| − | Ab [[1483]] kaufte [[Herzog Georg der Reiche]] die Siedeanlagen auf und sicherte damit einen der wichtigsten Wirtschaftszweige in seinem Herzogtum. Die Salzburger Kirche besaß seit der Verstaatlichung faktisch keine Anteile mehr an der Saline. In der Folge wurden dringend notwendige technische Verbesserungen und Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt: Erasmus Grasser errichtete [[1507]] die Einfassung des Brunnenschachtes aus [[Marmor]]. Von 1520 bis 1538 wurde der über zwei Kilometer lange unterirdische [[Grabenbach-Stollen]] erbaut. Über ihn fließt das im Bereich der Solequellen entspringende Süßwasser ab. Von 1617 bis 1619 baute man die über 30 Kilometer lange Soleleitung zur neu erbauten Saline Traunstein, in deren Umgebung es noch genügend Wälder für die Brennholzversorgung gab. Die 250 Meter Höhendifferenz wurden durch Kolbendruckpumpen in sieben Pumpstationen ("Brunnhäusern") mit Hochbehältern überwunden, die von Wasserrädern angetrieben wurden. Als Vorbild diente dabei die Soleleitung von [[Hallstatt]] nach Ebensee im [[Salzkammergut]], die jedoch das natürliche Gefälle nutzen konnte und daher ohne Pumpen auskam. Als Maßnahme zur Energieeinsparung durch Verdunstung wurden ab [[1745]] die [[Gradierwerk|Gradierhäuser]] errichtet, welche schließlich eine Länge von 720 Metern erreichten. Im Jahre 1782 begannen unter der Leitung von [[Johann Sebastian von Clais]] umfangreiche Maßnahmen zur Modernisierung des Betriebs. So wurden neben mehreren technischen Verbesserungen ein nach neuesten Erkenntnissen geplantes Sudhaus errichtet und Reformen im Personalwesen durchgeführt. Anstelle der bisher zum Transport verwendeten Fässer, "Scheiben" genannt, dienten nun Jutesäcke als Verpackung des Salzes. Mit diesen Maßnahmen erreichte man eine deutliche Verbesserung der Salzqualität, eine Steigerung der Produktion um über 40 Prozent und eine Senkung des Holzverbrauchs um elf Prozent. | + | Ab [[1483]] kaufte [[Herzog Georg der Reiche]] die Siedeanlagen auf und sicherte damit einen der wichtigsten Wirtschaftszweige in seinem Herzogtum. Die Salzburger Kirche besaß seit der Verstaatlichung faktisch keine Anteile mehr an der Saline. In der Folge wurden dringend notwendige technische Verbesserungen und Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt: Erasmus Grasser errichtete [[1507]] die Einfassung des Brunnenschachtes aus [[Marmor]]. Von 1520 bis 1538 wurde der über zwei Kilometer lange unterirdische [[Grabenbach-Stollen]] erbaut. Über ihn fließt das im Bereich der Solequellen entspringende Süßwasser ab. Von 1617 bis 1619 baute man die über 30 Kilometer lange Soleleitung zur neu erbauten Saline Traunstein, in deren Umgebung es noch genügend Wälder für die Brennholzversorgung gab. Die 250 Meter Höhendifferenz wurden durch Kolbendruckpumpen in sieben Pumpstationen ("Brunnhäusern") mit Hochbehältern überwunden, die von Wasserrädern angetrieben wurden. Als Vorbild diente dabei die Soleleitung von Hallstatt nach Ebensee im [[Salzkammergut]], die jedoch das natürliche Gefälle nutzen konnte und daher ohne Pumpen auskam. Als Maßnahme zur Energieeinsparung durch Verdunstung wurden ab [[1745]] die [[Gradierwerk|Gradierhäuser]] errichtet, welche schließlich eine Länge von 720 Metern erreichten. Im Jahre 1782 begannen unter der Leitung von [[Johann Sebastian von Clais]] umfangreiche Maßnahmen zur Modernisierung des Betriebs. So wurden neben mehreren technischen Verbesserungen ein nach neuesten Erkenntnissen geplantes Sudhaus errichtet und Reformen im Personalwesen durchgeführt. Anstelle der bisher zum Transport verwendeten Fässer, "Scheiben" genannt, dienten nun Jutesäcke als Verpackung des Salzes. Mit diesen Maßnahmen erreichte man eine deutliche Verbesserung der Salzqualität, eine Steigerung der Produktion um über 40 Prozent und eine Senkung des Holzverbrauchs um elf Prozent. |
| | Die [[Benutzer:Archiv/Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein|Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein]] wurde 1810 (ab Siegsdorf) bis zu einer neuen Saline in Rosenheim verlängert. Mit Hilfe von "Wassersäulenmaschinen" des Ingenieurs [[Georg von Reichenbach]] pumpte man das Salzwasser dorthin. | | Die [[Benutzer:Archiv/Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein|Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein]] wurde 1810 (ab Siegsdorf) bis zu einer neuen Saline in Rosenheim verlängert. Mit Hilfe von "Wassersäulenmaschinen" des Ingenieurs [[Georg von Reichenbach]] pumpte man das Salzwasser dorthin. |