- Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1-263.
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie